
Gleichzeitig mit der Aufspaltung soll sich auch die Führungsmannschaft bei Dupont ändern: Lori Koch (re.) wird neue CEO und Antonella Franzen (li.) übernimmt als Chief Financial Officer. Ed Breen (Mitte) bleibt als Executive Chairman erhalten. (Bild: Dupont)
Das größte der drei neuen Unternehmen nennt der Konzern in seiner offiziellen Ankündigung „New Dupont“. Es soll sich vor allem aus den bisher im Bereich „Industrial Solutions“ zusammengefassten Aktivitäten zusammensetzen – dazu zählt beispielsweise das Geschäft mit spezialisierten Materialien und Fasern für die Medizin und Biopharmazie, für Elektrofahrzeuge sowie die Luft- und Raumfahrt. Hinzu kommen außerdem Aktivitäten aus dem bisherigen Bereich „Safety & Water“ mit Marken wie Kevlar oder Nomex sowie das Geschäft mit Klebstoffen. Insgesamt erwirtschafteten diese Bereiche zuletzt einen Umsatz von 6,6 Mrd. US-Dollar im Jahr.
Elektronikmarkt mit besonderen Wachstumschancen
Das zweite Unternehmen soll sich ganz Lösungen für den Elektronikbereich widmen und einen weltweit führenden Anbieter von Elektronikmaterialien bilden – dazu zählen beispielsweise Verbrauchsmaterialien für die Herstellung von Halbleiterchips. Damit soll das neue Unternehmen auch dezidiert vom Wachstum in der Halbleiterindustrie profitieren – hier erwartet Dupont unter anderem durch den steigenden Bedarf an Hochleistungscomputern, angetrieben etwa neue Anwendungen in der künstlichen Intelligenz, große Wachstumschancen.
Das Unternehmen „Electronics“ soll sich aus den bestehenden Dupont-Geschäftsbereichen „Semiconductor Technologies“ und „Interconnect Solutions“ sowie den elektronikbezogenen Produktlinien von Industrial Solutions zusammensetzen. Diese Geschäfte stehen für einen Nettoumsatz von knapp 4 Mrd. US-Dollar.
Wasserbereich als dritte und kleinste Einheit
Das dritte Unternehmen soll unter dem Begriff „Water“ das Dupont-Portfolio für Wasserfiltrations- und -reinigungslösungen zusammenfassen. Dabei geht es beispielswiese im Technologien in den Bereichen Umkehrosmose, Ionenaustausch und Ultrafiltration sein. Zielbranchen sind dabei etwa die industrielle Wasser- und Energieversorgung, Biowissenschaften und Spezialitäten, kommunale und Entsalzungsanlagen sowie private und gewerbliche Anwendungen.
Das Unternehmen wird aus aus dem derzeitigen Geschäftsbereich Water Solutions bestehen, der im Jahr 2023 einen Nettoumsatz von rund 1,5 Mrd. US-Dollar erzielte.
Führungspersonal stellt sich neu auf
Mit den Plänen für die Aufspaltung wurde auch eine neue Aufstellung der Führungsmannschaft angekündigt: Lori Koch, derzeitig Chief Financial Officer, wird zum 1. Juni zur Chief Executive Officer ernannt und tritt damit die Nachfolge von Ed Breen an, der seine Rolle als Executive Chairman beibehalten soll. Antonella Franzen, derzeit Chief Financial Officer des DuPont Segments Water & Protection, übernimmt diese Rolle nun für den Gesamtkonzern. Nach Abschluss der Aufspaltung sollen beide dann in ihren jeweiligen Positionen bei New Dupont bleiben. Die Aufspaltung soll laut Unternehmen innerhalb von 18 bis 24 Monaten abgeschlossen sein.
Dupont hatte sich erst 2017 mit dem Chemiekonzern Dow zusammengeschlossen und dann direkt darauf wieder in drei neue Unternehmen aufgeteilt: Dupont, Dow und Corteva. Mehr Hintergründe dazu in unserer Nachricht von damals: