Hyprosyn-Anlage von Evonik in Hanau

Die Pilotanlage nutzt nun ein neu entwickeltes katalytisches System. (Bild: Evonik)

Im traditionellen Verfahren wird Propylen zunächst zur Herstellung von Propylenoxid benötigt. Dieses wird dann als Ausgangsstoff verwendet und durch Hydrolyse in Propylenglykol umgewandelt. Das sogenannte Hyprosyn-Verfahren, das in der Pilotanlage im Hanauer Industriepark Wolfgang zum Einsatz kommt, nutzt nun ein katalytisches System, das von Evonik-Forschern entwickelt wurde und Propylenglykol direkt aus Propylen und Wasserstoffperoxid erzeugen kann.

Das Verfahren vereint somit alle Reaktionsschritte in einem einzigen Reaktor, ohne zusätzliche Investitionen in Propylenoxid-Kapazitäten. Dies soll zu einer Verringerung des ökologischen Fußabdrucks beitragen, da zum Beispiel der Wasserbedarf auf weniger als 5 % im Vergleich zum herkömmlichen Prozess reduziert wird. Auch bestehende Propylenglykol-Anlagen könnten laut Evonik nachgerüstet werden.

Skalierung soll vorangetrieben werden

In den nächsten Jahren wollen die Teams von Dow und Evonik kontinuierlich den Betrieb und die Fähigkeiten der Anlage zur Skalierung der Produktion evaluieren, um der wachsenden Marktnachfrage gerecht zu werden. Dow ist nach eigenen Angaben der weltweit größte Hersteller von Propylenglykol, Evonik wiederum stellt große Mengen Wasserstoffperoxid her.

Propylenglykol ist ein wesentlicher Bestandteil, der insbesondere als Hochleistungsadditiv, Zwischenprodukt oder Initiator in einer Vielzahl von Anwendungen verwendet wird, etwa für Lebens- und Futtermittel, Pharmazeutika und Kosmetika.

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