Tränendes Auge

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Die Unternehmenszahlen sind schlecht, der VCI schlägt seit Monaten Alarm und auch der Chemiegipfel hat nicht den erhofften Durchbruch gebracht. Kurz: Die Stimmung der Chemieindustrie ist am Tiefpunkt. Doch die Branche ist bekannt dafür, kreative Lösungen zu finden. Und für die wasserhaltigen Tränen, die derzeit von Brunsbüttel bis Burghausen vergossen werden, gäbe es – Zauberwort Recycling – durchaus eine Reihe geeigneter Einsatzzwecke.


Den Rohstoff nicht im Auge behalten

Nehmen wir doch beispielsweise das große Boomthema Wasserstoff. Soll dieser grün per Elektrolyse hergestellt werden, braucht es neben Strom vor allem was? Genau: eine ganze Menge Wasser. Wenn die Chemiebranche hier gleich selbst für den Rohstoff sorgt – diesen sozusagen im Auge hat –, erhöht das angesichts der zunehmenden Konflikte um die Ressource Wasser sicherlich auch die gesellschaftliche Akzeptanz.

Bis die Wasserstoff-Wirtschaft hochgefahren ist, brauchen, spätestens im nächsten Sommer, unsere Flüsse wieder ganz viel Wasser. Auch hier könnten die Tränen helfen – und so zumindest die Versorgung der noch verbliebenen Chemiebetriebe an Rhein und Co. sicherstellen. Das Salz aus der ganzen Tränenflüssigkeit könnte man übrigens gleich mitverwerten: beispielsweise als Konservierungsmittel für die „guten alten Zeiten“ – oder aber für die Vielzahl an chemischen Produkten, die derzeit keinen Abnehmer finden.

CT-Fokusthema Wasserstoff

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In unserem Fokusthema informieren wir Sie zu allen Aspekten rund um das Trendthema Wasserstoff.

 

  • Einen Überblick über die ausgewählten Artikel zu einzelnen Fragestellungen – von der Herstellung über den Transport bis zum Einsatz von Wasserstoff – finden Sie hier.
  • Einen ersten Startpunkt ins Thema bildet unser Grundlagenartikel.

Tränen für Elon

Ist danach immer noch etwas von den Tränen übrig, könnte die Chemieindustrie sogar Nachbarschaftshilfe leisten. Denn auch Tesla in Brandenburg fehlt zunehmend das Wasser. Und vom selbsternannten „Alphamann“ Elon Musk sind keine Tränen zu erwarten. Wer dagegen die Tränenspende definitiv nicht braucht, ist die aktuelle Regierung: Denn die wäscht ihre Hände bekanntlich nicht mit Wasser, sondern in Unschuld.

Und sollten alle hier vorgeschlagenen Verwendungswege nicht klappen, bleibt uns für die Tränen der Chemieindustrie immer noch ein Recyclingzweck: als Brauwasser für das Bier, mit dem wir uns die aktuelle Krise zumindest schön trinken können. Prost!

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