Markt

14. Dez. 2022 | 06:37 Uhr | von Jona Göbelbecker

Liebe Ursula, lieber Olaf ...,

CT-Spotlight: Wunschzettel des Jahres

Für uns normale Menschen ist Weihnachten die Zeit, sich etwas zu wünschen. Der Chemieverband VCI – übrigens seit diesem Jahr auch hochoffiziell als „amtlicher Lobbyist“ eingetragen – tut dies das ganze Jahr über. Blickt man auf die Fülle der Forderungen an die Politik zurück, ergibt sich fast so etwas wie ein Jahresrückblick 2022 der Branche.

Weihnachtsmann liest Wunschzettel

(Bild: Pasko Maksim – stock.adobe.com)

Ich wünsche mir:

  • in der Debatte zur europäischen Taxonomie die Berücksichtigung von Erdgas als Brückentechnologie und insgesamt eine ideologiefreie Betrachtung der Energiewende. (2. Januar)
  • einen Industriestrompreis, um die Kostenlawine beim Strompreis aufzuhalten und den Umbau der Branche zur Klimaneutralität voranzutreiben. (11. Januar)
  • dass im Entwurf der EU-Kommission für ein europäisches Lieferkettengesetz kein Unternehmen durch unrealistische Ansprüche überfordert und in Haftung genommen wird. (23. Februar)
  • in der aktuellen Extremsituation eine weitere nutzlose Überbürokratisierung durch die Industrieemissionsrichtlinie unbedingt zu vermeiden. (6. April)
  • die politische Achse Paris-Berlin nach dem Wahlsieg Macrons weiter aufrechtzuerhalten. (25. April)
  • nach dem Ölembargo gegen Russland die Belieferung über andere Bezugsquellen via Pipeline oder Tanker sicherzustellen. (4. Mai)
  • grünen Strom zur Wasserstoffherstellung unkompliziert mit Herkunftsnachweisen belegbar zu machen. (18. Mai)
  • für den schnelleren Ausbau von Windkraftanlagen eine Personal- und Weiterbildungsoffensive für Genehmigungsbehörden zu starten sowie eine bundeseinheitliche technische Ausstattung der Behörden voranzutreiben. (15. Juni)
  • die Bemühungen um gemeinsame Ansätze in einem internationalen Klimaclub zu verstärken. (22. Juni)
  • Brennstoffwechsel von Unternehmen an Behörden nur noch melden und nicht mehr genehmigen lassen zu müssen. (7. Juli)
  • die Pharmaindustrie nicht durch die geplante Sanierungsabgabe der Pharmaindustrie in Höhe von 2 Mrd. Euro zu schröpfen. (11. Juli)
  • gemeinsam mit der Wirtschaft künftig 3,5 % des Bruttoinlandsprodukts für Forschung und Entwicklung auszugeben. (17. August)
  • den Rhein nicht durch Niedrigwasser zum Liegeplatz für Binnenschiffe werden zu lassen. (29. August)
  • das Energieangebot schnell auszuweiten und Gaskraftwerke temporär aus dem Strommarkt zu verdrängen. (19. September)
  • eine Vermischung der Aufgaben von REACH und CLP-Verordnung zu vermeiden. (20. September)
  • die eigentlich geplante Gasumlage in Deutschland nicht einzuführen. (21. September)
  • die Unterstützung für die Wirtschaft durch einen Strom- und Gaspreisdeckel. (29. September)
  • eine schnellere Umsetzung der Gas- und Strompreisbremse. (5. Oktober)

Euer VCI

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