PFAS im Boden, Symbolfoto

Die EU-Kommission will den Einsatz von rund 10.000 per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen, sogenannten PFAS, verbieten. (Bild: Chris Anton – stock.adobe.com)

Da PFAS wegen der Kosten oftmals nur dort eingesetzt werden, wo ihre besonderen Eigenschaften, wie hohe Temperatur- und Medienbeständigkeit oder elektrische Isoliereigenschaften dies unbedingt erfordern, ist eine Substitution in aller Regel nicht ohne weiteres möglich. Außerdem sind Produkte wie Pumpen, Kompressoren oder Armaturen, in denen heute PFAS-Komponenten enthalten sind, meist sehr langlebig und weit über die aktuell in der Verbotsdebatte diskutierten Übergangsfristen von maximal 13,5 Jahren in Gebrauch.

Was ist das mögliche Problem mit PFAS?

PFAS-Polymere haben wegen ihrer Beständigkeit unter extremen Bedingungen und ihrem besonderen Eigenschaftsportfolio in vielen Anwendungen und industriellen Produkten, Maschinen und Anlagen Einzug gehalten und sind heute nahezu allgegenwärtig. Im Kontext mit Kunststoff-, Elastomer- und Gummi-Anwendungen werden PFAS-Polymere beispielsweise in Dichtungen, Kabeln und Beschichtungen eingesetzt. Aufgrund ihrer hohen Beständigkeit sind PFAS jedoch bioakkumulativ und können für die Umwelt eine Gefahr darstellen. Außerdem stehen manche Substanzen im Verdacht verantwortlich für Gesundheitsschäden zu sein.

Projekt will den Industriepartnern helfen

Entlang der Produktkette ist es daher dringend notwendig, frühzeitig den Einsatz von Ersatz-Materialien zu prüfen und zu bewerten. Das Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit LBF will dies nun mit dem neuen Projekt „Evaluierung von Optionen zur Substitution von PFAS in ausgewählten Anwendungen“ in Angriff nehmen.

Das Ziel des Projekts ist es, zusammen mit Industriepartnern den relevanten Stand der Technik und Wissenschaft im Kontext PFAS-Substitution für Polymere am Beispiel ausgewählter Anforderungsprofile, Materialien und Anwendungen zusammenzutragen und zu bewerten. Ferner sollen die Möglichkeiten, Vor- und Nachteile, Grenzen und Chancen möglicher Ansätze zur Substitution von PFAS-Polymeren aufgezeigt werden. Diese sollen es den Projektbeteiligten ermöglichen, die eigene Situation und die aus einem möglichen PFAS-Verbot resultierenden, individuellen Herausforderungen und Möglichkeiten besser einzuschätzen.

Das Projekt ist offen für Partner aus Industrie und Wirtschaft. Details zu den Schwerpunkten und dem weiteren Vorgehen gibt es auf der Projektseite.

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