Frontline-Worker sind meist nur per Telefon erreichbar.

Frontline-Worker sind meist nur per Telefon erreichbar. (Bild: Stella – AdobeStock)

  • Für große Werksgelände sind IP-DECT-Telefone das Mittel der Wahl.
  • Die Geräte sollten einen speziellen Alarmbutton sowie Bewegungssensoren haben.
  • Geräte, die im Ex-Bereich eingesetzt werden, benötigen eine Atex-Kennzeichnung.

Wer am Schreibtisch oder mobil per Laptop arbeitet, profitiert bereits von cloudbasierten Collaboration-Tools wie Microsoft Teams. Ortsunabhängig funktioniert damit die Zusammenarbeit effizienter und produktiver. Frontline-Worker, die in Werkshallen oder auf dem Gelände unterwegs sind, kämpfen hingegen oft mit abreißenden Telefonverbindungen und schlechter Sprachqualität. Das behindert nicht nur den Informationsfluss mit Kollegen und Kunden – in Gefahrensituationen wird daraus ein ernsthaftes Problem.

Eine Kombination aus Cloud- und Internet-Protocol-Digital-Enhanced-Cordless-Telecommunications-Technologie (IP-DECT) wie vom Enterprise-Mobility-Lösungsanbieter Spectralink kann Abhilfe schaffen. So sind Arbeitskräfte stets erreichbar, immer informiert und als Alleinarbeitende geschützt.


Reichweite

Neben IP-DECT-Telefonen haben WLAN-Telefone in Unternehmen Einzug gehalten. Für große Werksgelände ist die IP-DECT-Technologie das Mittel der Wahl. Denn sie arbeitet auf einer eigenen, isolierten Funkfrequenz. Damit ist eine gute Netzabdeckung möglich. Denn die Reichweite mit IP-DECT ist in der Regel zwei- bis dreimal so groß wie im WLAN, da DECT-Verbindungen erheblich unempfindlicher gegen Störungen durch physische Objekte wie Wände, Decken oder Säulen sind.


Sprachqualität und Laustärke

Aufgrund der eigenen Funkfrequenz lässt sich bei IP-DECT der reine Sprach- vom Datenverkehr trennen. So vermeiden Unternehmen Engpässe bei der Bandbreite und ermöglichen eine deutlich bessere Erreichbarkeit als bei WLAN-Telefonen. Für Umgebungen mit hohem Lärmpegel sollte zudem auf Geräte mit integrierter Geräusch- und Echounterdrückung geachtet werden. Sie sorgen für eine bessere und entspanntere Kommunikation.


Aktiver Arbeitsschutz

Gute Erreichbarkeit ist das eine, hohe Sicherheit das andere: Alleinarbeitende und Mitarbeitende in Gefahrenbereichen benötigen besonderen Schutz wie auch von der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) spezifiziert. Moderne Geräte verfügen deshalb über einen speziellen Alarmbutton sowie Bewegungssensoren. Fällt ein Mitarbeiter bewusstlos zu Boden, löst die Totmann-Funktion einen Hilferuf aus – sendet das Telefon den Standort und erlaubt seine Lokalisierung, gibt dies zusätzlich Sicherheit. Auch bei einem plötzlich rennenden Mitarbeiter kann Gefahr im Verzug sein, ein mit Bewegungssensor ausgestattetes Telefon erkennt dies und gibt Alarm.

Telefon im Außeneinsatz
Ein Telefon im Außeneinsatz muss Schmutz, Hitze und Feuchtigkeit aushalten. (Bild: kerkezz – AdobeStock)

Explosionsschutz

Eine besondere Herausforderung vor allem in der Chemie- und Pharmaindustrie stellen Explosionsschutz-Zonen dar. Hier müssen Telefone neben Totmann-Funktion, Alarmknopf oder Bewegungssensoren zusätzlich explosionsgeschützt sein. Denn ein eventueller Funkenschlag könnte in Ex-Bereichen zu Gefahren für Mensch und Anlage führen. Bei Bedarf gilt es, Geräte auf eine Atex-Kennzeichnung zu prüfen. Diese gibt Aufschluss darüber, ob ein Personen-Notsignal-Gerät in einem explosionsgefährdeten Bereich zum Einsatz kommen darf oder nicht.


Prävention per Telefon

Mitarbeitende am Schreibtisch erhalten aktuelle Arbeitsschutz-Hinweise einfach per Messenger oder E-Mail. Frontline-Worker sind meist nur per Telefon erreichbar. Umso wichtiger ist es, dass sie auf ihrem Gerät auch Sofortbenachrichtigungen erhalten können. Das ist nicht nur im Notfall hilfreich, sondern beispielsweise auch bei einer Maschinenstörung. Damit das reibungslos funktioniert, müssen Telefone modernste DECT-Standards erfüllen – für hohe Sicherheit bei Authentifizierung, Identifizierung, Sprachübertragung und Messaging mit End-to-End-Verschlüsselung.

Eignung für spezielle Einsatzbedingungen

Ein Telefon im „Außeneinsatz“ muss viel aushalten: Fällt es herunter, sollte es auch ohne Schutzhülle nicht gleich zu Bruch gehen. Wasser darf ihm ebenso wenig etwas ausmachen wie extreme Temperaturen. Wird ein Gerät zum Beispiel im Schichtbetrieb von mehreren Mitarbeitenden benutzt, muss es die häufige Reinigung mit Desinfektionsmitteln aushalten. Für den Industrieeinsatz entwickelte Geräte sind deshalb auch gegen den Kontakt mit Chemikalien und Putzmitteln resistent.


Abteilungsübergreifende Zusammenarbeit

Damit Bürobelegschaft, Facharbeitende, Werksleitung und Lager nahtlos zusammenarbeiten, lässt sich inzwischen die IP-DECT-Kommunikation in Lösungen für Unified Communication und Collaboration (UCC) wie Microsoft Teams integrieren. Über das Microsoft-Session-Initiation-Protocol-Gateway (SIP) werden DECT-Geräte mit Microsoft Calling Plan, Operator Connect und Direct Integration verbunden. Der direkte Telefonkontakt wird dann auf Tastendruck hergestellt. Und Push-to-talk ermöglicht Unterhaltungen im Walkie-Talkie-Stil – hilfreich für den schnellen Austausch in Fertigung und Wartung.

„Die Integration von unternehmensweitem IP-basiertem DECT in ein UCC-Tool spart Unternehmen richtig Geld. Denn alte PBX-Telefonanlagen und Session Border Controller (SBC) sind teuer und aufwendig zu warten. Sie erübrigen sich mit dem Wechsel auf eine zentrale Cloud-Telefonielösung“, erklärt Udo Kerger, Regional Sales Manager DACH bei Spectralink.

Mitarbeiterin in Produktionshalle
Alerts melden Abweichungen, wodurch sich potenzielle Probleme beheben lassen, bevor Maschinen stillstehen. (Bild: .shock – AdobeStock)

Leichte Administrierbarkeit

Eine zentrale, cloudbasierte Managementkonsole vereinfacht für den Administrator zum einen das Bereitstellen und Einrichten der Telefone sowie das Einspielen von Backups, den Rollout neuer Firmware oder das Update von Handset-Software. Zudem kann er analysieren wie Netzwerke und Endgeräte je Standort genutzt werden oder ausgelastet sind: von Server über Basisstation bis hin zum Endgerät.

Weiteres Plus: Alerts melden Abweichungen und ungewöhnliche Vorfälle. Potenzielle Probleme lassen sich so umgehend beheben, bevor die Maschinen stillstehen und die Produktion ausfällt.


Total Cost of Ownership

Handelsübliche Verbrauchergeräte sind in der Regel keine gute Alternative für Unternehmen. Zwar scheinen sie auf den ersten Blick günstiger, sind jedoch weitaus störungs- und reparaturanfälliger. Das verkürzt die Lebensdauer der Geräte, zumal sich bei diesen der Akku nicht ohne Weiteres tauschen lässt. Darüber hinaus werden mehr Geräte benötigt, um jedem Mitarbeiter bei Schichtbeginn ein voll aufgeladenes, betriebsbereites Gerät bereitzustellen. Und auch die Verwaltung der Consumer-Geräte gestaltet sich oft komplex. In der Gesamtkostenbetrachtung liegen sie damit deutlich höher als spezielle Business-Telefone.

Fazit

Unternehmen sollten nicht bei der Vernetzung ihrer Produktionsanlagen Halt machen. Vielmehr gilt es, auch Frontline-Worker in die Unternehmenskommunikation zu integrieren. Das verbessert nicht nur Erreichbarkeit und Kommunikation im Team und erhöht die Effizienz, es verschlankt auch die IT und reduziert Kosten.

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