Drägerwerk_Bild 1_Rental Robot

Der sogenannte „Rental Robot“ ist ein jederzeit zugänglicher Schrank mit vielen Türen, in dem unter anderem Gasmessgeräte vorgehalten werden, die alle vorgeschriebenen Prüfungen und Wartungen durchlaufen haben. In der Verwaltungssoftware für den Schrank ist namentlich hinterlegt, wer diese oder andere Geräte entleihen darf. (Bild: Drägerwerk)

Zahlreiche Unternehmen halten ihre sicherheitstechnischen Ausrüstungen nicht selbst vor, sondern beauftragen damit einen Dienstleister wie das Drägerwerk, der zudem auch die Gerätewartung übernehmen kann. Die Ausrüstungen, die der Dienstleister zur Verfügung stellen kann, reichen von Atemschutzmasken über Gasmessgeräte bis hin zu Feuerlöschern und Rettungsgeräten. Auch Weiterbildungsveranstaltungen und Personal-Dienstleistungen sind möglich. Die Unternehmen können die benötigten Dienstleistungen nach ihren Bedürfnissen zusammenstellen.

Eine Aufgabe, die Chemieunternehmen einiges kostet – an Geld für die technische Ausrüstung und Fachpersonal zur Durchführung der Sicherheitsaufgaben. Und viel sicherheitstechnisches Know-how wird benötigt. Technische Ausrüstung, Know-how und Fachpersonal – alle diese Leistungen können Unternehmen auch bei Dräger als Dienstleistung bekommen, genau auf ihren speziellen Bedarf abgestimmt. Wie unterschiedlich das in den einzelnen Unternehmen aussehen kann, zeigen zwei Beispiele: mit der DEA Deutsche Erdoel in Niedersachsen und dem belgischen Chemiekonzern Solvay in Bernburg.

DEA: Bei der Erdgas-Förderung ist Gasschutz das Thema

„Sicherheit geht bei der Förderung, Aufbereitung und dem Transport von Erdgas immer vor“, sagt Rainer Thies, Leiter des Bereichs Gasschutz beim Förderbetrieb Niedersachsen der DEA Deutsche Erdoel. Deshalb will er sich voll und ganz auf sein Team verlassen können. „Die Mitarbeiter sind so umfassend qualifiziert, dass sie verschiedene Aufgaben ausführen können – von der Freimessung geschlossener Räume über die Kontrolle von Arbeitsplatzgrenzwerten bis zur Wartung der rund 100 Gasmessgeräte.“

Für das Gasschutz-Team der DEA, das 365 Tage im Jahr rund um die Uhr einsatzbereit ist, erbringen auch zwei Dräger-Mitarbeiter wichtige Dienstleistungen. Sie übernehmen unter anderem Aufgaben eines Gasschutzgerätewartes, führen Freimessungen und andere Prüfungen im Feld aus, oder sie erledigen Arbeiten unter Atemschutz, die sehr spezielles Know-how erfordern. Thies nennt das „eine optimale Lösung“ für seine Abteilung: „Wir arbeiten hier reibungslos mit Dräger zusammen, professionell und ohne Kompetenzgerangel.“

Zum vereinbarten Leistungsspektrum gehört auch die Zusammenarbeit der DEA mit den Dräger-Servicecentern – etwa bei umfangreichen Wartungen oder Grundüberholungen von Geräten – sowie bei der Weiterbildung mit der Dräger Academy. Die Trainer der Akademie schulen jedes Jahr alle Freimesser des Förderbetriebs. Dabei müssen die Mitarbeiter des Gasschutzes die höchste von drei Qualifikationsstufen absolvieren, erklärt Thies. Ihr Wissen geben sie dann im laufenden Betrieb weiter, bei Unterweisungen an Kollegen oder Mitarbeiter von Fremdfirmen.

Thies leitet außerdem die Betriebsfeuerwehr des DEA-Förderbetriebs am Standort Hemsbünde, etwa 50 km östlich von Bremen. In diese Einheit ist die gesamte Mannschaft des Gasschutzes eingebunden, DEA-Mitarbeiter ebenso wie Mitarbeiter von Kontraktoren. „Die meisten Kollegen im Team sind – so wie ich – auch privat in der Freiwilligen Feuerwehr aktiv und bringen deshalb einen guten Ausbildungsstand, viel Erfahrung und jede Menge Motivation mit.“

Täglich messen und prüfen

Weil der Erdgas-Förderbetrieb der DEA in Niedersachsen unter Bergrecht steht, müssen alle Messgeräte und Komponenten der persönlichen Schutzausrüstung mindestens einmal im Monat kontrolliert werden. Im Bild: Rainer Thies (li.), Gasschutzleiter bei der DEA.

Die Gasschutz-Mannschaft der DEA sorgt für kontrollierte Abläufe im Förderbetrieb Niedersachsen. Herzstück des komplexen Netzwerks aus Förder- und Produktionsanlagen sowie Leitungen ist die rund um die Uhr besetzte Messwarte in Langwedel-Holtebüttel. Von hier aus behalten die DEA-Mitarbeiter im Dreischicht-System sämtliche Prozesse im Blick.

Die schlanke und intelligente Produktion – mit fernüberwachten, unbemannten Anlagen – trägt auch dazu bei, den Förderbetrieb für die Zukunft zu stärken. Unabhängig davon sind die DEA-Mitarbeiter regelmäßig an den Bohrungen und anderen Produktionseinrichtungen präsent, wie Rainer Thies betont: „Wir führen täglich Kontrollen durch und arbeiten detaillierte Checklisten ab. Zudem führen wir an sämtlichen Anlagen wiederkehrende Prüf- und Wartungsarbeiten durch.“ Hinzu kommt eine jährliche Hauptwartung jeder Bohrung, die dann außer Betrieb genommen wird, um Armaturen und Regelventile gründlich zu kontrollieren und gegebenenfalls zu ersetzen.

Und wenn einmal ein Einsatz außerhalb der geplanten Arbeiten ansteht? „Dann geht alles ganz schnell und geordnet“, erklärt Thies. Zum einen sind rund um die Uhr ein Schichtführer sowie mehrere Feldhandwerker im Dreischicht-System im Dienst. Während der Hauptarbeitszeit kommen noch die diensthabenden Gasschutz-Fachleute hinzu, nach Feierabend stehen Mitglieder des Teams in Rufbereitschaft. Darauf kann sich der Förderbetrieb Niedersachsen verlassen – wie auf die zuverlässigen Freimessungen von geschlossenen Räumen mit Risiko auf Ex-Atmosphären sowie deren Begehen unter Atemschutz oder auf Grenzwertmessungen am Arbeitsplatz unter anderem von Quecksilber, Benzol, Kohlenwasserstoffe und Methanol. „Diese Messungen sind extrem wichtig – zum verlässlichen Schutz aller Beteiligten“, betont Thies.

„Wir sind stolz darauf, zum Leistungsspektrum dieser Abteilung beitragen zu können“, sagt Vertriebsingenieurin Julia Seeler von Dräger. „Hier zahlt sich aus, dass unsere Mitarbeiter die fachliche Qualifikation mitbringen und durch intensive Einarbeitung auch sämtliche Prozesse kennen.“

Solvay: „Rental Robot“ verbessert die Einsatzbereitschaft der Geräte

Der Solvay-Sicherheitsingenieur Timo Timplan (li.) bei einer Messung mit einem mobilen Gasmessgerät. Der Geräteservice von Dräger vor Ort sorgt dafür, dass jederzeit vorschriftsmäßig gewartete und geprüfte Geräte in ausreichender Zahl verfügbar sind.

In Bernburg an der Saale produziert die Solvay-Gruppe mit mehr als 400 Mitarbeitern Natriumcarbonat (Soda) und andere Chemikalien wie Natriumbicarbonat, Wasserstoffperoxid und Phosphorsäure. Die gleichen hohen Standards, wie sie für die Produktqualität gelten, setzt Solvay auch in anderen Bereichen ein: „Wir verlangen ein Höchstmaß an Sicherheit während der Herstellung sowie bei allen vor- und nachgelagerten Prozessen, etwa der Logistik“, sagt Sicherheitsingenieur Timo Timplan. Er ist Mitarbeiter des Health-Safety-Environment-Teams in Bernburg; in seinen Aufgabenbereich fallen die Themen Arbeitssicherheit und -hygiene sowie Brand- und Gesundheitsschutz.

Timplan hebt die neue Organisation der Sicherheitstechnik im Solvay-Werk hervor, die kontinuierlich verbessert und gemeinsam mit Dräger umgesetzt wurde. So werden heute im Bereich der Sodafabrik sämtliche Gaswarn- und ein Teil der Atemschutzgeräte über einen „Rental Robot“ ausgegeben. Die blau lackierten Stahlschränke halten verschiedene technische Ausrüstungen vor, unter anderem Fluchtgeräte sowie Rettungsrucksäcke. Zum Bestand der mobilen Gaswarntechnik gehören mehrere Dutzend Dräger-Messgeräte sowie Zubehör für Freimessungen.

Einsatzbereite Geräte sind jederzeit sofort verfügbar

„Der Rahmenvertrag mit Dräger sieht vor, dass sich jeder Mitarbeiter – ob von uns oder einer Partnerfirma – darauf verlassen kann, stets ein funktionsfähiges Gerät vorzufinden, das alle vorgeschriebenen Prüfungen und Wartungen durchlaufen hat. Dieser hohe, rechtssicher umgesetzte und dokumentierte Stand der arbeitstechnischen Kontrolle ist ein echtes Highlight“, sagt Timplan. Der „Verleihschrank“, wie der Rental Robot vor Ort auch genannt wird, kennt zudem Qualifikation und Einsatzspektrum jedes Entleihers. Die entsprechenden Informationen sind in der Verwaltungssoftware hinterlegt. „So stellen wir sicher, dass nur derjenige die Ausrüstung für Freimessungen entnehmen kann, der diese Arbeiten auch ausführen darf“, sagt der Sicherheitsingenieur. Hinzu kommt die eigens für Solvay entwickelte Funktionalität eines elektronischen Meldekartensystems. Damit kann sich die Messwarte im Falle eines Alarms einen schnellen Überblick verschaffen – und prüfen, welche Mitarbeiter sich in welchen Anlagenteilen befinden, um entsprechende Evakuierungsmaßnahmen einzuleiten. Seit der Inbetriebnahme 2013 gab es rund 22.000 Verleihvorgänge mit 725 Nutzern und rund 17.000 Funktionstests.

Insgesamt habe die Neuorganisation gleich mehrere Vorteile gebracht, erklärt Timplan. So konnte mithilfe des Rental Robots die Einsatzbereitschaft der Geräte weiter verbessert werden. Das ist wichtig, weil die Produktion rund um die Uhr läuft und somit Messgeräte jederzeit zur Verfügung stehen müssen. Dräger unterstützt die hohe Verfügbarkeit durch einen Geräteservice vor Ort. Die technischen Standards zur Überprüfung von Gaswarngeräten sind in den Merkblättern T 021 / T023 auf Grundlage der Betriebssicherheitsverordnung geregelt und werden in Bernburg konsequent umgesetzt. Dementsprechend führen die als befähigte Person ausgebildeten Dräger-Servicetechniker die System- und Funktionskon-trollen an mobilen wie stationären Gaswarngeräten alle vier Monate durch.

Auch auf Fragen hinsichtlich der Dokumentation hatte Dräger passende Antworten. „Wir aktualisieren die Geräte- und Wartungsakte, sorgen dafür, dass die vorgeschriebenen Prüfintervalle termingerecht eingehalten werden, und können auch sonst unser Know-how voll und ganz einbringen“, sagt die zuständige Service-Vertriebsingenieurin Natalie Rusche. Solvay schätze vor allem die Verbindung aus Verlässlichkeit und Einhaltung der Vorschriften sowie die Flexibilität bei notwendigen Prüfungen und Instandhaltungen, auch außerhalb geplanter Zyklen. Auf Grundlage des jüngsten Projekts wolle man ab 2019 eine ähnliche Struktur für die isolierende Atemschutztechnik am Standort in Angriff nehmen, so Timplan.

Schulungen für Mitarbeiter ausgeweitet

„Solvay hat schon immer konsequent in Technik und damit in die Sicherheit von Mitarbeitern, Umwelt und Produktion investiert“, sagt Timplan. „Die Technik kann ihr ganzes Potenzial allerdings nur dann voll ausschöpfen, wenn der Anwender sie auch optimal beherrscht und nutzt.“ Deshalb hat das Werk die Schulungen der Mitarbeiter mithilfe der Dräger Academy erheblich ausgeweitet. „Aus dem Trainingskatalog können wir genau die Seminare für den Standort auswählen, die wir gerade brauchen“, resümiert Timplan. Bei Atemschutzgeräteträgern oder Mitarbeitern mit Freimessaufgaben ließe sich nun binnen eines Tages das Wissen vermitteln, das dem Bedarf am Standort entspricht und die Vorschriften erfüllt.

Überblick Sicherheitsdienstleistungen – Von der Gerätewartung bis zur Arbeitnehmerüberlassung

Der Geschäftsbereich Dräger Rental & Safety Services (Dräger RSS) bietet individuell maßgeschneiderte Dienstleistungen für Unternehmen rund um die Arbeitssicherheit an. Der Bereich gliedert sich in drei Angebotsbereiche:

  • Rental Service: Er vermietet den Kunden die benötigte Technik ganz nach Bedarf. Das Angebot umfasst Gasmesstechnik und Persönliche Schutzausrüstungen genauso wie Kommunikationstechnik, Beleuchtung, Fahrzeuge sowie Sanitäts- und Medizintechnik. Das Angebot ist international verfügbar und deckt insbesondere Spitzenbedarfe flexibel und wirtschaftlich ab.
  • Shutdown Safety Service ist ein komplettes Angebot für Großanlagen-Stillstände und ähnliche Vorhaben. Dabei ist Dräger einerseits mit einem Safety Shop am Ort, aus dem ganz nach Bedarf Sicherheitstechnik ausgeliehen werden kann. Dazu kommen qualifizierte Mitarbeiter. Sie erbringen für den Kunden Aufgaben wie Sicherungsposten, Freimessungen, Arbeitsschutzberatung und anderes mehr.
  • On-Site Safety Service: Diese Dienstleistung folgt dem Grundgedanken des Shutdown Safety Service und bietet auch dessen hohe Flexibilität. Allerdings ist er auf eine dauerhafte Präsenz beim Kunden ausgelegt. Dieser profitiert von einem Safety Shop mit individuell auf den Bedarf abgestimmtem Sortiment an Sicherheitstechnik, inklusive Verwaltung und Wartung. Die Öffnungszeiten des Safety Shops können auf bis zu 24 Stunden täglich ausgedehnt werden. Alternativ steht während der Schließzeiten ein personalisierter und automatisierter Geräteverleih zur Verfügung.

Genauso flexibel lassen sich die Personaldienstleistungen auf den aktuellen Kundenbedarf anpassen. Die Aufgaben der Mitarbeiter von Dräger RSS reichen dabei von Sicherungsposten, Gasanalysten und Sicherheitsaufsichten bis zur Überlassung von Sicherheitsingenieuren, Projektleitern und Planern mittels Arbeitnehmerüberlassung. Diese Leistungen werden durch das CSE-Monitoring mit Video, Gasmess- und Kommunikationstechnik ergänzt, um beispielsweise das Befahren von Behältern und engen Räumen abzusichern. Schließlich gehört zum Portfolio des On-Site Safety Service die Beratung in Fragen wie der Gefährdungsbeurteilung und des ganzheitlichen Sicherheitsmanagements.

 

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Unternehmen

Drägerwerk AG

Moislinger Allee 53-55
23542 Lübeck
Germany