Laut Evonik sind die Bauarbeiten an der neuen Polyamid-12-Anlage im Chemiepark Marl praktisch abgeschlossen, noch in diesem Jahr soll die Produktion voll anlaufen. Ministerpräsident Armin Laschet würdigte bei der Einweihung am 8.7.21 das Projekt: „Diese Anlage steht für die Zukunftsfähigkeit des Industrielandes Nordrhein-Westfalen. Mit Investitionen in modernste Anlagen schaffen wir neue, hochqualifizierte Arbeitsplätze. Die Politik muss auch in Zukunft alles dafür tun, damit solche Investitionen bei uns in Deutschland erfolgen und nicht in andere Länder abwandern.“
Das Hochleistungspolymer Polyamid-12 kommt in attraktiven Wachstumsmärkten wie der Medizintechnik, dem Automobilbau sowie als Ersatz für Stahl zum Einsatz und dem 3D-Druck. Letzterer gehört laut einer Studie zu den acht größten Zukunftstechnologien, die deutsche Unternehmen nutzen wollen, wie unsere Kollegen bei der Fachzeitung Produktion berichten. Für den Bau der weltweit modernsten PA-12-Anlage standen auch Evonik-Standorte in Asien mit attraktiven Konditionen bereit.
Trotz Pandemie schneller Baufortschritt
Dass der neue Anlagenkomplex trotz der pandemiebedingten Einschränkungen in diesem Jahr den Betrieb aufnehmen kann, würdigte Evonik-Chef Christian Kullmann als „Meisterleistung unserer Mannschaft. Vor drei Jahren haben wir uns entschieden, dieses Spitzenprodukt deutscher Hochtechnologie für den Weltmarkt hier im Ruhrgebiet zu produzieren“, stellte er klar. „Wir haben Wort gehalten und die anspruchsvolle Bauphase nahezu planmäßig realisiert. Das schafft Wachstum, Wert und Arbeitsplätze.“ Im März 2017 hatten wir über die Entscheidung berichtet - damals war das Investitionsvolumen mit 400 Mio. Euro angegeben worden. Der Spatenstich war im September 2019 erfolgt (siehe Bericht).
Die Bauarbeiten für den neuen Anlagenkomplex sind nach knapp zwei Jahren nahezu abgeschlossen. Die einzelnen Anlagenteile gehen nun schrittweise in den Regelbetrieb über. Die komplette Inbetriebnahme erfolgt im vierten Quartal. Damit entstehen 120 neue hochqualifizierte Arbeitsplätze. Zugleich erhöht Evonik die Gesamtkapazität für das Hochleistungspolymer um mehr als 50 Prozent und verfügt damit in Marl über den weltweit größten Verbund zur Herstellung von PA-12. Polyamide gehören im wachsenden 3D-Druck-Markt zu den beliebtesten Materialien. Welche anderen Werkstoffe dort zum Einsatz kommen, lesen Sie hier.