
Die neue Anlage wurde am 8.7.21 im Beisein von Armin Laschet, Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, eingeweiht. (Bild: Evonik)
Laut Evonik sind die Bauarbeiten an der neuen Polyamid-12-Anlage im Chemiepark Marl praktisch abgeschlossen, noch in diesem Jahr soll die Produktion voll anlaufen. Ministerpräsident Armin Laschet würdigte bei der Einweihung am 8.7.21 das Projekt: „Diese Anlage steht für die Zukunftsfähigkeit des Industrielandes Nordrhein-Westfalen. Mit Investitionen in modernste Anlagen schaffen wir neue, hochqualifizierte Arbeitsplätze. Die Politik muss auch in Zukunft alles dafür tun, damit solche Investitionen bei uns in Deutschland erfolgen und nicht in andere Länder abwandern.“
Das Hochleistungspolymer Polyamid-12 kommt in attraktiven Wachstumsmärkten wie der Medizintechnik, dem Automobilbau sowie als Ersatz für Stahl zum Einsatz und dem 3D-Druck. Letzterer gehört laut einer Studie zu den acht größten Zukunftstechnologien, die deutsche Unternehmen nutzen wollen, wie unsere Kollegen bei der Fachzeitung Produktion berichten. Für den Bau der weltweit modernsten PA-12-Anlage standen auch Evonik-Standorte in Asien mit attraktiven Konditionen bereit.
Das sind die aktuellen Chemieanlagen-Projekte vom Juni 2021

Linde Engineering hat von der amerikanischen Behörde National Energy Technology Laboratory den Auftrag zum Bau einer großtechnischen Anlage zur Abscheidung von Kohlendioxid erhalten. Mehr zum Projekt. (Bild: RWE)

Der Chemiekonzern Wacker hat am Standort Nünchritz mit dem Bau einer Alkoholyse-Lack-Anlage begonnen. Der Betrieb soll Silane und Flüssigharze als Vorprodukte für die Formulierung wasserabweisender Bautenschutz- und Bindemittel liefern. Mehr zum Projekt. (Bild: Wacker)

Der Anlagenbauer Worley hat vom Energiekonzern Shell einen Auftrag über Engineering Services zum Bau einer Wasserstoffanlage erhalten. Die 200 MW-Elektrolyseanlage soll im Industriehafen Maasvlakte II bei Rotterdam entstehen. Mehr zum Projekt. (Bild: Thomas AdobeStock)

GEA wird für den Spezialmetall-Produzenten AMG in Bitterfeld-Wolfen Teile einer Produktionsanlage für Lithiumhydroxid bauen. Dieses soll als Ausgangsstoff für die Batterieproduktion dienen. Mehr zum Projekt. (Bild: AMG)

Der Automatisierungsanbieter ABB will mit dem Schweizer Energieversorger Axpo in Italien modulare Anlagen und ein optimales Betriebsmodell zur Produktion von kostengünstigem grünem Wasserstoff entwickeln. Mehr zum Projekt. (Bild: ABB)

Die Kooperationspartner des Projekts Phos4green haben die erste Anlage zur Gewinnung von Dünger aus recycelter Klärschlammasche in Betrieb genommen. Nach 20-monatiger Bauzeit produziert die Anlage nun phosphathaltige Einzel- und Mehrnährstoffdünger. Mehr zum Projekt. (Bild: Glatt)

Shell und Dow haben sich 3,5 Mio. Euro Fördermittel für die Elektrifizierung ihrer Steamcracker-Öfen gesichert. Durch die elektrische Beheizung der Cracker könnten Kohlendioxid-Emissionen massiv reduziert werden. Mehr zum Projekt. (Bild: DOW. CT-Glossar: Was ist ein Steamcracker?)

Der Kraftstoff-Produzent Covenant Energy plant eine Raffinerie, die erneuerbare Rohstoffe wie Pflanzenöl in Diesel umwandelt. Dabei will das kanadische Unternehmen eine Technologie von Haldor Topsoe nutzen. Mehr zum Projekt. (Bild: Haldor Topsoe)

Das Engineering-Unternehmen Saipem hat den Auftrag erhalten, eine Sauergas-Anlage der Abu Dhabi National Oil Company zu erweitern. Die tägliche Produktionskapazität soll um 13 % steigen. Mehr zum Projekt. (Bild: Saipem)

Der Chemiekonzern Alzchem aus Trostberg hat seine Produktionskapazitäten für Nitrile um 50 % erhöht. Zielmärkte sind der Agro- und vor allem der europäische Pharma-Markt. Mehr zum Projekt. (Bild: Mara Zemgaliete – AdobeStock)

Der Mineralöl-Konzern Total Energies hat mit verschiedenen Partnern das e-CO2Met-Projekt in Leuna gestartet. Dort soll Methanol aus kohlenstoffarm produziertem Wasserstoff und abgetrenntem Kohlendioxid hergestellt werden. Mehr zum Projekt. (Bild: Total Energies)

Der spanische Anlagenbauer Tecnicas Reunidas hat zwei Großaufträge aus Osteuropa erhalten. Für Gazprom soll das Unternehmen eine Raffinerieerweiterung in Moskau realisieren, gemeinsam mit Hyundai Engineering außerdem in Polen für PKN Orlen einen Olefinkomplex bauen. Mehr zum Projekt. (Bild: PKN Orlen)

Aemetis plant in Kalifornien eine Anlage für die Produktion von 170 Mio. l/a Jet- und Diesel-Kraftstoff. Für verschiedene Engineering-Leistungen haben das US-Unternehmen und der EPC-Kontraktor Koch Project Solutions nun den Anlagenbauer Worley beauftragt. Mehr zum Projekt. (Bild: Dwight Smith – Fotolia)

Wenige Wochen nach dem Windpark-Deal mit RWE hat der Chemiekonzern BASF auch mit dem Energieversorger Vattenfall einen Vertrag über den Kauf von 49,5 Prozent an Vattenfalls Windpark Hollandse Kust Zuid (HKZ) unterzeichnet. Das Unternehmen treibt damit seine Strategie zur Klimaneutralität weiter voran. Mehr zum Projekt. (Bild: BASF)

Das finnische Unternehmen UPM-Kymmene baut derzeit in Leuna eine neuartige Bioraffinerie. Die Elektrifizierungs-, Automatisierungs- und Digitalisierungslösungen soll nun Siemens Energy liefern. Mehr zum Projekt. (Bild: UPM)

Die BASF plant, an ihrem Standort Schwarzheide eine Prototypanlage für das Recycling von Lithium-Ionen-Batterien zu errichten. Damit will der Chemiekonzern eine Kreislaufwirtschaft für die Batterie-Wertschöpfungskette ermöglichen. Mehr zum Projekt. (Bild: BASF)

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Trotz Pandemie schneller Baufortschritt
Dass der neue Anlagenkomplex trotz der pandemiebedingten Einschränkungen in diesem Jahr den Betrieb aufnehmen kann, würdigte Evonik-Chef Christian Kullmann als „Meisterleistung unserer Mannschaft. Vor drei Jahren haben wir uns entschieden, dieses Spitzenprodukt deutscher Hochtechnologie für den Weltmarkt hier im Ruhrgebiet zu produzieren“, stellte er klar. „Wir haben Wort gehalten und die anspruchsvolle Bauphase nahezu planmäßig realisiert. Das schafft Wachstum, Wert und Arbeitsplätze.“ Im März 2017 hatten wir über die Entscheidung berichtet - damals war das Investitionsvolumen mit 400 Mio. Euro angegeben worden. Der Spatenstich war im September 2019 erfolgt (siehe Bericht).
Die Bauarbeiten für den neuen Anlagenkomplex sind nach knapp zwei Jahren nahezu abgeschlossen. Die einzelnen Anlagenteile gehen nun schrittweise in den Regelbetrieb über. Die komplette Inbetriebnahme erfolgt im vierten Quartal. Damit entstehen 120 neue hochqualifizierte Arbeitsplätze. Zugleich erhöht Evonik die Gesamtkapazität für das Hochleistungspolymer um mehr als 50 Prozent und verfügt damit in Marl über den weltweit größten Verbund zur Herstellung von PA-12. Polyamide gehören im wachsenden 3D-Druck-Markt zu den beliebtesten Materialien. Welche anderen Werkstoffe dort zum Einsatz kommen, lesen Sie hier.
Die größten Chemieparks in Deutschland

Die #19 unserer Liste belegt der Chemiepark Knapsack in dem noch 18 ha freie Fläche zur Verfügung stehen. Betrieben wird die Gesamtfläche von 180 ha von Yncoris. (Bild: Yncoris)

Der von Infraserv Gendorf betriebene Chemiepark Gendorf (#18) umfasst 197 ha Fläche. Frei stehen davon aktuell 50 ha. (Bild: Chemiepark Gendorf)

Der Industriepark Premnitz in Brandenburg ist #17 auf unserer Liste. Der Park hat eine Fläche von 209 ha, wovon aktuell 29 ha nicht belegt sind. (Bild: mastert - Fotolia)

Der Industriepark Schwedt wird von der PCK Raffinerie beherrscht, die gleichzeitig Betreiber des 220 ha umfassenden Geländes ist, 80 ha davon aktuell ungenutzt. Dafür gibt es die #16 im Ranking nach Flächen. (Bild: Werner Weber - Fotolia)

Als Chemie- und Industriepark sieht sich der Standort Zeitz in Ostdeutschland mit der Startnummer #15. Die Gesamtfläche beträgt 232 ha, davon 55 ha frei. (Bild: Infra-Zeitz Servicegesellschaft mbH)

Im Chempark Krefeld, der von Currenta betrieben wird, hat unter anderem der Kunststoffhersteller Covestro Produktionsanlagen in Betrieb. Gesamtfläche: 260 ha, noch frei: 40 ha - dafür gibt es die #14. (Bild: Covestro)

Klarer Fokus auf Petrochemie hat der Standort Gelsenkirchen-Scholven, der von Ruhröl - BP Gelsenkirchen betrieben wird. #13 hat eine Gesamtfläche von 280 ha wovon 30 ha im Moment zur Verfügung stehen. (Bild: BP)

Der von der BASF betriebene Standort Schwarzheide (#12) umfasst 290 ha, davon stehen 100 ha für neue Ansiedler zur Verfügung. (Bild: BASF)

Auch Dormagen mit der #11 ist ein von Currenta betriebener Chempark-Standort. Dort stehen von einer Gesamtfläche von 360 ha nur noch 25 ha für Ansiedler zur Verfügung. (Bild: Covestro)

Wir kommen zur Top 10. Agrochemie bildet einen Fokus am Chemiestandort Piesteritz, der von SKW betrieben wird. Von 390 ha des Parks mit der #10 sind noch 30 für Ansiedler frei. (Bild: SKW Stickstoffwerke Piesteritz)

Der Industriepark Brunsbüttel ist zwar auch ein ehemaliger Bayer-Standort, wird aber nicht wie die Chempark-Standorte von Currenta betrieben, sondern vom Kunststoffhersteller Covestro. Von 420 ha sind 250 ha frei. Damit ist Brunsbüttel die #9 unserer Liste. (Bild: Covestro)

Der Chemiepark Marl bekommt mit einer Gesamtfläche von 450 ha die #8 unseres Rankings. (Bild: Evonik)

Infraserv Höchst betreibt mehrere Chemieparks, der größte davon ist der Standort Höchst (460 ha, 50 ha Freifläche) mit der #7. (Bild: Infraserv Höchst)

Der größte unter den von Currenta betriebenen Chempark-Standorten ist das Werksgelände in Leverkusen (480 / 30 ha). Dafür gibt es die #6. (Bild: Currenta)

Am Standort Lingen im Emsland wird nicht nur Chemie hergestellt, sondern wird auch Strom und Dampf aus Kernkraft produziert. Von 500 ha Gesamtfläche sind 80 verfügbar, deshalb ist das Gelände die #5 unserer Liste. (Bild: RWE)

Der Standort Schwarze Pumpe in der Lausitz bekommt mit 866 ha, von denen 120 ha verfügbar sind, die #4. (Bild: Vattenfall)

Es geht auf die Zielgerade. Die #3 der Chemiestandorte erhält das BASF-Gelände in Ludwigshafen (1.000 ha). Nach jüngster Erhebung stehen dort noch 25 ha für neue Anlagen zur Verfügung. (Bild: BASF)
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