
Die Anlage ist flexibel und ermöglicht, die Zusammensetzung der Rohstoff und die Mischung der Endprodukte je nach Marktanforderung anzupassen. (Bild: mastert – stock.adobe.com)
Die Anlage, mit deren Bau OMV Petrom bereits begonnen hat, soll eine Jahreskapazität von 250.000 t nachhaltigem Flugkraftstoff (SAF) und erneuerbarem Diesel (HVO) haben und 2028 in Betrieb gehen. Von der Gesamtinvestition von 750 Mio. Euro, sind 560 Mio. Euro für den Bau der SAF/HVO-Anlage und 190 Mio. Euro für zwei Anlagen zur Produktion von grünem Wasserstoff vorgesehen.
Was sind Sustainable Aviation Fuels (SAF)?

Sustainable Aviation Fuel (SAF) ist der Oberbegriff für alle Flugkraftstoffe, die ohne den Einsatz fossiler Rohstoffe wie Erdöl hergestellt werden und einen reduzierten CO2-Fußabdruck aufweisen. Für die Herstellung von SAF gibt es verschiedene Verfahren – sowohl mit biogenen als auch mit nicht-biogenen Rohstoffen. Die heutigen SAF werden hauptsächlich aus biogenen Reststoffen wie Altspeiseöl hergestellt.
Als so genannte "Drop-in"-Lösung wird es vor dem Transport zum Flughafen mit herkömmlichem Kerosin gemischt. Der nach der Kraftstoffspezifikation zulässige maximale Beimischungsanteil von SAF liegt derzeit bei 50 % – die Kraftstoffnormen sollen jedoch angepasst werden und bis 2030 auch den Einsatz von 100 % SAF ermöglichen.
Die Flexibilität der neuen Anlage ermöglicht es dem Energieerzeuger, die verwendeten Rohstoffe wie gebrauchtes Öl oder tierische Fette und die Mischung der Endprodukte – SAF und HVO sowie Bio-Naphtha und Bio-LPG – je nach Marktanforderungen und Verfügbarkeit der Rohstoffe anzupassen.
Die angekündigte Anlage positioniert den Energieerzeuger nach eigenen Angaben als ersten großen Produzenten nachhaltiger Kraftstoffe in Südosteuropa. Christina Verchere, CEO von OMV Petrom, ergänzt: „Zwischen 2022 und 2030 werden wir 35 Prozent unseres Investitionsbudgets für Projekte bereitstellen, die die Energiewende in Rumänien und der Region unterstützen.“