Teledyne Flir Methangasreduktion

(Bild: Flir)

  • EU-Vorgaben verlangen bei Methan eine Lecksuche mit Quantifizierung.
  • Mehr als die Hälfte aller direkten Methanemissionen des Energiesektors wird unbeabsichtigt freigesetzt.
  • Quantitative optische Gasbildgebung erkennt und misst Methanemissionen.

Die Europäische Union hat 2024 ihre mit Spannung erwartete gesetzliche Vorschrift zur Methanregulierung angekündigt. Im Gegensatz zu den Ende 2023 von der US-Umweltschutzbehörde (EPA) verabschiedeten Vorschriften zum Erkennen und Reparieren von Leckagen bei Methan- sowie Öl- und Gasemissionen (LDAR) ist diese Vorschrift wesentlich strenger und erfordert, sowohl Methangas zu erkennen als auch zu quantifizieren. Mit dieser zusätzlichen Detailebene können Unternehmen ihre Emissionsauswirkungen besser verstehen und genauere Bestandsaufnahmen der Methanemissionen erstellen.

Die EU-Vorschrift baut auf der endgültigen Zustimmung der EU-Minister zum Einführen von Methan-Emissionsgrenzwerten für europäische Öl- und Gasimporte ab 2030 auf, und setzt die internationalen Lieferanten unter Druck, den Ausstoß von Methan als starkem Treibhausgas zu verringern.

Die jüngste Ankündigung setzt die Vorschrift um, die ein Erkennen von Methanlecks speziell in der vorgelagerten Exploration und Produktion vorschreibt – einschließlich aller Arten von Bohrlöchern sowie beim Gewinnen, Verarbeiten, Transportieren, Verteilen und unterirdischen Speichern von fossilem Gas einschließlich Flüssiggasterminals. Die Regelung gilt auch für in Betrieb befindliche, stillgelegte oder aufgegebene unterirdische und überirdische Kohlebergwerke.

Die Entscheidung spiegelt das langfristige Engagement der EU wider, Emissionen zu reduzieren. Nach den Daten des Green House Gas (GHG) Inventory Report der EU ist mehr als die Hälfte aller direkten Methanemissionen des Energiesektors auf das unbeabsichtigte Freisetzen von Emissionen in die Atmosphäre zurückzuführen. Daher sind die EU-Behörden der Ansicht, dass sie durch das Lokalisieren und Beheben von Methanlecks (LDAR) ihre Emissionen verringern könnten und somit ihre jeweiligen Klimaziele erreichen.

Fristen, Leckarten und Messungen verstehen

Jetzt, da die Vorschrift umgesetzt ist, müssen die betroffenen Unternehmen verschiedene Fristen beachten, um unterschiedliche Arten von Lecktests als Teil eines umfassenden LDAR-Programms durchzuführen. Für alle ober- und unterirdischen Komponenten, mit Ausnahme der Transport- und Verteilungsnetze, müssen Lecksuch- und Reparaturuntersuchungen nach festgelegten Zeitplänen durchgeführt werden.

Zeitpläne für Lecksuch- und Reparaturuntersuchungen ober- und  unterirdischer Komponenten
Zeitpläne für Lecksuch- und Reparaturuntersuchungen ober- und unterirdischer Komponenten. (Bild: Flir)
Mindesthäufigkeit von Lecksuch- und Reparaturuntersuchungen
Mindesthäufigkeit von Lecksuch- und Reparaturuntersuchungen. (Bild: Flir)

In den Zeitplänen beziehen sich die LDAR-Untersuchungen des Typs 1 im Allgemeinen auf die grobe Lecksuche und -reparatur, also auf die größeren Lecks, die den größten Einfluss auf die Umwelt haben und daher allgemein häufiger inspiziert werden müssen. Im Gegensatz dazu beziehen sich LDAR-Erhebungen des Typs 2 auf das Aufspüren kleinerer, feinporiger Lecks, sodass diese Inspektionen normalerweise häufiger durchgeführt werden.

Optische Gasbildgebung spielt grundlegende Rolle

Speziell für LDAR-Untersuchungen des Typs 1 bietet die quantitative optische Gasbildgebung (Quantitative Optical Gas Imaging, QOGI) eine wirksame und effiziente Methode, um große Lecks, die gemäß Artikel 14 der Verordnungsliteratur als „17 g/h bei Standardtemperatur und -druck“ definiert sind, zügig zu orten. Im Gegensatz dazu sind LDAR-Lecks des Typs 2 als 5 g/h bei Standardtemperatur und -druck definiert.

Um eine effektive LDAR-Untersuchung des Typs 1 zu erreichen, bietet QOGI zahlreiche Vorteile. Erstens müssen die Inspektoren nicht nur Methanlecks aufspüren, sondern auch die Größe solcher Lecks erkennen und schnell handeln, um Lecks mit 17 g/h oder mehr wie oben erwähnt zu beseitigen.

Methanemissionen können in Gramm pro Stunde oder – wenn es sich um große Emissionen handelt – in „Parts per Million Meter“, kurz PPM-M, gemessen werden.
Methanemissionen können in Gramm pro Stunde oder – wenn es sich um große Emissionen handelt – in „Parts per Million Meter“, kurz PPM-M, gemessen werden. (Bild: Flir)

Zweitens heißt es in der Vorschrift, dass die Inspektoren die Emissionen an „jeder potenziellen Emissionsquelle“ und so nah wie möglich messen müssen. Das bedeutet, dass sich die Inspektoren nicht allein auf Inspektionsgeräte aus der Luft verlassen können. Stattdessen benötigen sie QOGI-Geräte, um nahe genug an die zu messenden Leckstellen heranzukommen, aber dennoch in einem sicheren Abstand zu bleiben. Erschwerend kommt hinzu, dass die Vorschrift vorschreibt, dass Reparaturen innerhalb von fünf Tagen nach dem Entdecken durchgeführt und dann innerhalb von 30 Tagen abgeschlossen werden müssen.

Zwei Männer in Arbeitskleidung und mit Helm halten eine Kamera, die über eine integrierte Quantifizierung verfügt.
Die Kameras verfügen über eine integrierte Quantifizierung. (Bild: Flir)

Durch Analyseverfahren Abstand gewinnen

Der Einsatz der neuesten OGI-Technologie stand schon immer im Vordergrund, um die Unternehmen in die Lage zu versetzen, die gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen. Die optische Gasbildgebung spielt eine grundlegende Rolle für die Zukunft der Methanverringerung in der EU. Tools wie das OGI-ergänzende QL320, ein quantitatives optisches Gasdetektionssystem, sowie die integrierte Quantifizierung der neuesten Kameras der G-Serie des Herstellers bieten effektive Methoden, um die neuesten EU-Vorschriften zum Erkennen und Eindämmen von Methanlecks zu erfüllen. Diese Lösungen ermöglichen den Betreibern, die Emissionen aus sicherer Entfernung durch fortschrittliche Analyseverfahren zu quantifizieren, die die OGI-Kameratechnologie des Herstellers nutzen. Der Einsatz solcher Instrumente erfordert jedoch ein gewisses technisches Wissen, ein Verständnis für die Anwendung und Schulungen über den Einsatz der Kameras sowie die OGI-Technik. Nach dieser Verordnung müssen LDAR-Bediener geschult werden.

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