Bayer: Investitionsprogramm und Kündigungsverzicht in Deutschland
Bayer hat zugesagt, bis 2025 mehrere Milliarden Euro in seine deutschen Standorte zu investieren. Außerdem will der Konzern bis zu diesem Zeitpunkt trotz Personalabbau weiterhin auf betriebsbedingte Kündigungen verzichten. Auf diese und andere Punkte haben sich Vorstand und Gesamtbetriebsrat in einer Gesamtbetriebsvereinbarung verständigt.
Jona GoebelbeckerJonaGoebelbecker
November 2018: Bayer kündigt an, bis 2021 12.000 Stellen zu streichen.(Bild: Bayer)
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Bayer-Vorstand und Gesamtbetriebsrat haben eine umfangreiche Vereinbarung getroffen.
Die Vereinbarung, die den Namen „Zukunftssicherung Bayer 2025“ trägt, konkretisiert die Gemeinsamen Erklärung der Betriebsparteien vom November 2018. Die Gesamtbetriebsvereinbarung und der in ihr enthaltene Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen bis Ende 2025 gilt für insgesamt mehr als 20.000 Beschäftigte in verschiedenen Konzernunternehmen. Auch für die Sparte Bayer Animal Health in Monheim, die an Elanco verkauft wird, sind betriebsbedingte Beendigungskündigungen solange ausgeschlossen. Dennoch plant Bayer weiterhin, in Deutschland 4.500 Stellen abzubauen.Das wichtigste Instrument dafür sollen freiwillige Aufhebungsverträge bleiben.
Investitionen in Standorte und Forschung
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Neben dem Kündigungsverzicht hat sich Bayer außerdem dazu verpflichtet, in die Zukunftsfähigkeit des Konzerns in Deutschland zu investieren. Alleine bis 2022 sollen etwa 1,5 bis 2 Mrd. Euro in die deutschen Unternehmensstandorte fließen. Außerdem sei geplant, die Ausgaben für Forschung und Entwicklung in den nächsten Jahren kontinuierlich zu steigern. So sollen von 2019 bis 2022 weltweit rund 35 Mrd. Euro in Zukunftsinvestitionen fließen, mehr als zwei Drittel davon in Forschung und Entwicklung. Hiervon entfalle etwa die Hälfte auf Deutschland.
Außerdem sollen „wesentliche zukunftsorientierte Entwicklungen“ aus Deutschland heraus initiiert und getrieben werden. Als Beispiel nennt Bayer den Aufbau neuer Kapazitäten in Zukunftsfeldern wie Digitalisierung, Künstliche Intelligenz oder neue therapeutische Wirkstoffklassen. Etwa wiederum die Hälfte dieser Aktivitäten soll in Deutschland stattfinden, wodurch hier rund 150 Arbeitsplätze entstünden. Oliver Zühlke, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats, bezeichnete die Vereinbarung als „klares Bekenntnis zum Standort Deutschland“. (jg)
Die größten Chemiestandorte in Deutschland
Mit 180 Hektar Gesamtfläche kommt der von Yncoris (ehemals Infraserv Knapsack) betriebene Chemiepark Knapsack auf Platz 19 des Chemiepark-Rankings deutscher Standorte.(Bild: Yncoris)
Der von Infraserv Gendorf betriebene Chemiepark Gendorf umfasst 197 Hektar Gesamtfläche.(Bild: Chemiepark Gendorf)
Als Chemie- und Industriepark sieht sich der Standort Zeitz in Ostdeutschland. Die Gesamtfläche beträgt 232 ha.(Bild: Infra-Zeitz Servicegesellschaft mbH)
Im Chempark Krefeld, der von Currenta betrieben wird, hat unter anderem der Kunststoffhersteller Covestro Produktionsanlagen in Betrieb. Gesamtfläche: 260 ha.(Bild: Covestro)
Solvay betreibt in Rheinberg Chlor-Vinyl-Anlagen und vermarktet die freien Flächen des Industrieparks (261 ha Gesamt, frei: 80 ha).(Bild: Solvay)
Klarer Fokus auf Petrochemie hat der Standort Gelsenkirchen-Scholven, der von Ruhröl - BP Gelsenkirchen betrieben wird. (280 ha)(Bild: BP)
Der von der BASF betriebene Standort Schwarzheide umfasst 290 ha, davon stehen 95 ha für neue Ansiedler zur Verfügung.(Bild: BASF)
Auch Dormagen ist ein von Currenta betriebener Chempark-Standort. Dort stehen von einer Gesamtfläche von 360 ha nur noch 25 ha für Ansiedler zur Verfügung.(Bild: Covestro)
Agrochemie bildet einen Fokus am Chemiestandort Piesteritz, der von SKW betrieben wird. Von 390 ha sind noch 30 für Ansiedler frei.(Bild: SKW Stickstoffwerke Piesteritz)
Der Industriepark Brunsbüttel ist zwar auch ein ehemaliger Bayer-Standort, wird aber nicht wie die Chempark-Standorte von Currenta betrieben, sondern vom Kunststoffhersteller Covestro. Von 420 ha sind 250 ha frei.(Bild: Covestro)
Infraserv Höchst betreibt mehrere Chemieparks, der größte davon ist der Standort Höchst (460 ha, 50 ha Freifläche).(Bild: Infraserv Höchst)
Der größte unter den von Currenta betriebenen Chempark-Standorten ist das Werksgelände in Leverkusen (480 / 30 ha).(Bild: Currenta)
Am Standort Lingen im Emsland wird nicht nur Chemie hergestellt, sondern wird auch Strom und Dampf aus Kernkraft produziert. Von 500 ha Gesamtfläche sind 80 verfügbar.(Bild: RWE)
Der Chemiepark Marl landet mit einer Gesamftfläche von 650 ha auf Platz 6 unseres Rankings.(Bild: Evonik)
Der Standort Schwarze Pumpe in der Lausitz kommt auf 720 ha, von denen 70 ha verfügbar sind.(Bild: Vattenfall)
Der Industriepark Schwedt wird von der PCK Raffinerie beherrscht, die gleichzeitig Betreiber des 800 ha umfassenden Geländes ist.(Bild: Werner Weber-Fotolia)
Auf Platz 3 der Chemiestandorte landet das BASF-Gelände in Ludwigshafen (1000 ha). Nach jüngster Erhebung stehen dort noch 50 ha für neue Anlagen zur Verfügung.(Bild: BASF)
Mit 1200 ha Gesamtfläche und noch verfügbaren 120 ha Freifläche für Neuansieldlungen steht der Chemiepark Bitterfeld-Wolfen auf Platz 2 unseres Rankings.(Bild: Chemiepark Bitterfeld-Wolfen GmbH)
Die Total-Raffinerie in Kombination mit dem Chemiepark-Gelände sorgen dafür, dass der Chemiestandort Leuna mit einer Gesamtfläche von 1300 ha klar auf Platz 1 landet.(Bild: InfraLeuna GmbH)