Katalysator löst Teerproblem in der Biomassevergasung

Die Herstellung von Wasserstoff aus regional verfügbarer Biomasse gilt als wichtiger Bestandteil einer nachhaltigen Energieversorgung. Einen zentralen technischen Engpass – die effiziente Entfernung teerhaltiger Verbindungen aus Bio-Synthesegas – adressiert nun ein neu entwickelter Nickel-basierter Reformierungskatalysator der C&CS catalysts and chemical specialties GmbH (C&CS). Der Katalysator ermöglicht eine nahezu vollständige Teerreinigung und könnte damit die industrielle Biomassevergasung entscheidend voranbringen.

Wichtig für wirtschaftliche Produktion von grünem Wasserstoff

Der Katalysator C&CS #1250 wurde aus einem fluidisierbaren Dampfreformierungskatalysator zu einer Festbett-Variante in Tablettenform weiterentwickelt. In Pilotversuchen, unter anderem am ICB-CSIC (Spanien) in einer TRL-5-Pilotanlage des Spanish National Research Council für landwirtschaftliche Reststoffe – erzielte das System ausgezeichnete Ergebnisse: Selbst unter anspruchsvollen Bedingungen von 500 °C und Raumgeschwindigkeiten von 60 000 h⁻¹ gelang eine nahezu vollständige Umwandlung leichter Teerverbindungen. „Unsere Tests zeigen, dass eine hocheffiziente Heißgasreinigung nun auch im industriellen Maßstab möglich ist“, sagt Dr. Manfred Nacken, Experte für Reforming, Filtration & Separation bei C&CS. „Damit wird die Produktion von grünem Wasserstoff aus Biomasse deutlich wirtschaftlicher und energieeffizienter.“

Im EU-Projekt RISEnergy (Vertrags-Nr. 101131793) wurde die Variante C&CS #1250 A zudem am Forschungszentrum ENEA Trisaia (Italien) in einem Biomasse-Festbettvergaser mit hohen Teergehalten (Updraft Gasification) getestet. Auch dort erreichte der Katalysator vollständige Teerentfernungen – selbst bei vergleichsweise niedrigen Temperaturen.