Wasserstoff wird bislang nicht im großindustriellen Maßstab zur Stahlproduktion verwendet. Eine perspektivisch klimaneutrale Stahlerzeugung ist jedoch auf große Mengen Wasserstoff angewiesen. Der Stahlstandort in Duisburg soll dabei eine Vorreiterrolle übernehmen. Bereits 2019 haben beide Partner erstmals testweise Wasserstoff in einen Hochofen eingeblasen, um die CO2-Emissionen der konventionellen Stahlerzeugung zu senken. Die Landesregierung Nordrhein-Westfalen hat das damalige Projekt als wegweisendes Pilotvorhaben unterstützt. Das neue Projekt fand nun im Rahmen des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) geförderten Reallabors H2Stahl statt.
„Mit der jetzt durch unseren Partner Air Liquide fertiggestellten Pipeline schaffen wir weitere Fakten. Durch sie kann ab 2024 klimafreundlicher Wasserstoff zu uns geliefert werden. Wir werden ihn zu Forschungs- und Simulationszwecken und dann vor allem zur Versorgung unserer ersten Direktreduktionsanlage benötigen“, erklärte Bernhard Osburg, CEO von Thyssenkrupp Steel.
200-Kilometer-Netzwerk für Wasserstoff-Anwender
Insgesamt umfasst das Wasserstoff-Fernleitungsnetz von Air Liquide an Rhein und Ruhr nun 200 km. Die Pipelines verbinden Wasserstoff-Produktionsanlagen und Großkunden in Marl, Oberhausen, Duisburg, Krefeld, Leverkusen, Dormagen, Düsseldorf und weiteren Städten in der Region.
Im Herbst 2023 soll etwa mit dem “Trailblazer” in Oberhausen planmäßig die erste 20-MW-Wasserelektrolyseanlage im Industriemaßstab an das H2-Netzwerk von Air Liquide angeschlossen werden – so sollen Anwenderin der ersten Stufe mit bis zu 2.900 t pro Jahr erneuerbarem Wasserstoff via Pipeline versorgt werden können. Eine Erweiterbarkeit um weitere 10-MW-Kapazität ist bereits in Vorbereitung, darüber hinaus sind auch zusätzliche Initiativen zur Bereitstellung von erneuerbarem Wasserstoff für Industrie und Mobilität in der Region in der Entwicklung.
CT-Fokusthema Wasserstoff
In unserem Fokusthema informieren wir Sie zu allen Aspekten rund um das Trendthema Wasserstoff.
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