Dow-Standort Stade

Stade gehört zu den größten Standorten von Dow in Deutschland – hier werden Basischemikalien wie Chlor, Natronlauge oder Wasserstoff hergestellt. (Bild: Dow)

Mit dem Plan reagiert Dow nach eigenen Angaben auf die „kurzfristigen makroökonomischen Unsicherheiten“ vor allem durch die Energiekrise. Nach Angaben des Unternehmens ist es das Ziel der Maßnahmen, die Wettbewerbsfähigkeit des Chemiekonzerns langfristig zu sichern und unabhängiger vom Konjunkturzyklus zu werden.

Vor allem Europa von den Maßnahmen betroffen

Um noch 2023 Kosteneinsparungen in Höhe von 1 Mrd. US-Dollar zu erreichen, plant strukturelle Optimierungen, die unter anderem einen Personalabbau von etwa weltweit etwa 2.000 Stellen vorsehen. Außerdem hat der Konzern der Konzern vor, das eigene Portfolio an Anlagen zu prüfen und „ausgewählte Anlagen“ zu schließen. Betroffen sei dabei „insbesondere Europa“ mit seinen aktuell „schwierigen Energiemärkten“. Neben dem Stellenabbau will der der Konzern aber auch die Produktivität seiner verbleibenden Anlagen durch Prozessoptimierungen steigern. Insgesamt sollen durch diese Maßnahmen 500 Mio. US-Dollar eingespart werden.

Deutschland ist für Dow weltweit der drittgrößte Produktionsstandort, der Konzern beschäftigt hierzulande rund 3.600 Mitarbeiter an 13 Standorten, die davon größten in Stade, Böhlen und Schkopau. Die Deutschland-Zentrale des Konzerns befindet sich in Wiesbaden.

Neben den strukturellen Maßnahmen sollen weitere 500 Mio. Dollar durch sinkende Betriebskosten erzielt werden, etwa durch weniger Ausgaben für Anlagen-Stillstände, dem günstigeren Einkauf von Rohstoffen, Logistik und Versorgungsleistungen sowie allgemein höhere Ausgabendisziplin.  

"Wir ergreifen diese Maßnahmen, um unsere Kostenstruktur weiter zu optimieren und unsere Geschäftsaktivitäten auf unsere wettbewerbsfähigsten, kostengünstigsten und wachstumsorientiertesten Märkte auszurichten“, erklärte Jim Fitterling, Chairman und CEO von Dow.

Maßnahmen führen zunächst zu Kosten

Zunächst werden diese Maßnahmen aber Geld kosten. Das Unternehmen rechnet noch im ersten Quartal 2023 mit einen Aufwand von bis zu 725 Mio. US-Dollar, vor allem für Abfindungen sowie Kosten im Zusammenhang mit Ausstiegs- und Veräußerungsaktivitäten sowie für Abschreibungen von Vermögenswerten. Längerfristig sollen die Maßnahmen Dow aber bei dem Ziel unterstützen, den Gewinn (Ebitda) bis 2030 um mehr als 3 Mrd. US-Dollar zu steigern.

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