
Chemiepark soweit das Auge reicht - die deutschen Standorte, die in der interaktiven Karte weiter unten aufgeführt sind, kommen auf knapp 11.000 ha Fläche. (Bild: muph - stock.adobe.com)
Chemieparks sind nicht nur wichtige Produktionsstätten für die chemische sondern auch für die pharmazeutische und biotechnologische Industrie. Die Anlagen und Versorgungseinheiten der Parks sind stark miteinander vernetzt. Ansässige Unternehmen teilen Aufgaben untereinander auf oder beschäftigen Dienstleister, die dann für den gesamten Standort zuständig sind. Etwa 40 Chemieparks gibt es in Deutschland, deren Flächen und jeweilige Betreiber Sie aus unserer interaktiven Karte entnehmen können. Die zehn Standorte, die nach ihrer Fläche, die größten in Deutschland sind, sind noch einmal detailliert ausgeführt.
Chemieparks in Deutschland (Symbolgröße entspricht Fläche)
Platz 10: Agro-Chemiepark Piesteritz

Nach den Angaben des Chemieparks Piesteritz selbst, ist er bisher der einzige Agro-Chemiepark in Deutschland. Die Gesamtfläche, die im Stadtteil Piesteritz von Wittenberg liegt, beträgt 390 ha. Seit 2005 haben sich am Standort etwa 45 Unternehmen angesiedelt. Auf dem Gelände stehen unter anderem ein Biomasse-Heizkraftwerk der Stadtwerke Leipzig sowie eine CO2-Verflüssigungsanlage von Air Liquide.
Platz 9: Covestro Industriepark Brunsbüttel

Brunsbüttel liegt am Schnittpunkt von Nord-Ostsee-Kanal und Elbe. Die Stadt mit etwas über 12.000 Einwohnern beherbergt den von Covestro betriebenen Industriepark Brunsbüttel. Das Gelände ist 420 ha groß und der Betreiber beschäftigt dort 650 Mitarbeitende. Insgesamt sind 1.250 Menschen am Standort beschäftigt, die teilweise bei einer der 80 Partnerunternehmen angestellt sind.
Übrigens hat RWE Anfang 2022 ein Ammoniak-Terminal in Brunsbüttel errichtet.
Platz 8: Industriepark Höchst

Der Stadtteil Höchst in Frankfurt am Main beherbergt den von Infraserv Höchst betriebenen gleichnamigen Industriepark. Auf 460 ha haben sich etwa 90 Unternehmen angesiedelt. Rund 22.000 Menschen sind am Standort unter anderem in den Bereichen Biotechnologie, automatisierte Logistik, nachhaltige Energieerzeugung und Ressourcenschonung, moderne Forschungsmethoden und Produktionsverfahren beschäftigt.
Platz 7: Chempark Leverkusen

Der Chempark in Leverkusen ist mit 480 ha der größte von drei Standorten der Betreibergesellschaft Currenta, die anderen beiden liegen in Dormagen (360 ha) und Krefeld-Uerdingen (260 ha). Die Schwerpunkte der Produktion in Leverkusen liegen auf Nitrier- und Chlorierprodukten, Aromaten, Feinchemikalien und der Siliziumchemie. Im Sommer 2021 war im Chempark eine Sondermüll-Verbrennungsanlage explodiert.
Platz 6: Chemiepark Marl
Platz 5: Industriepark Lingen

Die Stadt Lingen im Emsland in Niedersachsen betreibt den Industriepark Lingen. Am Standort mit 700 ha liegt der Fokus auf Energieerzeugung und -versorgung, prozessorientierter und chemischer Industrie, Metallerzeugung und -bearbeitung sowie Maschinenbau. In den letzten Jahren engagiert sich der Industriepark auch vermehrt für den Ausbau der Wasserstoffwirtschaft. RWE beispielsweise kündigte an, einen Elektrolyseur mit einer Leistung von 100 MW am Standort bauen zu wollen.
Platz 4: Industriepark Schwarze Pumpe

Die Besonderheit des Industrieparks Schwarze Pumpe ist, dass er länderübergreifend ist und ansässige Unternehmen Förderprogramme des Landes Brandenburg als auch des Freistaates Sachsen nutzen können. Auf 866 ha betreibt die ASG Spremberg als kommunale Gesellschaft der Stadt Spremberg (Brandenburg) und der Gemeinde Spreetal (Sachsen) den Industriepark - eines der industriellen Zentren der Lausitz.
Platz 3: Value-Park

Die Fläche des Value-Park erstreckt sich über 920 ha, die auf zwei Werksgelände aufgeteilt sind - das eine liegt in Schkopau (Sachsen-Anhalt) das andere in Böhlen (Sachsen). Betreiber des Industrieparks ist Dow Olefinverbund. Den größten Anteil an den ansässigen Unternehmen nehmen Kunststoffverarbeiter ein.
Platz 2: Chemiepark Bitterfeld-Wolfen

Bitterfeld-Wolfen in Sachsen-Anhalt beheimatet den zweitgrößten Chemiepark Deutschlands. Die Chemiepark Bitterfeld-Wolfen GmbH ist Betreiber des 1.200 ha großen Geländes. Über Rohrleitungen für den Transport technischer Gase ist dieser Standort mit den Parks in Leuna und Schkopau verbunden. Die Advanced Metallurgical Group setzte 2022 den Spatenstich für eine Lithium-Raffinerie in Bitterfeld-Wolfen.
Platz 1: Chemiestandort Leuna

Unangefochtene Nummer eins mit 1.300 ha Fläche ist der Chemiestandort Leuna. Mit BASF, Linde und Dow sind dort drei der zehn weltweit größten Chemiekonzerne vertreten. Einen großen Teil des Geländes nimmt die Total-Raffinerie ein. Aktuell baut Polyplastics eine Anlage für Cyclo-Olefin-Copolymere in Leuna.
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