Chemieparks sind nicht nur wichtige Produktionsstätten für die chemische sondern auch für die pharmazeutische und biotechnologische Industrie. Die Anlagen und Versorgungseinheiten der Parks sind stark miteinander vernetzt. Ansässige Unternehmen teilen Aufgaben untereinander auf oder beschäftigen Dienstleister, die dann für den gesamten Standort zuständig sind. Etwa 40 Chemieparks gibt es in Deutschland, deren Flächen und jeweilige Betreiber Sie aus unserer interaktiven Karte entnehmen können. Die zehn Standorte, die nach ihrer Fläche, die größten in Deutschland sind, sind noch einmal detailliert ausgeführt.
Chemieparks in Deutschland (Symbolgröße entspricht Fläche)
Nicht nur innerhalb der deutschen Chemieparks gibt es Cluster, die sich Versorgungseinheiten teilen – der Blick auf die Deutschlandkarte zeigt, dass sich auch die Chemieparks selbst in bestimmten Regionen häufen. Im Osten rund um die Standorte Leuna, Bitterfeld und Schkopau war früher das Chemiedreieck der DDR, aufgrund der Nähe zu den Tagebauen, die Zugang zu Braunkohle als Energielieferant ermöglichten. Ähnliches gilt für das Chemiepark-Cluster im Ruhrgebiet und weiter südlich im Rheinland, das nahe am Steinkohlebergbau gelegen ist.
Ein aktuelles Beispiel inwiefern die Vernetzung in einem Industriepark auch Nachteile haben kann, ist Dyneon im Chemiepark Gendorf. Der Eigentümer des Fluorpolymer-Herstellers, der US-amerikanische Konzern 3M, will aufgrund des PFAS-Verbots den Standort in Gendorf schließen. Im Verbund des Bayerischen Chemiedreiecks sind allerdings viele Produktionen und Unternehmen von den Dyneon-Produkten abhängig, weswegen die Schließung weitreichende Folgen hat und sich mittlerweile auch die Politik für einen Weiterbetrieb einsetzt.