Anlage zur Chlorelektrolyse

Covestro benötigt für den Betrieb seiner Anlagen große Mengen Energie - wie hier in der Chlorelektrolyse. (Bild: Covestro)

Das Ziel zur Klimaneutralität hatte Covestro im vergangenen Jahr ausgegeben. Konkret geplant ist es, die Treibhausgas-Emissionen aus eigener Produktion (sogenannte Scope 1) sowie externen Energiequellen (Scope 2) auf Netto-Null zu bringen. Um dieses Ziel zu erreichen, sind die drei Standorte in Nordrhein-Westfalen von zentraler Bedeutung: Sie stehen für gut ein Drittel nicht nur der globalen Wertschöpfung, sondern eben auch der Treibhausgasemissionen des Konzerns.

Kontinuierliche Steigerung der Energieeffizienz

Ein zentraler Hebel, den der Maßnahmenplan für die drei Standorte vorsieht, ist die kontinuierliche Steigerung der Energieeffizienz. Von 2005 bis 2020 konnte Covestro seinen spezifischen Energieverbrauch – also den Energieverbrauch pro Tonne hergestellten Produkts – nach eigenen Angaben bereits um gut 35 % senken. Bis 2035 soll der spezifische Primärenergiebedarf der drei NRW-Standorte im Vergleich zu 2020 nochmal um weitere rund 25 % reduziert werden.

Dabei will Covestro durch Maßnahmen wie Prozessoptimierung und Modernisierung, den Einsatz von Hochtemperatur-Wärmepumpen und Wärmeintegration ab 2035 rund 1.100 GWh an Primärenergie pro Jahr einsparen. Dies entspricht dem Jahresverbrauch von über 50.000 Durchschnittshaushalten. Bereits innerhalb der nächsten fünf Jahre soll knapp die Hälfte dieses Potenzials realisiert werden.

Umstellung auf klimaneutralen Strom und Dampf

Neben den Energieeffizienz-Maßnahmen will Covestro seine Produktion weiter auf die Versorgung mit Strom aus erneuerbaren Quellen umstellen. An den NRW-Standorten sind hierfür bereits erste Weichen gestellt worden – etwa durch den Abschluss langfristiger Lieferverträge für Offshore-Windenergie und Solarstrom. Covestro rechnet damit, dadurch ab 2025 rund 25 % seines Strombedarfs in NRW aus erneuerbaren Quellen abdecken zu können. Bis 2030 soll dieser Anteil auf 60 % und bis 2035 dann auf 100 % steigen. Hierzu baut Covestro vorrangig ein umfassendes Portfolio aus kurz- und langfristigen Stromabnahmeverträgen auf.

Der dritte Hebel ist die Erzeugung von klimaneutralem Dampf. Gemeinsam mit Chempark-Betreiber Currenta hat Covestro am Standort Krefeld-Uerdingen erfolgreich eine Machbarkeitsstudie zu neuen Wärmepumpen-Lösungen durchgeführt. Mit der Zukunftstechnologie könnte das Unternehmen in Zukunft die Abwärme aus Produktionsprozessen als thermische Energie nutzen. Dadurch ließe sich der CO2-Fußabdruck der Covestro-Produkte weiter verkleinern. Parallel dazu prüft das Unternehmen „technologieoffen weitere Optionen“ und strebt einen „kombinierten Einsatz unterschiedlicher Lösungen“ an den drei Standorten an.

„Covestro hat den Anspruch, Vorreiter bei der Transformation der chemischen Industrie hin zu Kreislaufwirtschaft und klimaneutralen Produktionsverfahren zu sein. Damit tragen wir nicht nur zum Erreichen unserer Klimaziele bei, sondern stärken auch langfristig die Wettbewerbsfähigkeit unserer Standorte“, erklärte Chief Technology Officer Dr. Klaus Schäfer.

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