Projekt vom Likat, der Ruhr-Uni Bochum und Evonik Oxeno
Neues Katalysatorsystem macht CO₂ für die Chemie nutzbar
Forschende vom Leibniz-Institut für Katalyse (Likat), der Ruhr-Universität Bochum und von Evonik Oxeno haben ein Katalysatorsystem entwickelt, das fossile Rohstoffe in der Esterproduktion ersetzt. Das Verfahren nutzt CO₂ direkt als Rohstoff.
Bei der Carbonylierung werden Olefine mit Kohlenmonoxid zu Estern oder Säuren umgesetzt.
(Bild: Evonik Oxeno)
Mit dem Verwenden des neuen bimetallischen Katalysatorsystems ist es den Forschenden gelungen, giftiges Kohlenmonoxid durch das Klimagas Kohlendioxid sowie grünen Wasserstoff zu ersetzen. In Anwesenheit der Übergangsmetalle Iridium und Palladium sowie eines industriell bewährten Phosphinliganden werden Olefine direkt zu Estern umgesetzt. Das Katalysatorsystem zeigt eine sehr hohe Selektivität zu linearen Produkten, die in der Industrie besonders gefragt sind.
In der chemischen Industrie ist die sogenannte Carbonylierung ein zentraler Prozess. Dabei werden Olefine – eine Gruppe von Kohlenwasserstoffen – mit Kohlenmonoxid zu Estern oder Säuren umgesetzt. Diese Stoffe sind wichtige Bestandteile vieler Alltagsprodukte. Auf diese Weise entstehen sowohl Basischemikalien wie Methylmethacrylat, der Ausgangsstoff für Acrylglas, als auch Spezialchemikalien zum Beispiel der Duftstoff Valeriansäuremethylester.