Thyssenkrupp Uhde hat ein neues Verfahren zur enzymatischen Veresterung entwickelt und nutzt dafür Enzyme des Biotech-Unternehmens Novonesis als Katalysatoren. Verglichen mit herkömmlichen chemischen Katalysatoren benötigt der Prozess weniger Energie.

Das Verfahren soll eine nachhaltige Alternative zur konventionellen Veresterung sein. (Bild: Thyssenkrupp Uhde)

Die Enzyme, die Thyssenkrupp Uhde für den neuen Veresterungsprozess nutzt, hat Novonesis biotechnologisch hergestellt. Verglichen mit herkömmlichen chemischen Katalysatoren wie anorganischen Säuren oder Katalysatoren auf Metallbasis, arbeiten die biotechnologisch produzierten Enzyme bei deutlich niedrigeren Temperaturen, was Energie einspart und Treibhausgasemissionen um bis zu 60 % reduzieren kann. Zudem machen das Fehlen chemischer Katalysatoren und die niedrigeren Betriebstemperaturen das Verfahren grundsätzlich sicherer.

Weniger Nebenreaktionen und Abfallstoffe

Das Reaktordesign und die Enzymtechnologie führen zu einer hohen Leistung, minimieren dadurch Nebenreaktionen und verringern Abfallstoffe um bis zu 60 %, wodurch die Qualität des Endprodukts steigt. Bei der Veresterung werden Fettsäuren in die entsprechenden Ester umgewandelt und können dann für Alltagsprodukte wie Lebensmittel, Körperpflege, Haushaltspflege und in technischen Anwendungen genutzt werden.

Das Enzymbett ist so designt, dass es bis zu 30 Umwälzungen pro Stunde ermöglicht, dadurch ist der enzymatische Veresterungsprozess für kurze Reaktionszeiten optimiert, was zu wettbewerbsfähigen Enzymkosten pro Tonne Produkt und einer höheren Jahresproduktion führt.

Um den Übergang zur enzymatischen Veresterung zu erleichtern, bietet das Ingenieurunternehmen ein Nachrüstpaket an, mit dem Anwender in ihren bestehenden Anlagen sowohl konventionelle als auch enzymatische Veresterungsprozesse durchführen können. Diese schrittweise Umstellung soll Investitionskosten und Risiken für Anwender verringern. Die Technologie hat das Ingenieurunternehmen bereits erfolgreich in einer Pilotanlage eingesetzt und es will diese nun in die industrielle Anwendung bringen.

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