OCOchem hat eine Pilotanlage in Betrieb genommen, die mit Gasdiffusionselektroden Hydrogenformiat und Kaliumformiat aus CO₂ und Wasser produziert. Die Anlage, die in Richland im US-Bundesstaat Washington steht, soll bis zu 60 t/a Formiat herstellen.

Formiat wird zunehmend als flüssiger Träger für Wasserstoff und Kohlenmonoxid verwendet. (Bild: OCOchem)

Laut OCOchem ist die 5 Mio. US-Dollar teure Anlage, die erste industrielle Anwendung eines CO₂-Elektrolyseverfahrens unter Verwendung von Gasdiffusionselektroden in handelsüblicher Qualität und Größe – mit einer Oberfläche von jeweils 1,5 m². Insgesamt sind vier solcher Zellen in der Anlage verbaut.

Das Formiat, was auch unter Ameisensäure bekannt ist, entsteht in der Anlage bei Umgebungstemperatur und -druck. Es handelt sich dabei um ein flüssiges, organisches Molekül, welches nicht nur in der Pharmazie, in Reinigungsprodukten sowie in der Metallverarbeitung genutzt wird, sondern zunehmend als flüssiger Träger für Wasserstoff und Kohlenmonoxid (Synthesegas) verwendet wird. Todd Brix, CEO des Unternehmens, spricht bei dem Verfahren von künstlicher Photosynthese.

Heute werden die meisten organischen Chemikalien aus fossilem Kohlenstoff gewonnen, der bei seiner Verwendung CO₂ emittiert und die Luft verschmutzt, oder aus biogenem Kohlenstoff, der Land- und Wasserressourcen verbraucht und teils mit der Nahrungs- und Futtermittelproduktion konkurriert. Das Elektrolyseverfahren hingegen nutzt CO2 aus der Luft und erneuerbaren Strom.

Laut dem Analyseunternehmen Eco Engineers spart jede Tonne Formiat, die mit dem Elektrolyseverfahren produziert wird, insgesamt 7,2 t CO₂-Emissionen ein – sowohl indem aufgefangenes Kohlendioxid verbraucht als auch fossile Brennstoffe ersetzt werden.

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