Die erste ACA-Anlage des Start-ups ging im Januar in Betrieb. (Bild: Kolarik Fotografie)
„Biogas hat einen ungefähren Methangehalt von maximal 60 Prozent, der Rest besteht zu großen Teilen aus CO2, welches im Normalfall in die Atmosphäre gelassen wird. Hier kommen wir ins Spiel. Wir nehmen das abgespaltene CO2, katalysieren es und verarbeiten es zum Rohstoff der Zukunft, Carbon. Vollkommen emissionsfrei und damit weltweit einzigartig“, erklärt Mario Wagner, der Geschäftsführer von Evercraft. Die ACA-Referenzanlage (Advanced-Carbon-Absorption) soll täglich 300 kg Kohlendioxid zu 50 kg Carbon verarbeiten können – größere ACA-Anlagen können mehrere Tonnen Kohlendioxid am Tag verwerten.
Das gewonnene Carbon kann beispielsweise Beton beigemischt oder für die Batterieproduktion genutzt werden. Als vielversprechend haben sich Carbon Nanotubes (CNT) erwiesen, die aufgrund ihrer röhrenförmigen Struktur stärker als Stahl sind und leitfähiger sind als Kupfer.
Evercraft will das Carbon zukünftig mittels einer Low-Temperature-Conversion-Anlage (LTC) energieautark produzieren. Dafür werden Hausmüll, Klärschlamm oder Reifen erhitzt – nicht verbrannt. „Dabei entsteht ein synthetisches Gas, welches in weiterer Folge zur Energiegewinnung eingesetzt werden kann. Dadurch können sowohl die LTC- als auch die ACA-Anlage autark betrieben werden und erzeugen Strom, statt ihn zu verbrauchen“, führt Wagner aus. Zudem beabsichtigt das Start-up Restmüll aus der Natur zu bergen und diesen in seinen Anlagen weiterzuverwerten.
