Emissionsarme Ammoniakproduktion in den USA und Saudi-Arabien
Yara und Air Products planen Ammoniakprojekte
Air Products und Yara verhandeln über eine Zusammenarbeit für emissionsarme Ammoniakproduktion in den USA und Saudi-Arabien. Die Investitionsentscheidungen für die beiden Projekte sollen 2026 fallen, um neue Absatz- und Lieferstrukturen aufzubauen.
Unter anderem wollen sich die Partner am Neom-Großprojekt in Saudi Arabien beteiligen.
Yara
Der Düngemittelhersteller
Yara und der Industriegasanbieter Air Products befinden sich in
fortgeschrittenen Verhandlungen über eine Partnerschaft bei zwei Projekten zum
Herstellen von emissionsarmem Ammoniak in den USA und Saudi-Arabien. Ziel ist
es, die Wasserstoff- und Ammoniakproduktion mit bestehenden Vertriebs- und
Logistikstrukturen zu verknüpfen, um die wachsende Nachfrage nach
klimafreundlichen Energieträgern zu bedienen.
Projekt
Nummer eins ist der Louisiana Clean Energy Complex in den USA. Dort entwickelt
der Industriegasanbieter eine Anlage, um mehr als 21 Mio. m3/d Wasserstoff zu
erzeugen. Etwa 80 % des erzeugten Wasserstoffs überlegt der
Düngemittelhersteller über einen langfristigen Abnahmevertrag zur Produktion
von rund 2,8 Mio. t/a emissionsarmem Ammoniak – auch blauer Ammoniak genannt – zu
nutzen. Der restliche Wasserstoff soll über ein bestehendes Pipeline-Netz an
weitere Kunden an der US-Golfküste geliefert werden.
Rund 95 %
des im Betrieb entstehenden Kohlendioxids sollen abgeschieden werden. Etwa 5
Mio. t/a dieses abgeschiedenen CO2 würde eine dritte Partei im Rahmen eines später bekannt zu
gebenden langfristigen Vertrags speichern. Die finale Investitionsentscheidung
für dieses Projekt ist für Mitte 2026 vorgesehen, der Abschluss der Bauarbeiten
wird bis 2030 erwartet.
Parallel dazu ist Projekt Nummer zwei die
Zusammenarbeit am Neom Green Hydrogen Project in Saudi-Arabien, das zu mehr als
90 % fertiggestellt ist und 2027 in den kommerziellen Betrieb gehen soll.
Die Anlage soll bis zu 1,2 Mio. t erneuerbaren Ammoniak pro Jahr erzeugen,
deren einziger bisheriger Abnehmer der Industriegasanbieter ist. Zusätzlich
dazu haben die Partner vor, eine Marketing- und Vertriebsvereinbarung
abzuschließen. Diese soll festlegen, dass das vom Industriegasanbieter nicht
verkaufte Ammoniak auf Provisionsbasis als Wasserstoff in Europa vermarkte wird.