3D-Modell eines Elektrolyseurs mit mehreren Elektrolysemodulen, im Hintergrund Windräder; Bosch Tech Day 2023, Wasserstoff, Infrastruktur, Elektrolyse, europäische Politik, Investition, klimaneutral, grüner Wasserstoff, erneuerbare Energien

Stack und Smart Electrolysis Module als Herzstück eines Elektrolyseurs. (Bild: Bosch)

Bosch bringt nicht nur Automotive-Erfahrung in die Wasserstoffwirtschaft ein, das Unternehmen hat Anfang 2023 auch mit dem Musterbau für das Elektrolyse-Verfahren mit Protonen-Austausch-Membranen (PEM) begonnen. Beginnend mit dem Herbst 2023 will das Unternehmen 1,25-MW-Funktionsmuster für Pilotanwendungen zur Verfügung stellen – ein möglicher Serienstart ist für 2025 angesetzt. Zudem führt das Unternehmen Versuche zum Einsatzgebiet von stationären Brennstoffzellen auf Basis der Festoxid-Technologie durch.

Was ist ein Elektrolyseur?

Ein Elektrolyseur ist eine Anlage, mit der chemische Verbindungen durch elektrischen Strom aufgespalten werden. Wasserstoff-Elektrolyseure spalten in der Regel das Molekül Wasser (H2O) in die Bestandteile Wasserstoff (H2) und Sauerstoff (O2) auf. Elektrolyseure bestehen aus zwei Elektroden, einer Gleichstromquelle und einer elektrisch leitfähigen Flüssigkeit, auch Elektrolyt genannt.

Es gibt vier verschiedene Elektrolyse-Technologien, die sich eignen, um Wasserstoff herzustellen: alkalische Elektrolyse (AEL), Protonenaustauschmembran-Elektrolyse (PEM), Anionenaustauschmembran-Elektrolyse (AEM) und Hochtemperatur-Elektrolyse (HTE oder HTEL). Die letzten beiden befinden sich noch in der Entwicklungsphase.

Eine klimaneutrale Welt kann es nur mit Wasserstoff geben – davon ist Bosch fest überzeugt. Aktuell beschäftigt das Unternehmen mehr als 3.000 Menschen im Bereich Wasserstoff-Technologien, davon mehr als die Hälfte in Europa. Die weiteren Erfolgsaussichten für das Wasserstoff-Geschäft sind jedoch an die politischen Rahmenbedingungen geknüpft.

Vor allem Europa muss nach Ansicht von Dr. Stefan Hartung, Vorsitzender der Geschäftsführung bei Bosch, weit mehr tun, auch um ein Gegengewicht zur starken Dynamik in anderen Weltregionen wie den USA zu schaffen. Konkret formulierte der Bosch-Vorsitzende folgende Forderungen an die deutsche und europäische Politik: „Erstens müssen wir die H2-Erzeugung in der Europäischen Union forcieren, zweitens internationale Lieferketten etablieren und drittens Wasserstoff in allen Wirtschaftssektoren einsetzen.“ Ganz wichtig sei schließlich, dass in Europa schnell Infrastruktur für die Wasserstoff-Verteilung entstehe.

CT-Fokusthema Wasserstoff

(Bild: Corona Borealis – stock.adobe.com)

In unserem Fokusthema informieren wir Sie zu allen Aspekten rund um das Trendthema Wasserstoff.

 

  • Einen Überblick über die ausgewählten Artikel zu einzelnen Fragestellungen – von der Herstellung über den Transport bis zum Einsatz von Wasserstoff – finden Sie hier.
  • Einen ersten Startpunkt ins Thema bildet unser Grundlagenartikel.

Sie möchten gerne weiterlesen?