Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE hat sein Zentrum für elektrische Energiespeicher im Industriegebiet Haid in Freiburg eröffnet. Dort bietet es Dienstleistungen für Batteriehersteller sowie Betreiber stationärer Energiespeicher an.

Im Solid State Batterielabor werden neue Batterietechnologien entwickelt. (Bild: Michael Spiegelhalter / Fraunhofer ISE)

Das gerade eingeweihte Batterieforschungszentrum bietet dem Fraunhofer ISE die Möglichkeit, auf über 3.700 m2 an Batteriematerialien und -zellen zu forschen, Lösungen für Batteriesysteme zu entwickeln, ihre Integration in verschiedene Anwendungen voranzutreiben sowie umfassende Qualitätssicherungsprüfungen an Batterien durchzuführen.

Bunkerräume für Explosionstests

„In unserem neuen Zentrum können wir Charakterisierungen auf allen Ebenen, von der Mikrostruktur bis zum Gesamtsystem durchführen, und so Mängel und Sicherheitsrisiken frühzeitig identifizieren. Ein aktuelles sicherheitsrelevantes Forschungsthema ist die Propagation, bei der eine Batteriezelle nach der anderen in einer Kettenreaktion thermisch durchgeht, wobei große Energiemengen frei werden“, erklärt Abteilungsleiter Dr. Daniel Biro. Dafür stehe dem Testteam nun ein Labor mit aufwändiger Sicherheitsausstattung zur Verfügung, in dem zerstörungsfreie Tests ebenso wie Explosionen von Prüflingen in speziellen Bunkerräumen möglich sind.

Neue Prozesse und Altes wiederverwerten

Das Institut adressiert in seiner Forschung außerdem die Nachhaltigkeit von Batterien, angefangen von Alternativmaterialien zu Lithium über die Entwicklung nachhaltiger Produktionsprozesse bis hin zu Second-Life-Nutzung und Recycling am Lebensende. Im Projekt Pronto beispielsweise arbeiten die Forschenden an einer Natrium-Ionen-Batterietechnologie, die auf kritische Rohstoffe verzichtet und in Baden-Württemberg gefertigt werden kann.

Seine Entwicklungs- und Prüfdienstleistungen bietet das Forschungsinstitut unter anderem Material- und Batterieherstellern, Maschinenbauern sowie Integratoren und Betreibern der Elektromobilität und stationärer Speicher an. Auch bei Recycling und Fragen zum weiteren Einsatz ausgedienter Batterien – das sogenannte 2nd Life – kooperiert das Institut mit Industriepartnern.

Sie möchten gerne weiterlesen?