Lydian, ein Hersteller synthetischer Kraftstoffe, hat seine Technologie zur Produktion nachhaltiger Flugkraftstoffe erfolgreich demonstriert. Das dafür entwickelte Power-to-Liquid-Verfahren hat der Hersteller in einer Pilotanlage in North Carolina getestet.

Die modularen Reaktoren für das PtL-Verfahren sind so konzipiert, dass sie variabel betrieben werden können, wenn kostengünstiger erneuerbarer Strom verfügbar ist. (Bild: Thomas Söllner – stock.adobe.com)

Die Pilotanlage, die umgerechnet knapp 95 l/d nachhaltigen Flugkraftstoff (SAF) produzieren kann, steht am Forschungsinstitut RTI International im US-Bundesstaat North Carolina. Lydian nutzt für das Power-to-Liquid-Verfahren (PtL) abgeschiedenes CO2, Wasser und erneuerbaren Strom, um eine Drop-in-Alternative für den heutigen Flugkraftstoff auf fossiler Basis mit bis zu 95 % geringeren Emissionen herzustellen.

Das besondere an diesem neuen PtL-Verfahren ist laut Hersteller, dass es die Herausforderung angeht, woher die erhebliche Menge Strom kommt, die für den Betrieb der Technologie erforderlich ist. Die modularen Reaktoren sind nämlich so konzipiert, dass sie variabel betrieben werden können, wenn kostengünstiger erneuerbarer Strom verfügbar ist.

Diese Flexibilität senkt nicht nur die Betriebskosten, sondern vermeidet auch den direkten Wettbewerb um sauberen Strom und verringert die Belastung des Stromnetzes – ein zunehmend entscheidender Vorteil, da die Netzinfrastruktur mit der wachsenden Nachfrage aus energieintensiven Sektoren wie der Computerbranche und der verarbeitenden Industrie nur schwer Schritt halten kann.

Die erste kommerzielle Demonstrationsanlage für die SAF-Produktion plant der Hersteller, voraussichtlich 2027 in Betrieb zu nehmen und bis 2030 will er in vollem Umfang eine kommerzielle Anlage mit einer Kapazität von umgerechnet 75.700 m3/a SAF errichten. In weniger als drei Jahren hatte das 2021 gegründete Unternehmen es geschafft, vom Konzept zum jetzt demonstrierten Pilotprojekt überzugehen.

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