Ein Konsortium hat in Mannheim eine Anlage eingeweiht, die aus Abwasser gewonnenes Biogas mit Strom in Schiffstreibstoff umwandelt. Hinter dem Projekt stehen das Start-up Icodos, das KIT und der Eigenbetrieb Stadtentwässerung Mannheim.

Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing (Dritter von links) weihte die Anlage im Klärwerk in Mannheim ein. (Bild: Icodos)

Nach Angaben des Start-ups Icodos ist die Produktionsanlage weltweit einmalig. Im Rahmen des Projekts „Mannheim 001“ wird in der Kläranlage Mannheim Biogas gewonnen, das vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und dem Start-up in ihrer Demonstrationsanlage weiterverarbeitet wird. Das Verfahren reinigt das Biogas und wandelt es in Verbindung mit Strom und Wasserstoff zu Methanol um.

Der Strom wird genutzt, um mittels Elektrolyse Wasserstoff zu erzeugen, der wiederum mit dem aus dem Biogas gelösten CO2 reagiert. Der Prozess ist so ausgelegt, dass er unvermeidbares CO2 aus dem System entnimmt, was dadurch nicht als Treibhausgas in die Luft gelangt. Das hergestellte E-Methanol dient schließlich als nachhaltiger Schiffstreibstoff.

Die Projektpartner wollten das bisher ungenutzte Potenzial von Kläranlagen als Herzstück der Kraftstoffproduktion demonstrieren – denn alleine in Deutschland gibt es rund 9.000 davon, auf EU-Ebene wird die Zahl auf bis zu 75.000 geschätzt.

Sie möchten gerne weiterlesen?