Die Kooperation der beiden Unternehmen ist Teil eingebettet in die strategische Partnerschaft der norwegischen und deutschen Regierung im Bereich Dekarbonisierung und wurde im Rahmen der Hannover Messe besiegelt.
Auf norwegischer Seite schafft Gassco die Transportinfrastruktur für den Export von in Norwegen produziertem Wasserstoff. Auf deutscher Seite wiederum entwickelt Gascade die Offshore-Wasserstoff-Pipeline Aquaductus in der Nordsee, die benachbarte Offshore-Pipelines miteinander verbindet und die nachgelagerte Verbindung nach Deutschland herstellt.
Ziel der geplanten Kooperation ist es, eine effiziente und kohärente Planung der Projekte sicherzustellen. Die beiden Netzbetreiber verfolgen das Ziel, dass ab dem Jahr 2030 Wasserstoff-Transporte zwischen Norwegen und Deutschland möglich sind.
Angebotsseite wird gestärkt
„Die Kooperation mit Gassco zeigt den Bedarf an einer offen zugänglichen Wasserstoff-Infrastruktur in der deutschen Nordsee, um die angrenzende Offshore-Infrastruktur anzubinden, was mit Aquaductus umgesetzt wird“, erklärte Gascade-Geschäftsführer Christoph von dem Bussche. Gemeinsames Ziel mit den Norwegern sei es, Schnittstellen abzugleichen, Synergien zu erzielen und gemeinsame Möglichkeiten zwischen den Projekten zu entwickeln. „Damit stärken wir die Angebotsseite und geben eine Antwort auf die Frage, woher der für die Energiewende benötigte Wasserstoff kommen soll – und zwar in großen Mengen und zu wettbewerbsfähigen Konditionen.“
Was ist das Projekt Aquaductus?
Aquaductus besteht aus einer Offshore-Pipeline durch die deutsche Nordsee, die im Raum Wilhelmshaven anlandet. Von dort aus führt eine Onshore-Pipeline weiter nach Bunde an der deutsch-niederländischen Grenze, um den Anschluss an das nachgelagerte Wasserstoff-Netz sicherzustellen. Die Aquaductus-Pipeline soll in der Lage sein, benachbarte Offshore-Pipelines sowie Produktionsstätten von grünem Wasserstoff (zum Beispiel aus Offshore-Windkraftanlagen) entlang ihres Weges anzuschließen. „Aquaductus wird die deutsche Importroute für Offshore-Wasserstoff über den Nordseekorridor werden“, meint Gascade-Chef Christoph von dem Bussche.
Das Projekt hat von der EU-Kommission sowohl den europäischen IPCEI- als auch den PCI-Status erhalten. Dies bestätigt die europäische Bedeutung des Projekts und ermöglicht unter anderem eine staatliche Förderung. Hier wartet Gascade derzeit noch auf die formale Bestätigung der nationalen Behörden für den vorzeitigen Maßnahmenbeginn. Aquaductus ist auch Teil des Entwurfs für das deutsche Wasserstoff-Kernnetz. Mehr Infos dazu hier: