
Gedruckte elektronische Komponenten könnten künftig in verschiedenen Bereichen zum Einsatz kommen. (Bild: Evonik)
In einem Technologiedemonstrator wurden die direkt nutzbaren Tintenformulierungen für druckbaren Batterien von Evonik und die elektrochromen Displays von Ynvisible in ein Gesamtsystem integriert, das einen besonders geringen Stromverbrauch, wenig Gewicht sowie eine hohe Flexibilität, Transparenz und Robustheit aufweisen soll. Schon bei der Entwicklung des Technologiedemonstrators haben die beiden Partner auf effizientes Design geachtet: Baugruppen, die sowohl von der Batterie als auch vom elektrochromen Display benötigt werden, sind nur einmal vorhanden und werden gemeinsam genutzt.
Schlüsseltechnologie für das „Internet der Dinge“
„Bei der zunehmenden Vernetzung von Gegenständen des alltäglichen Lebens im ‚Internet der Dinge‘, wird druckbarer Elektronik eine Schlüsselrolle zukommen“, ist sich Dr. Michael Korell sicher. Er ist bei der Creavis, der strategischen Forschungseinheit von Evonik, zuständig für die Entwicklung von druckbaren Batteriematerialien unter dem Markennamen Taettooz. Produkte, die gedruckte elektronische Komponenten enthalten, könnten künftig an vielen Stellen eingesetzt werden. Zum Beispiel in der Logistik: Dort können intelligente, mit gedruckten Batterien betriebene Sensoren in Verpackungen etwa Lieferketten von empfindlichen Gütern, wie Lebensmitteln oder Impfstoffen, überwachen. Werden Grenzwerte zur Temperatur oder Beschleunigung überschritten, gibt ein elektrochromes Display sofort eine leicht verständliche, visuelle Rückmeldung.
Plattformen der beiden Partner ergänzen sich
„Wir freuen uns sehr über dieses gemeinsame Entwicklungsprojekt mit Evonik“, sagt auch Jani-Mikael Kuusisto, Chief Executive Officer von Ynvisible. „Wir sind davon überzeugt, dass sich unsere jeweiligen Technologieplattformen optimal ergänzen.“ Aus seiner Sicht erscheint Taettooz besonders vielversprechend, da es nach seinen Angaben die einzige am Markt verfügbare Technologie sei, mit der wiederaufladbare Batterien vollständig im Siebdruckverfahren hergestellt werden können.“ Für Evonik-Entwickler Korell wiederum ist der Partner Ynvisible „fraglos Vorreiter bei der Entwicklung von elektrochromen Displays. Deswegen unterstützen wir das Unternehmen gern, diesen Displays zum Durchbruch auf dem Massenmarkt zu verhelfen.“ (jg)
Die Chemiewelt im Wandel

Chemiestandort Europa auf Platz 2 - Umsätze mit Chemikalien in Mrd. Euro: Weltweit wurden 2018 mit Chemikalien etwa 3,35 Bio. Euro umgesetzt. Das waren etwa 2,5 % mehr als noch im Jahr zuvor. Den mit Abstand größten Anteil daran hält nach wie vor China. Die EU wiederum konnte knapp den zweiten Platz vor den USA behaupten – die „traditionellen“ Chemiestandorte bleiben also bedeutend. Insgesamt verbuchen aber die aufstrebenenden, sogenannten BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien und China) bald etwa die Hälfte des globalen Chemiegeschäfts für sich. Ein weiteres Viertel geht auf das Konto anderer Schwellenländer, vor allem in Asien. Bild: kazy – AdobeStock / CHEMIE TECHNIK, Daten: Cefic

China hat in wenigen Jahren alle überholt - Anteile an den weltweiten Umsätzen 2008 und 2018: Das Bild sah 2008 noch ganz anders aus: Vor zwölf Jahren war Europa der größte Chemiestandort der Welt und für über ein Viertel der globalen Umsätze verantwortlich ...

... Seither hat China einen atemberaubenden Aufstieg hingelegt und seinen Anteil beinahe verdoppelt. Das chinesische Chemiegeschäft ist nun größer als diejenigen Europas und Nordamerikas zusammen. Auch der Rest Asiens, inklusive Indien und Südkorea, konnte seine Anteile ausbauen. Bilder: picoStudio, Auguste Lange – stock.adobe.com; Daten: Cefic

In der EU dominiert die Spezialchemie - Anteile verschiedener Sparten an den Chemikalienumsätzen: Einen Aufstieg hingelegt haben in den letzten Jahren und Jahrzehnten auch die Spezialchemikalien in Europa. Zwar bilden Basischemikalien insgesamt mit über 60 % immer noch den Großteil des Geschäftes ab, darunter die Petrochemie (25,4 %), Polymere (21,3 %) und Anorganika (14,6 %). Der bedeutendste Einzelposten ist in Europa aber die Sparte der Spezialchemikalien mit 27,2 %. Demgegenüber relativ gering sind die Anteile von Zwischenprodukten (13,7 %) und der Konsum-chemie (12,4 %). Bild: RealVektor, dzm1try, tribalium81, molekuu.be, Miceking, nuengrutai – stock.adobe.com; Daten: Cefic
Sie möchten gerne weiterlesen?
Registrieren Sie sich jetzt kostenlos:
Mit der Registrierung akzeptiere ich die Nutzungsbedingungen der Portale im Industrie-Medien-Netzwerks. Die Datenschutzerklärung habe ich zur Kenntnis genommen.
Sie sind bereits registriert?
Hier anmelden
Diskutieren Sie mit