Sunfire-Firmengelände

(Bild: Sunfire)

Im Rahmen der Akquisition hat Sunfire 100 Prozent der Anteile von IHT übernommen. Der Unternehmensstandort Monthey in der Schweiz bleibt weiterhin bestehen und wird eine wichtige Rolle für die Produktion der Stacks, der Hauptkomponenten der alkalischen Druck-Elektrolyseure, einnehmen. Die alkalische Druck-Wasserelektrolyse ist besonders für den Einsatz in Umgebungen geeignet, in denen kein Wasserdampf zur Verfügung steht, etwa im Energiemarkt oder in der Wasserstoffmobilität.

IHT hat bereits Elektrolyse-Anlagen mit einer Kapazität von insgesamt 240 MW in den Betrieb genommen – dies entspricht einer Wasserstoffproduktion von mehr als 50.000 Nm3/h. Dieses Jahr wird das Unternehmen Europas größten Single-Stack-Alkali-Druck-Elektrolyseur zur Regelung des Stromnetzes und Erzeugung von grünem Wasserstoff nach Tirol ausliefern und installieren.

Lösung für jede Anwendung

„Mit dem von IHT entwickelten alkalischen Druck-Elektrolyseur haben wir uns für die ausgereifteste und zuverlässigste Technologie entschieden, die derzeit auf dem Markt erhältlich ist“, betont Nils Aldag, CEO von Sunfire, und führt aus: „Der Unternehmenskauf ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Wachstumsstrategie, um unsere globale Marktposition als einer der weltweit führenden Elektrolyseanbieter zu stärken und weiter auszubauen. Unsere Kunden können nun zwischen unserer bewährten SOEC-basierten Hochtemperaturelektrolyse oder der Alkali-Elektrolyse wählen oder beide kombinieren. Egal ob im industriellen Umfeld oder auf der grünen Wiese.“

Durch die Ergänzung des Produktportfolios und die zusätzlichen Anwendungsgebiete deckt Sunfire nun die gesamte Wertschöpfung der Wasserstofftechnologie ab. Auch der Einsatz in Umgebungen mit begrenzter Dampfverfügbarkeit kann mithilfe eines Hybridkonzeptes – bestehend aus Alkali- und SOEC-Technologie – realisiert werden. Anlagen in der Größenordnung von 100 MW lassen sich auch kurzfristig bereitstellen. Für IHT läutet die Übernahme eine neue Ära in der Unternehmensgeschichte ein: „Unsere bewährte Alkali-Technologie und die innovative SOEC-Lösung von Sunfire ergänzen sich perfekt“, bekräftigt Geschäftsführer Franco Nodari.

Weniger Strombedarf für grünen Wasserstoff

Die auf dem Lurgi-Prinzip basierende Technologie von IHT wurde 1950 entwickelt und hat sich in der Praxis über Jahrzehnte bewährt. Die Alkali-Elektrolyseure verzeichnen eine Stack-Lebensdauer von mehr als 90.000 Betriebsstunden, arbeiten bei einem Betriebsdruck von bis zu 30 bar ohne notwendige nachgeschaltete Kompression und haben eine Betriebslaufzeit von über 20 Jahren. Zudem sind die Anlagekosten der alkalischen Elektrolyseure im Vergleich zu anderen auf dem Markt verfügbaren Technologien sehr günstig.

Sunfires innovative SOEC-basierte Hochtemperaturelektrolyse wurde 2010 entwickelt und zuletzt als weltweit größter Elektrolyseur an das Flachstahlwerk Salzgitter ausgeliefert. Die Technologie eignet sich insbesondere für Umgebungen mit industrieller Abwärme in Form von Wasserdampf. Dieser wird effizient in seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff zerlegt. Somit benötigt die SOEC-Elektrolyse im Vergleich zu anderen Technologien deutlich weniger erneuerbaren Strom für die Herstellung von grünem Wasserstoff.

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