Unternehmenslogo am Covestro-Hauptsitz Leverkusen

Neben dem Hauptsitz Leverkusen produziert der Kunststoff-Hersteller Covestro in Deutschland an fünf weiteren Standorten. (Bild: Covestro)

Mit der Mitteilung zu dieser Entscheidung hat Covestro das Interesse aus den Vereinigten Arabischen Emiraten zum ersten Mal offiziell bestätigt. Gerüchte über eine mögliche Übernahme waren in der Branche bereits im Juni aufgekommen. Ob es zu einer Vereinbarung kommt und „in welcher Form und gegebenenfalls zu welchen Konditionen“, sei aber weiterhin offen, betonte Covestro.

"Das Interesse von Adnoc an unserem Unternehmen unterstreicht unsere starke Position als einer der weltweit führenden Hersteller von hochwertigen Kunststoffen“, erklärte der Vorstandsvorsitzende Dr. Markus Steilemann. Trotz der gegenwärtigen wirtschaftlichen Herausforderungen sei sein Unternehmen „optimal positioniert, um in hochattraktiven Industrien mit stabilen, langfristigen Wachstumstrends nachhaltig substanzielle Werte zu schaffen.“ Bei den Verhandlungen mit Adnoc wolle man vor allem die „Absicherung der weiteren Umsetzung seiner zukunfts- und nachhaltigkeitsorientierten Unternehmensstrategie“ diskutieren.

Adnoc will verstärkt ins Kunststoff-Geschäft einsteigen

Der staatseigene Konzern Adnoc konzentriert sich bisher vor allem auf die Rohöl-Förderung in den Vereinigten Arabischen Emiraten sowie die Herstellung von Benzin und Diesel. Mit der Übernahme von Covestro könnte der Konzern sein Geschäft um die Weiterverarbeitung seiner Produkte in Kunststoffe erweitern. Auch mit dem österreichischen OMV-Konzern hat Adnoc bereits Gespräche über eine Zusammenarbeit im Polymer-Bereich aufgenommen.

Laut Medienberichten bietet Adnoc 60 Euro pro Covestro-Aktie, was einem taxierten Wert von knapp 11,6 Mrd. Euro entspricht. Covestro hat derzeit mit der Schwäche verschiedener Kundenindustrie wie der Baubranche zu kämpfen. Zuletzt erzielte der Konzern 2022 einen Umsatz von knapp 18 Mrd. Euro. Das Unternehmen produziert an 50 Standorten weltweit und beschäftigt rund 18.000 Mitarbeitende. In Deutschland arbeiten rund 7.300 Menschen an den sechs Standorten Leverkusen, Krefeld, Dormagen, Meppen, Bomlitz und Brunsbüttel.

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