Produktion von Hauptbestandteil von Epoxidharzen und Chlor
Ineos will zwei Werke in Rheinberg schließen
Ineos hat vor, zwei Produktionsstätten in Rheinberg zu schließen, wodurch 175 Arbeitsplätze wegfallen. Neben den Energie- und CO₂-Kosten nennt der Konzern auch den fehlenden Zollschutz als Grund für die geplanten Schließungen.
Der Konzern will seine verbleibenden PVC-Aktivitäten in Rheinberg erhalten, um rund 300 qualifizierte Arbeitsplätze zu sichern.
(Bild: Ineos)
Die eine zu schließende Anlage in Rheinberg stellt den Hauptbestandteil für Epoxidharze her, die in den Bereichen Verteidigung, Luft- und Raumfahrt, Automobilindustrie und Infrastruktur für erneuerbare Energien eingesetzt werden. Die andere Anlage produziert Chlor, das für sauberes Wasser, Medikamente, industrielle Prozesse und die Abwasserentsorgung genutzt wird.
Ineos will sich nun darauf konzentrieren, seine verbleibenden PVC-Aktivitäten in Rheinberg zu erhalten, um rund 300 qualifizierte Arbeitsplätze zu sichern. Dies erfordert nach Einschätzung des Konzerns staatliche Unterstützung, um die lokalen Übergangskosten zu decken.
Der Konzern hat bereits Anlagen in Grangemouth (Großbritannien), Geel (Belgien), Tavaux (Frankreich) und Martorell (Spanien) geschlossen. Zudem plant er, den Standort Gladbeck (Deutschland) stillzulegen.
Stephen Dossett, CEO von der Konzernsparte Inovyn, spricht im Zusammenhang mit der nun geplanten Schließung der Anlagen in Rheinberg davon, dass Europa industriellen Selbstmord begehe. Außerdem kritisiert der Konzern das Fehlen von Zollschutzmaßnahmen seitens der EU. Während die USA hohe Zölle eingeführt hätten, um das Überangebot an Grundchemikalien aus Korea, Taiwan und China, die teilweise auf billigen russischen Rohstoffen basieren, wirksam zu blockieren, öffne Europa seine Türen für verdrängte lokale Produktion.