INEOS Graduate at Grangemouth

Am Standort produziert der Konzern unter anderem Kunststoffe wie Polypropylen und Polyethylen, aber auch Flugzeug-Treibstoff und Heizöl. (Bild: Ineos)

Die Anlage in Grangemouth, die Ineos jetzt schließen will, hat eine Kapazität von 180.000 t/a synthetischem Ethanol, der zur Produktion vieler Arzneimittel notwendig ist – dieser Alkohol muss zukünftig importiert werden.

In den letzten fünf Jahren haben zehn große Chemiekomplexe in UK geschlossen und seit einer Generation ist kein neues Chemiewerk gebaut worden. Der Chemiekonzern führt das in der Pressemitteilung, mit der er die Anlagenschließung in Schottland ankündigt, unter anderem auf die Energiepreise zurück, die sich in den letzten fünf Jahren in UK verdoppelt hätten und nun fünfmal höher als in den USA seien.

Außerdem appelliert der Chemiekonzern an die britische Regierung, die Industrie im Land mit Maßnahmen in drei Schlüsselbereichen zu unterstützen:

  1. Eine Energiepolitik, die weltweit wettbewerbsfähige Preise für Erdgas und Wasserstoff biete, während die Chemieindustrie sich Richtung Netto-Null bewege.
  2. Ein Emissionshandelssystem, das die Industrie und die Dekarbonisierung gleichermaßen unterstützt; das derzeitige System wirke wie eine Steuer auf britische Unternehmen und begünstige Importeure, die nichts zahlen.
  3. Eine Handelspolitik, die die britische Produktion auf den heimischen Märkten unterstützt und keine Anreize für Importe schafft.

Von der Anlagenschließung in Grangemouth sind diverse Mitarbeitende betroffen. Diejenigen, die direkt mit dem Betrieb der Ethanolanlage zu tun haben, sollen in der Chemiesparte am Standort weiterbeschäftigt werden, 80 weitere verlieren ihre Arbeitsplätze vollständig.

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