- Für explosionsgefährdete bauliche Anlagen besteht ein erhöhtes Risiko mit oftmals weitreichenden Folgen für Personen und Umwelt. Ein umfassendes Blitz- und Überspannungsschutz-Konzept ist hier für Betreiber unverzichtbar.
- Der Einsatz von Überspannungsschutz mit intelligenter Statusüberwachung bewirkt eine Reduktion der Service-Einsätze: Dessen Monitoring-System signalisiert einen Verschleiß der Schutzgeräte bereits, bevor sie durch eine Überlastung ausfallen.
Die Wahl des geeigneten Schutzes
Neben den Normen für den Explosionsschutz ist auch die für ÜSG relevante Anwendungsnorm – die IEC 61643-22 – zu berücksichtigen. Sie beschreibt in Teil 3-2 die Prinzipien für die Auswahl, den Betrieb, die Installation und die Koordination von ÜSG sowie ein mehrstufiges Überspannungsschutz-Konzept und die Einteilung des Gebäudes in Blitzschutzzonen. Ein vollständiges Zonenkonzept ist insbesondere dann relevant, wenn eine äußere Blitzschutzanlage vorhanden ist. So sollte die erste Schutzstufe direkt am Gebäudeeintritt der Anforderungskategorie „D1“ entsprechen. Dieser Schutz muss so leistungsfähig sein, dass er einen Blitzstrom der Impulsform 10/350 µs von mindestens 500 A beherrschen kann. Die zweite Stufe des Zonenkonzeptes muss die Anforderungskategorie „C2“ mit einem Ableitvermögen von mindestens 1.000 A der Impulsform 8/20 µs erfüllen. Reicht der Schutzpegel aufgrund empfindlicher Geräte noch immer nicht aus, ist eine dritte Schutzstufe mit der Anforderungskategorie „C1“ erforderlich. Diese Schutzgeräte müssen ein Ableitvermögen von mindestens 250 A der Impulsform 8/20 µs aufweisen. Diese drei Kategorien – D1 + C2 + C1 – reduzieren die Störenergie auf einen für das zu schützende Gerät akzeptablen Wert. Details dieser Anforderungskategorien sind in der IEC 61643-21 beschrieben. Abhängig von den Installationsbedingungen und der zu erwartenden Störenergie ist es auch möglich, ein einzelnes ÜSG zum Schutz mehrerer Schutzzonen eines Gebäudes zu nutzen. Dieses ÜSG muss dann allerdings mit allen drei Kategorien ausgewiesen sein.
Fix und fehlerfrei installieren
Die Schraub-Anschlusstechnik kommt nach wie vor gerne zum Einsatz. Sind jedoch sehr viele Signalleitungen zu verdrahten, können Anwender mit der schnellen Push-in-Anschlusstechnik viel Zeit sparen. Damit das Verdrahten auch fehlerfrei erfolgt, ist die Integration aller Ableiter in das Überwachungskonzept ohne Verdrahtungsaufwand möglich. Ein auf der Hutschiene befindlicher Steckverbinder sorgt dann für die erforderliche Verbindung zum Kopfmodul.
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