Impfung

Auch Unternehmen sollen nach Meinung der Gewerkschaft bald über die Betriebsärzte Impfungen verteilen. (Bild: Guerrieroale - stock.adobe.com)

„Alle Betriebe mit Werksärzten sollten ihren Beschäftigten entsprechend der vorgegebenen Priorisierungsgruppen in den kommenden Monaten ein Impfangebot machen können“, forderte der Vorsitzende der zweitgrößten Industriegewerkschaft, Michael Vassiliadis, am Samstag bei einer Delegiertenkonferenz des IG-BCE-Bezirks München.

Noch gebe es zwar zu wenig Impfstoff, das dürfte sich jedoch innerhalb der kommenden Wochen ändern. „Dann müssen die Unternehmen ihren Teil dazu beitragen, dass ihre Mannschaft geschützt und die Pandemie schnell zurückgedrängt werden kann“, forderte Vassiliadis.

Schnelligkeit ist gefragt

Der IG-BCE-Vorsitzende sieht dabei nicht nur große Konzerne in der Pflicht, sondern auch mittelständische Unternehmen. „Die Wirtschaft muss der öffentlichen Hand unter die Arme greifen, damit wir keinen Impfstau erleben. Im Kampf gegen die Pandemie ist Schnelligkeit gefragt.“ Schon heute gebe es Verwerfungen im System: Während unzählige Menschen auf ihre Impfung warten, stehen Impfdosen ungenutzt in den Kühlschränken.

„Wir waren die Schnellsten bei der Impfstoffentwicklung, drohen aber die Langsamsten bei der Verimpfung zu werden. Nur mit einem großen solidarischen Impf-Kraftakt werden wir das Vertrauen der Menschen zurückgewinnen.“ Die Unternehmen hätten die nötigen Strukturen und das Know-how, um Impfungen vorzunehmen. Das bewiesen sie jährlich aufs Neue bei den Grippeschutz-Impfkampagnen.

Vassiliadis sprach am Samstag auf der Delegiertenkonferenz des IG-BCE-Bezirks München, die angesichts der Pandemie virtuell stattfand. Auf dem Weg zu ihrem Gewerkschaftskongress im Oktober veranstaltet die IG BCE in den kommenden Monaten insgesamt 50 regionale Konferenzen, in der die Ausrichtung der Gewerkschaft für die kommenden Jahre diskutiert wird.

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