Brudermüller vor Publikum

In einer Keynote am Ende des Eröffnungstages der Messe betonte Dr. Martin Brudermüller, CEO des weltweit größten Chemiekonzerns BASF und Präsident des europäischen Branchenverbandes Cefic, die Bedeutung der Chemieindustrie auf dem Weg zur Klimaneutralität. (Bild: Redaktion)

Nach den aktuellen Zahlen des Veranstalters zeigen auf der diesjährigen Achema 2.200 Aussteller aus mehr als 50 Ländern Ausrüstung und Verfahren für die Chemie-, Pharma- und Lebensmittelindustrie. Bei der letzten Ausgabe 2018 waren es noch über 3.700 Aussteller gewesen. Wegen der Corona-Pandemie musste die eigentlich dreijährliche Live-Veranstaltung 2021 aussetzen und wurde auf den ungewöhnlichen Termin im August verschoben. Die Messe gilt als weltweit wichtigste Veranstaltung der Prozessindustrie.

Fokusthemen der diesjährigen Achema sind das digitale Labor, Produkt- und Prozesssicherheit sowie modulare und vernetzte Produktion, die sich sowohl in der Ausstellung als auch im Kongressprogramm wiederfinden. In der Eröffnungspressekonferenz standen vor dem Hintergrund der derzeitigen politischen Weltlage vor allem die Themen Nachhaltigkeit und internationale Zusammenarbeit im Mittelpunkt.

Zusammenarbeit als Schlüssel

Der Hauptgeschäftsführer des Verbands der Chemischen Industrie (VCI), Dr. Wolfang Große Entrup, betonte, dass die Unternehmen trotz kräftig steigender Produktionskosten und sinkender Verkaufsmengen an ihren Zielen festhielten. „Wir lassen uns nicht vom Weg der Transformation abbringen, den wir bereits vor Jahren begonnen haben. Klimaschutz, Ressourcenschonung, Kreislaufwirtschaft sind Mega-Aufgaben. Und wir gehen sie an.“ Große Entrup warnte jedoch davor, dass die EU-Kommission kaum noch leistbare Anforderungen an die Unternehmen stelle. „Unsere Branche will und muss Transformation und Wettbewerbsfähigkeit in Einklang bringen. Es hilft niemandem und schon gar nicht dem Klima, wenn unsere Unternehmen wegen monströser Auflagen aus der EU flüchten und ihre Produktion in Länder mit 08/15-Standards verlagern.“

Als Vorsitzender des Achema-Ausschusses unterstrich Jürgen Nowicki, dass internationale Zusammenarbeit angesichts der massiven Herausforderungen, vor denen die Branche, aber auch die Menschheit insgesamt steht, sich nur durch Zusammenarbeit bewältigen lassen. Die Messe schaffe genau dies: „Die Prozessindustrie, unsere Community, die wir hier auf der Achema versammeln, hält viele Schlüsselelemente, viele Puzzleteile zur Lösung in ihren Händen.“ Nowicki nannte als Beispiele für die Innovationskraft der Branche die schnelle Entwicklung und Bereitstellung performanter Impfstoffe in der Pandemie und den Beitrag zur Klimaneutralität, indem die Prozessindustrie beispielsweise die technologische Basis zur Nutzung erneuerbarer Energieträger oder für ein erfolgreiches Recycling im Rahmen der Kreislaufwirtschaft bereitstellt. Ebenso käme die E-Mobilität ohne Innovationen in der Elektrochemie nicht voran. Auch Dr. Klaus Schäfer, Vorsitzender der Dechema, die den Achema-Kongress mit fast 600 Vorträgen verantwortet, ging auf das Thema Innovation ein: „Sie ist ein Schlüssel, um in einem so herausfordernden Umfeld bestehen und auch künftig erfolgreich sein zu können. Der andere ist – vielleicht mehr denn je – Zusammenarbeit.“

Brudermüller betont Rolle der Chemieindustrie für Dekarbonisierung

Brundermüller Nahaufnahme
Die Chemieindustrie brauche mehr rechtliche und planerische Sicherheit, forderte BASF-Chef Brudermüller. (Bild: Redaktion)

In einer Keynote am Ende des Eröffnungstages der Messe betonte Dr. Martin Brudermüller, CEO des weltweit größten Chemiekonzerns BASF und Präsident des europäischen Branchenverbandes Cefic, die Bedeutung der Chemieindustrie auf dem Weg zur Klimaneutralität. Als „Mutter aller Industrien“, die Rohstoffe für die verschiedensten Verarbeitungsketten zur Verfügung stellt, spiele die Branche „eine entscheidende Rolle bei der Dekarbonisierung“. Und die Chemieindustrie sei sich dieser Rolle auch bewusst, sei doch die Chemie eine der ersten Branchengewesen, die sich zu den internationalen Klimazielen der EU und der Klimaneutralität bis 2050 bekannt habe. Um dies zu erreichen brauche die Branche aber mehr rechtliche und planerische Sicherheit, betonte Brudermüller. Für Gesprächsstoff in den kommenden Tagen in Frankfurt ist also durchaus gesorgt.

 

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