Erneuerbare Energieträger

Die neuesten Chemie-Anlagenbauprojekte vom Dezember 2023

Der Dezember war geprägt von Projekten, die sich mit der Produktion erneuerbarer Energieträger befassen. Ob Bioethanol, Wasserstoff oder andere erneuerbare Kraftstoffe, welches Unternehmen was wo produziert, zeigt unsere Projektgalerie.

Zellulose-Ethanol-Anlage in Podari
Clariant will die Produktion von Bioethanol im rumänischen Podari einstellen.

Im Dezember 2023 wurden mehrere Projekte in der Chemie- und Energiebranche angekündigt, die die Ziele Dekarbonisierung und Förderung nachhaltiger Technologien verfolgen.

Clarksons und Hydrogenious LOHC Technologies arbeiten an einer maritimen Versorgungskette für grünen Wasserstoff, um diesen im industriellen Maßstab zu kommerzialisieren. Derweil hat Lanxess seine Produktionskapazität für nachhaltige helle Schwefelträger in Mannheim erweitert, die in verschiedenen Schmierstoffen eingesetzt werden und den Verschleiß von Metalloberflächen reduzieren.

Solvay und Enowa planen in Saudi-Arabien die weltweit erste kohlenstoffneutrale Sodaproduktionsanlage, die bis 2030 den Betrieb aufnehmen soll. Dies ist Teil des Neom-Projekts, das auf regenerative Energien und Klimaneutralität ausgerichtet ist.

Raffinerie von Preem im schwedischen Lysekil; erneuerbarer Kraftstoff, SAF, Cracker,
Das schwedische Kraftstoffunternehmen Preem plant, seine Raffinerie in Lysekil nördlich von Göteborg bis 2027 umzubauen. Es will dort statt fossiler Produkte erneuerbare Kraftstoffe für den Straßen- und Luftverkehr herstellen.Zur News.
Zellulose-Ethanol-Anlage in Podari
Der Spezialchemie-Konzern Clariant hat beschlossen, die Produktion von Bioethanol am Standort Podari in Rumänien einzustellen. Eine strategische Bewertung der Anlage hat ergeben, dass sie die operativen Zielvorgaben nicht erreicht.Zur News.
Die Wasserstoff-Trocknungsanlage ist etwa 9 m hoch.
Uniper hat Bilfinger einen EPCM-Auftrag für ein Wasserstoff-Pilotprojekt in einem Kavernenspeicher im niedersächsischen Krummhörn erteilt. Uniper beabsichtigt dort, eine kommerzielle Speicherlösung für grünen Wasserstoff in großem Maßstab zu entwickeln.Zur News.
Bikarbonatproduktion von Solvay
Der Chemiekonzern Solvay plant mit Enowa, dem Energie- und Wasserunternehmen des Projekts Neom in Saudi-Arabien, die weltweit erste kohlenstoffneutrale Sodaproduktionsanlage.Zur News.
Produktion bei Eli Lilly
Der Spezialchemie-Konzern Lanxess hat die Erweiterung seiner Produktionskapazität für nachhaltige helle Schwefelträger abgeschlossen. Die zusätzlichen Mengen von mehrere Kilotonnen am Standort Mannheim sollen ab 2024 zur Verfügung stehen.Zur News.
Von links nach rechts: Maren Buchhorn, Bereichsleiterin, Clarksons Specialised Products; Gunnar Broeker, Geschäftsbereichsleiter, Clarksons Specialised Products; Dr. Toralf Pohl, Chief Commercial Officer, Hydrogenious LOHC Technologies; Maximilian Glötzner, Leiter Logistik, Hydrogenious LOHC Technologies
Clarksons Specialised Products und Hydrogenious LOHC Technologies haben beschlossen, gemeinsam eine Roadmap für den Aufbau einer maritimen Versorgungskette für grünen Wasserstoff in Chemikalientankern zu entwickeln.Zur News.
Cumol-Anlage von Ineos in Marl
Das Chemieunternehmen Ineos Phenol hat Ende 2023 in Marl Europas größte Cumol-Produktionsanlage in Betrieb genommen. Für den Anlagenbauer CAC war das Bauprojekt der größte Engineeringauftrag der Firmengeschichte.Zur News.

Bilfinger unterstützt Uniper bei einem Wasserstoff-Pilotprojekt in Krummhörn zur Entwicklung einer kommerziellen Speicherlösung für grünen Wasserstoff. Clariant hat die Produktion von Bioethanol in Rumänien eingestellt, nachdem eine strategische Bewertung zeigte, dass die Anlage die operativen Ziele nicht erreicht – denn auch solche Rückschläge kommen bei der Umstellung auf nachhaltige Produktionsmethoden vor.

Schließlich plant Preem, seine Raffinerie in Lysekil bis 2027 umzubauen, um erneuerbare Kraftstoffe herzustellen.

Diese Projekte verdeutlichen, dass die Industrie die Herausforderungen des Klimawandels langsam aber sicher angeht. Die Lobby-Organisation Agora Energiewende resümiert, dass Deutschlands CO2-Ausstoß 2023 auf ein Rekordtief gefallen ist. In großen Teilen lag das daran, dass viele Unternehmen aufgrund hoher Energiepreise die Produktion zurückgefahren haben, aber auch der Ausbau der erneuerbaren Energien hat dazu beigetragen.