
Bikarbonatproduktion von Solvay (Bild: Solvay)
Die nach Angaben von Solvay und Enowa „bahnbrechende Anlage“ soll bis 2030 den Betrieb aufnehmen, sofern eine Machbarkeitsstudie sowie die zuständigen Behörden grünes Licht geben. Die Anlage soll zu einem branchenführenden Modell für die Sodaproduktion im globalen Maßstab werden. Sie ist ein wichtiger Bestandteil der Nachhaltigkeitsstrategie von Enowa, deren Wassermanagement auf Kreislaufwirtschaft und Zero Liquid Discharge ausgerichtet ist.
Nachhaltige und kohlenstoffneutrale Soda-Produktion
Die strategisch günstig an der Küste des Roten Meeres gelegene Anlage, die den Zugang zu den Märkten im Nahen Osten, Afrika und Südostasien erleichtert, soll Meerwassersole in Soda umwandeln und das e.Solvay-Verfahren für eine nachhaltige und kohlenstoffneutrale Soda-Produktion integrieren. Ziel der Partner ist es, bis 2030 eine Kapazität von 500.000 Tonnen Soda zu erreichen, die bis 2035 schrittweise auf 1,5 Millionen Tonnen ansteigen soll, wobei die Produktion von Natriumbicarbonat hinzukommen könnte.
Bereits Anfang 2023 hat Solvay ein Pilotproduktionsverfahren für den Prozess in Europa in Betrieb genommen. Das Pilotverfahren soll die Machbarkeit einer nachhaltigeren und wettbewerbsfähigeren Technologie zur Herstellung von Soda bewerten. Die Ergebnisse sieht das Unternehmen positiv, mit Potenzial für niedrige Emissionen, einen geringeren Ressourcen- und Energieverbrauch und die vollständige Beseitigung von Kalksteinrückständen. Die nächste zweijährige Pilotphase soll die Voraussetzungen dafür schaffen, dass die Produktion im industriellen Maßstab in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts beginnen kann, was mit dem Zeitplan für die Umsetzung im Neom-Projekt übereinstimmt.
Neom ist ein von der Regierung Saudi-Arabiens getriebenes Projekt, in dem eine ganze Region in Form einer Mega-Stadt von Grund auf entwickelt wird. Diese Metropolregion im Nordwesten des Landes soll vollständig klimaneutral sein und auf regenerativen Energien basieren. Außerdem sollen 95 Prozent der Region und des angrenzendes Meeres Naturschutzgebiete werden.