Zellulose-Ethanol-Anlage in Podari

In der Anlage werden pro Jahr ungefähr 250.000 Tonnen Stroh zu 50.000 Tonnen Zellulose-Ethanol verarbeitet. (Bild: Clariant)

Clariant hatte 2017 beschlossen, mit seiner Sunliquid-Technologie in Podari eine eigene Anlage zur Produktion von Bioethanol aufzubauen. Die Anlage war im Oktober 2021 fertiggestellt worden und produzierte ab Juni 2022 erstes Bioethanol aus Agrar-Reststoffen wie Stroh, unter anderem für Shell.

Im Juli 2023 begann der Konzern, die Wirtschaftlichkeit der Anlage neu zu bewerten, mit negativem Ergebnis: Die Geschäftsleitung ist zu dem Schluss gekommen, dass angesichts fortgesetzter Verluste der Anlage in Podari ein Hochfahren der Produktion und die damit zusammenhängenden Investitionen nicht gerechtfertigt sind. Auch die Aktivitäten innerhalb der Geschäftseinheit Biofuels & Derivatives, die die Entwicklung und Hochfahren der Anlage unterstützt haben, sollen verkleinert werden. Clariant hat auch die finanziellen Auswirkungen der Schließung bewertet und rechnet mit Restrukturierungskosten und Rückstellungen von etwa 60 bis 90 Mio. CHF.

"Nach einer sorgfältigen Prüfung aller strategischen Optionen haben wir uns entschieden, den Betrieb in Podari zu schließen. Wir werden eng mit den Mitarbeitervertretern in Rumänien und Deutschland zusammenarbeiten und sind entschlossen, sozial verantwortliche Lösungen zu finden. Für ein Unternehmen, das sich so stark auf Innovation konzentriert wie wir, ist es entscheidend, klare Entscheidungen zu treffen, wenn ein Projekt die Erwartungen nicht erfüllt, und unsere nachhaltige Wachstumsstrategie noch konsequenter umzusetzen", sagte Conrad Keijzer, CEO von Clariant.

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