Ersatz für Reservekraftwerk

Siemens baut weiteres GuD-Kraftwerk für Evonik in Marl

Evonik modernisiert die Energieversorgung im Chemiepark Marl: Das Unternehmen hat bei Siemens ein weiteres GuD-Kraftwerk bestellt.

Siemens Energy baut im Chemiepark Marl ein weiteres GuD-Kraftwerk
Siemens Energy baut im Chemiepark Marl ein weiteres GuD-Kraftwerk.

Nach dem Baubeginn für das von Evonik bei Siemens Energy im Herbst 2019 beauftragte Gas- und Dampfturbinenkraftwerk hat das Chemieunternehmen nun ein weiteres Gaskraftwerk bestellt. Die neue Anlage, bestehend aus einer SGT-800 Gasturbine, einer SST-400 Dampfturbine sowie zwei Generatoren, wird mit einer elektrischen Leistung von 90 Megawatt und einer thermischen Leistung von 220 Megawatt Strom und Wärme produzieren und soll im Jahr 2022 in Betrieb gehen. Sie ersetzt im Chemiepark ein Reservegaskraftwerk. Neben den Kraftwerkskomponenten liefert Siemens Energy auch das Leittechniksystem SPPA-T3000. Zudem soll ein langjähriger Servicevertrag die Verfügbarkeit des Kraftwerks und seiner Komponenten sichern.

Neue Anlagenprojekte März bis Mai 2020:

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Sieben Partner haben ein Konsortium für die umweltverträgliche Produktion von 8 kt/a Methanol im Antwerpener Hafen in Belgien gegründet. Bis 2022 soll eine Demonstrationsanlage am Standort des Chemieunternehmens Inovyn entstehen.Mehr zum Projekt
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Neste Engineering Solutions soll für den Raffineriebetreiber Finntoil eine Fraktionierungsanlage für Roh-Tallöl (CTO) bauen. Der Anlagenbauer wird außerdem die entsprechende Prozesstechnologie für die neue Raffinerie im finnischen Hamina zur Verfügung stellen.Mehr zum Projekt
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Der Industriegas-Lieferant Linde hat sein umfangreiches Technologie-Portfolio genutzt, um einen Vertrag mit der Indian Oil Corporation Limited (IOCL), der größten Raffinerie Indiens, zu schließen.Mehr zum Projekt
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Evonik baut sein Engagement in der C4-Chemie weiter aus: Im Rahmen des EU-geförderten Projekts Macbeth will der Spezialchemie-Konzern ein neues Verfahren zur katalytischen Synthese mit entsprechenden Trennanlagen in einem einzigen katalytischen Membranreaktor (CMR) entwickeln.Mehr zum Projekt
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Thyssenkrupp baut für den Verpackungshersteller Köksan in Gaziantep,Türkei, eine Anlage zur Produktion von Polyethylenterephthalat (PET). Dadurch verdoppelt sich die Produktionskapazität des Standorts auf 432.000 t/a.Mehr zum Projekt
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Der Chemiekonzern Asahi Kasei hat den Betrieb eines Alkali-Wasserelektrolyseurs in der japanischen Präfektur Fukushima aufgenommen. Bei der 10-MW-Anlage handelt es sich nach Angaben des Unternehmens um das weltweit größte System seiner Art, das aus einem einzigen Stack besteht.Mehr zum Projekt
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Der Spezialchemiekonzern Evonik rechnet mit einer steigenden Nachfrage nach Hochleistungskunststoffen. Das Unternehmen will deshalb seine Produktion von transparenten Polyamiden im Chemiepark Marl ausbauen.Mehr zum Projekt
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Finanzierungsleistungen waren ein Entscheidungskriterium

Die Gesamtfinanzierung der neuen Anlage mit einem Projektvolumen im unteren dreistelligen Millionen-Euro-Bereich wird sowohl während der Bau- als auch der Betriebsphase von der Siemens Financial Services und der KfW IPEX-Bank bereitgestellt. „Unsere langjährige Finanz- und Industrie-Expertise im Energiebereich spielte eine entscheidende Rolle, um zusammen mit Siemens Energy und der KfW IPEX-Bank auch für das zweite Kraftwerks-Projekt in Folge eine maßgeschneiderte Finanzierungslösung erarbeiten zu können“, sagt Veronika Bienert, CFO von Siemens Financial Services.

Der Bau des neuen GuD-Kraftwerks ist das zweite Kraft-Wärme-Kopplungsprojekt (KWK), das Siemens Energy für Evonik im Chemiepark Marl, dem weltweit größten Standort des Spezialchemiekonzerns, realisiert. So war bereits im März 2020 der Grundstein für den Bau eines schlüsselfertigen GuD-Kraftwerks, „Marl VI“, gelegt worden. Marl VI und Marl VII werden nach ihrer Fertigstellung mit einem Gesamtnutzungsgrad von über 93 Prozent eine Leistung von bis zu 270 Megawatt Strom erzeugen können. Dies entspricht dem Bedarf von ungefähr 750.000 Haushalten.

Prozessdampf und Fernwärme

In Kombination mit den Dampferzeugern des Duisburger Unternehmens Standardkessel Baumgarte können dann ab dem Jahr 2022 bis zu 660 Tonnen Prozessdampf pro Stunde für den Chemiepark erzeugt werden. Aus dem Dampfverbundnetz des Standorts erhalten außerdem rund 2.000 Marler Haushalte auch zukünftig Fernwärme.

Durch die hochflexible Laststeuerung der Kraftwerke wird es ermöglicht, Schwankungen im Netz auszugleichen – ein wichtiger und unverzichtbarer Baustein für das Gelingen der Energiewende. Auch der autarke Inselbetrieb des Standorts bei Ausfällen und Störungen im öffentlichen Stromnetz ist möglich.

(as)

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