Industriepark

Clariant verpachtet Standort Frankfurt-Griesheim an Immobilienentwickler

Der Spezialchemiekonzern Clariant hat seinen Standort in Frankfurt-Griesheim an den Berliner Immobilienentwickler Beos verpachtet. Der von der Infraserv-Höchst-Tochter betriebene Industriepark soll künftig als Versorgungs- und Servicepartner vor Ort zur Verfügung stehen.

Clariant übergibt den Standort Griesheim zum 1.1.2020 an den Immobilienentwickler Beos.
Hendrik Staiger (Vorstand Beos), Oliver Kinkel (Leiter Region Europa, Clariant) und Markus Frank (Stadtrat Frankfurt, CDU).

Im Rahmen eines Erbbaurechtsvertrags, der am 1. Januar 2020 in Kraft treten soll und eine Dauer von 99 Jahren hat, will Beos das Grundstück eigenständig entwickeln und für die notwendigen Infrastrukturleistungen am Standort sorgen. Der Vertrag bedarf noch der kartellrechtlichen Zustimmung. „Unser Ziel war es immer, für das Gelände eine gesamthafte Lösung zu finden,“ erklärt Clariant Europachef Oliver Kinkel: „Das Engagement von Beos wird den Standort beleben und damit auch dem Stadtteil Griesheim neue Perspektiven eröffnen.“

Potenzial zur Standortentwicklung

Das Industriegelände hat eine Fläche von 740.000 Quadratmetern, von denen etwa 540.000 an Beos verpachtet werden. Nicht im Vertragsumfang enthalten sind die Flächen der SGL Carbon sowie der Firma Rath, die eine Werkstatt für Schienenfahrzeuge betreibt. Hendrik Staiger, Vorstand von Beos, betont: „Wir sehen großes Potential für die Entwicklung des Standorts, vor allem wegen der guten Lage und der verkehrstechnischen Anbindung. Bei der Entwicklung des Areals wollen wir eng mit der Stadt Frankfurt zusammenarbeiten sowie auch die Anliegen der Anwohner in der Umgebung und der Bestandsmieter berücksichtigen.“

Clariant hat den Standort in den vergangenen Jahren sukzessive bereinigt und nicht mehr betriebene Produktionsanlagen stillgelegt. Zuletzt wurden die Anlagen von Weylchem gesäubert und für den Abriss vorbereitet. Gleichzeitig konnten viele kleine und mittelständische Unternehmen angesiedelt werden.
In der Pressemeldung zum neuen Standortentwickler heißt es, dass für den Betrieb der Infrastruktur des Areals auch weiterhin die Infrasite Griesheim GmbH als Versorgungs-, Service- und Entsorgungspartner der Unternehmen vor Ort zur Verfügung stehen wird. Details zur künftigen Arbeitsteilung zwischen Beos und Infrasite wurden nicht bekannt.

(as)

Chemie-Tarifrunde 2019: Die Ergebnisse

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Beide Parteien zeigten sich nach Abschluss der Verhandlungen zufrieden. v.l.n.r.: Georg Müller, Verhandlungsführer des BAVC; Ralf Sikorski, stellvertretender Vorsitzender und Verhandlungsführer der IGBCE; Kai Beckmann, Präsident des BACV; Michael Vassiliadis, Vorsitzender der IG BCE
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„Wir haben einen kräftezehrenden Verhandlungsmarathon hinter uns“, sagte der stellvertretende Vorsitzende und Verhandlungsführer der IG BCE, Ralf Sikorski. Zwei Tage hatten Arbeitgeber und Gewerkschaft in zähen Verhandlungen miteinander gerungen. Mit dem Endergebnis zeigten sich beide Seiten zufrieden.
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„Der Abschluss zeigt, dass sich mit einer starken und kompetenten IG BCE in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten tarifpolitische Innovationen für die Beschäftigten durchsetzen lassen“, sagte der Vorsitzende der IG BCE, Michael Vassiliadis.
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„Es hat sich gelohnt, bis zuletzt für die Belange der Beschäftigten zu ringen“, sagte Verhandlungsführer Ralf Sikorski. „Nichts brennt ihnen derzeit so auf den Nägeln wie die wachsende Arbeitsverdichtung und die Frage finanzieller Sicherheit im Alter.“
Kai Beckmann_BAVC-Präsident
„Wirtschaftlicher Realismus und tarifpolitischer Weitblick prägen den Chemie-Tarifabschluss 2019“, unterstreicht BAVC-Präsident Kai Beckmann. „Wir schaffen neue Spielräume bei der Arbeitszeit, stärken die Qualifizierung im digitalen Wandel und gehen mit der Pflegeversicherung auch sozialpolitisch voran. […] Dieser Abschluss hebt unsere Sozialpartnerschaft auf eine neue Stufe. Wir stellen Fortschritt vor Verteilung – und zeigen damit auch der Politik in Berlin, wie es geht.“
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„In einer Situation mit eng begrenztem Verteilungsspielraum haben wir komplexe Verhandlungen zu einem guten Ende geführt“, urteilte BAVC-Verhandlungsführer Georg Müller. „Mit einer außerordentlich langen Laufzeit und sehr moderaten Entgelterhöhungen konnten wir unsere wichtigsten Ziele erreichen. […] Alles in allem haben wir ein angemessenes und innovatives Paket geschnürt.“
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Ein individuelles Zukunftskonto für jeden Beschäftigten und Auszubildenden startet 2020 mit zwei freien Tagen und wächst bis 2022 auf fünf freie Tage pro Jahr oder 23 Prozent eines tariflichen Monatseinkommens. Freie Tage können jährlich genommen, auf Langzeitkonten angespart oder für die Altersvorsorge verwendet werden. Auch eine Auszahlung der Tage in Geld ist möglich.
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Eine Neuerung ist die Einrichtung der bundesweit ersten Pflegezusatzversicherung zum 1. Juli 2021, die für alle Arbeitnehmer ab sechs Monaten Beschäftigung greifen soll. „Mit dem Zukunftskonto und der tariflichen Pflegezusatzversicherung gehen wir einmal mehr neue Wege und gestalten wichtige Themen für eine sichere und gute Zukunft unserer Mitglieder“, meint der IG BCE-Vorsitzende Vassiliadis.
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Entgelterhöhungen erfolgen in mehreren Stufen: Die Löhne und Gehälter steigen zum 1. Juli 2020 um 1,5 Prozent für zwölf Monate und um 1,3 Prozent zum 1. Juli 2021 für weitere neun Monate. Den Zeitraum bis Juli 2020 decken Einmalzahlungen ab. Von 2021 an steigt zudem die tarifliche Jahresleistung von derzeit 95 auf 100 Prozent eines Monatsgehalts.
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Entgelterhöhungen erfolgen in mehreren Stufen: Die Löhne und Gehälter steigen zum 1. Juli 2020 um 1,5 Prozent für zwölf Monate und um 1,3 Prozent zum 1. Juli 2021 für weitere neun Monate. Den Zeitraum bis Juli 2020 decken Einmalzahlungen ab. Von 2021 an steigt zudem die tarifliche Jahresleistung von derzeit 95 auf 100 Prozent eines Monatsgehalts.

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