Virtuelle Hauptversammlung

Covestro richtet sich vollständig auf Kreislaufwirtschaft aus

Covestro sieht sich nach einem herausfordernden ersten Halbjahr durch die globale Coronavirus-Pandemie auf klarem Kurs und für den weiteren Jahresverlauf gut aufgestellt. CEO Dr. Markus Steilemann zeigt sich optimistisch, und der Konzern gibt sich eine neue Unternehmensvision.

Dr. Thomas Toepfer, Finanzvorstand und Arbeitsdirektor, Dr. Richard Pott, Aufsichtsratsvorsitzender sowie Dr. Markus Steilemann, Vorstandsvorsitzender (von links nach rechts) erläuterten auf der virtuellen Hauptversammlung 2020 die wirtschaftliche Lage und die Ziele von Covestro.
Dr. Thomas Toepfer, Finanzvorstand und Arbeitsdirektor, Dr. Richard Pott, Aufsichtsratsvorsitzender sowie Dr. Markus Steilemann, Vorstandsvorsitzender (von links nach rechts) erläuterten auf der virtuellen Hauptversammlung 2020 die wirtschaftliche Lage und die Ziele von Covestro.

Auf der virtuellen Hauptversammlung am 30.07.2020 bekräftigte Steilemann die verfolgte Strategie: „Die Entwicklung der ersten sechs Monate und der wirtschaftliche Ausblick auf das laufende Jahr zeigen, dass wir uns weiterhin in gesamtwirtschaftlich schwierigem Fahrwasser befinden. Aber ich bin sicher, wir werden Covestro erfolgreich hindurch steuern. Denn wir verfolgen eine klare, weitsichtige Strategie, die sowohl die aktuellen Herausforderungen adressiert, als auch langfristig den Unternehmenserfolg sichern wird.“

Nachhaltiger Neustart

Für einen nachhaltigeren Neustart hat sich Covestro mit einer neuen Unternehmensvision eine klare Zielrichtung gegeben. Langfristig plant das Unternehmen, seine gesamte Produktion, das Produkt- und Lösungsangebot sowie alle Unternehmensbereiche auf die Kreislaufwirtschaft auszurichten. „Das bedeutet, dass wir das Prinzip der Zirkularität im Unternehmen fest verankern wollen“, sagte Steilemann. Fokusthemen sind Alternative Rohstoffe, Innovatives Recycling, Gemeinsame Lösungen sowie Erneuerbare Energien.

Auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft will Covestro auch seine Innovationskraft stärken, etwa im Bereich der digitalen Chemie. Mithilfe von Quantum Computing können beispielsweise hochkomplexe chemische Reaktionsprozesse zukünftig digital simuliert und so in erheblichem Maße Zeit und Ressourcen gespart werden. Dies werde eine zentrale Rolle für das erfolgreiche Vorantreiben der Kreislaufwirtschaft spielen, so Steilemann. „Quantum Computing versetzt uns in die Lage, Forschung und Entwicklung auf ein komplett neues Level zu heben. Auch und vor allem im Hinblick auf die Geschwindigkeit mit der wir Innovationen entwickeln können“, sagte Steilemann. In diesem Bereich hatte das Unternehmen erst kürzlich eine Forschungskooperation mit Google bekannt gegeben.

Jahresprognose trotz Unsicherheiten bestätigt

Steilemann bestätigte vor den Aktionären erneut die Prognose für das laufende Geschäftsjahr. Zwar beobachtet Covestro einen intakten Trend der sequenziellen Verbesserung seit Mitte Mai, dennoch bleibe 2020 ein Ausnahmejahr und das wirtschaftliche Umfeld auch im zweiten Halbjahr unsicher. „Die weitere Entwicklung hängt wesentlich vom Verlauf der Coronavirus-Pandemie ab und dieser ist nicht vollständig vorhersehbar. Umso wichtiger: Unsere Maßnahmen greifen und zeigen erste Erfolge“, so Steilemann weiter. Covestro habe seit Beginn der Corona-Krise schnell und konsequent Maßnahmen gegen die Auswirkungen auf das Geschäft ergriffen und dabei klare Prioritäten gesetzt: „An erster Stelle steht für uns immer die Sicherheit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Geschäftspartner und Kunden. Danach kommt die Aufrechterhaltung von Produktion und Lieferketten. Ebenso wichtig ist die Absicherung unserer starken Liquiditätsposition.“

Zahlen und Fakten zur Kunststoffindustrie in Deutschland

Kunststoffverbrauch in Deutschland 2019
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Kennzahlen der Kunststoffindustrie in Deutschland 2019
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Produktion und Umsatz in der Kunststoffindustrie in Deutschland 2019
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Außenhandel der deutschen Kunststoffindustrie 2019
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Außenhandel der deutschen Kunststoffindustrie 2019 - b
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Außenhandel der deutschen Kunststoffindustrie 2019 - c
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Beschäftigte in der Kunststoffindustrie in Deutschland 2019
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Mit seinem Effizienzprogramm „Perspective“ hatte das Unternehmen frühzeitig die Weichen für nachhaltige Effizienzsteigerungen gestellt. Davon profitiere man jetzt, ebenso wie von der Verstärkung der Anfang dieses Jahres beschlossenen kurzfristigen Sparmaßnahmen. Im Geschäftsjahr 2020 will man so insgesamt über 430 Mio. Euro einsparen. Darüber hinaus hatte das Unternehmen die Investitionsplanung angepasst und im ersten Halbjahr mit einer neuen revolvierenden Kreditfazilität, kurzfristigen Betriebsmittelfazilitäten, einem Kredit der Europäischen Investitionsbank sowie der Ausgabe von Euro-Anleihen verschiedene Finanzierungsmaßnahmen ergriffen. Um seine Liquiditätsposition in der aktuellen wirtschaftlichen Ausnahmesituation weiter zu stärken, hatte das Unternehmen im Frühjahr beschlossen, der Hauptversammlung einen Dividendenvorschlag von 1,20 Euro pro Aktie zu unterbreiten, statt der ursprünglich geplanten 2,40 Euro pro Aktie. Dies entspreche einer Ausschüttungsquote von 40 Prozent und damit relativ betrachtet einem neuen Höchststand.

Dazu Finanzvorstand Dr. Thomas Toepfer auf der Hauptversammlung: „Es entspricht unserer Dividendenpolitik, dass wir eine steigende oder mindestens konstante Dividende an unsere Aktionärinnen und Aktionäre ausschütten wollen. So hatten wir es auch in diesem Jahr geplant. Aufgrund der massiven Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie werden wir 2020 allerdings von dieser Politik abweichen. Ich bin überzeugt, dass wir mit diesem Dividendenvorschlag eine ausgewogene Entscheidung getroffen haben. Wir berücksichtigen die Interessen unserer Aktionärinnen und Aktionäre und sichern gleichzeitig unsere robuste Liquiditätsposition und Bonität.“

Die veröffentlichten Redemanuskripte von Dr. Markus Steilemann und Dr. Thomas Toepfer sowie Abstimmungsergebnisse der Hauptversammlung sind online auf der Website des Konzerns verfügbar. (ak)

Die 10 größten Chemieunternehmen der Welt

Raffinierie // Refinery industrial plant
Diese Bildergalerie zeigt Ihnen das Who is Who der weltweiten Chemiehersteller 2019. Für die Platzierungen wurde jeweils der Umsatz des gesamten Unternehmens berücksichtigt. Die Daten stammen aus der Forbes-Global-2000-Liste.
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Platz 10: Der Düsseldorfer Konsumchemikalienhersteller Henkel ist in diesem Jahr mit dabei unter den Top 10 - was weniger am gewachsenen Umsatz liegt (Henkel schrumpfte von 22,8 auf 22,5 Mio. US-Dollar), sondern an der deutlich schlechteren Performance anderer Chemieunternehmen, darunter der amerikanischen PPG Industries.
LG Chem Carbon Nanotubes
Platz 9 geht an den koreanischen Chemiekonzern LG Chem. Dieser erzielte in 2019 einen Umsatz von 23,5 Mrd. USD.
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Platz 8 geht mit einem Umsatz von 24,5 Mrd. USD (Vorjahr 24,05 Mrd. USD) an Air Liquide. Das französische Unternehmen produziert Industriegase und flüssige Gase für Anwendungen in der Öl- und Stahlverarbeitung, in der Papier- und Glasherstellung sowie im Gesundheitswesen und der Halbleiter- und Photovoltaikindustrie. Air Liquide versorgt seine Kunden teilweise mit eigens installierten und gewarteten Pipelines und stellt darüber hinaus Antriebsgase für die Raumfahrt zur Verfügung.
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Platz 7: Der Merger mit Praxair hat den Industriegasekonzern Linde nach vorne katapultiert. Mit einem Umsatz von 28,2 Mrd. USD (Vorjahr 15,04 Mrd. USD) landet Linde auf Platz 8. Das in über 100 Ländern agierende Unternehmen produziert Industriegase, die anschließend in verschiedenen Bereichen wie dem Energiesektor, der Strahlproduktion, der Chemieverarbeitung, dem Umweltschutz oder der medizinischen Therapien zum Einsatz kommen.
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Platz 6: Der japanische Chemiekonzern Mitsubishi Chemical Holdings, landet mit einem Jahresumsatz von 25 Mrd. USD auf Platz 6.
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Die Top 5 der Liste für 2019 leitet Sabic aus Saudi-Arabien ein, mit einem Jahresumsatz von 32,5 Mrd. US-Dollar.
Bild für Post 56791
Vierter im Jahr 2019 ist der US-Konzern Lyondellbasell mit 34,7 Mrd. US-Dollar Umsatz.
Bild für Post 56570
Platz 2: Sinopec
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Auf Platz Drei der Liste steht der US-Konzern Dow mit 43 Mrd. US-Dollar Jahresumsatz.
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...die Pflanzenschutz-Aktivitäten von ehemals Dowdupont wurde mit Corteva Agroscience an die Börse gebracht. Bislang ist bekannt, dass das Unternehmen umgerechnet auf 2018 für einen Umsatz in Höhe von 14 Mrd. USD steht - und es damit nicht unter die Top 10 der weltgrößten Chemieunternehmen schafft.
Digitalisierung in einem Produktionsbetrieb am Standort Ludwigshafen / Digitalization in a production plant at the Ludwigshafen site
BASF hat mit 66,6 Mrd. US-Dollar Jahresumsatz die Führungsposition zurückerobert.
September 2014
Nicht in der Forbes-Liste gerankt ist der britische (Petro-)Chemiekonzern Ineos. Dieser gibt seinen Jahresumsatz seit einigen Jahren mit 60 Mrd. USD an, veröffentlicht diesen aber nicht in einem detaillierten Jahresbericht.

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