Der neue BYD-Großspeicher an der Unternehmenszentrale in Shenzhen dient vor allem dazu, Lastspitzen in der Energienachfrage abzufedern: Insbesondere nachts, wenn der Energiebedarf geringer ist, lädt die Riesenbatterie überschüssigen Strom aus dem Netz; tagsüber entnehmen die Verbraucher den Strom wieder aus den 32 einzelnen Speichereinheiten mit je 1.250 kWh, aus denen das große Energy-Storage-System (ESS) besteht. Neben diesem „Peak Shaving“ kann das System auch zur Frequenzstabilisierung im Netz beitragen. Insgesamt knapp 60.000 einzelne Lithium-Eisenphosphat-Zellen mit je 230 Amperestunden Kapazität bilden den Verbund, der in seinem Speicherumfang etwa einer halben Million Laptop-Batterien oder 2.000 Elektroautos entspricht.
„Die Dimensionen und Kennzahlen dieses Systems sind beeindruckend. Hier ist in einem Gebäude etwa so viel Batteriekapazität installiert, wie wohl alle bisher in diesem Jahr in Deutschland vereinten Heimspeicher zusammen haben“, rechnet Fenecon-Geschäftsführer Franz-Josef Feilmeier hoch, der eng mit BYD zusammenarbeitet. Er vertreibt mit seinem Team in Europa die Heimspeicher des chinesischen Anbieters. Gemeinsam planen beide Partnerunternehmen ähnliche Projekte.
Der Startschuss für das Projekt in China fiel im Oktober 2013, Betriebsbeginn war im Juni 2014. Der Rekordspeicher löst den bisherigen Spitzenreiter ab, ein 2011 installiertes 6 MW / 36 MWh Regelspeicherkraftwerk in der Nähe Pekings, das ebenfalls von BYD realisiert wurde. Derweil gehen die Planungen für die nächste Generation von netzdienlichen Speichern bereits weiter: aktuell werden 3 Standorte für ein 1000 MW / 200 MWh Speicherkraftwerk geprüft.
Die Speicherexpertise und überlegene Batterietechnik des Unternehmens hat auch Daimler erkannt: Das Unternehmen fertigt für den chinesischen Markt gemeinsam mit BYD in einem Joint Venture das Elektrofahrzeug Denza.
(as)