Electronics-Projekt in Taiwan
Update: Merck eröffnet Halbleiter-Werk in Taiwan
Der Chemie- und Pharmakonzern Merck hat in Kaohsiung, Taiwan, einen Produktionsstandort für Halbleitermaterialien insbesondere Dünnschichten eröffnet. Das Projekt ist Teil eines milliardenschweren weltweiten Kapazitätserweiterungs-Programms.
Der Standort setzt auf moderne Fertigungstechnologien wie die Digital-Twin-Technologie.
Merck
Update vom 03.12.2025: Der Unternehmensbereich Electronics von Merck hat am taiwanesischen Standort Kaohsiung in den letzten Jahren insgesamt 500 Mio. Euro investiert. Es ist die weltweit größte Produktionsstätte für Halbleitermaterialien des Konzerns, die 2026 die Produktion aufnehmen soll.
Der integrierte Produktionsstandort konzentriert sich auf Halbleitermaterialien, insbesondere auf Dünnschichten (Thin Films). Das Geschäftsfeld Thin Films im Unternehmensbereich Electronics erzielte im 3. Quartal 2025 infolge der steigenden Nachfrage nach KI-Anwendungen einen Rekordumsatz. Die Dünnschichttechnologie ermöglicht es, Materialien auf atomarer Ebene abzuscheiden und zu entfernen. So können komplexe Chip-Architekturen mit deutlich mehr Schichten für hochentwickelte Halbleiter umgesetzt werden.
Ursprüngliche Meldung vom 08.02.2023: An dem 150.000 m² großen Standort in Taiwan sollen ab 2025 Spezialgase und Halbleitermaterialien für Dünnschicht- und Strukturierungsanwendungen produziert werden. Der Standort wird in mehreren Phasen ausgebaut. Die Investition ist Teil des Ende 2021 ins Leben gerufenen „Level Up“-Wachstumsprogramms des Unternehmensbereichs Electronics von Merck. Bis 2025 will Electronics insgesamt mehr als 3 Mrd. Euro in Innovationen und Kapazitätserweiterungen investieren und damit zukünftiges Wachstum insbesondere im Geschäftsbereich Semiconductor Solutions fördern. Diesen hat der Konzern als einen der drei größten eigenen Wachstumstreiber definiert.
„Ungeachtet der aktuellen turbulenten gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen bleiben die mittel- und langfristigen, sehr positiven Wachstumsperspektiven in unseren Märkten unverändert bestehen. Die fortschreitende Digitalisierung und exponentiell steigende Datenmengen werden weiter zu einem stark wachsenden Bedarf an Elektronik führen. Daher investieren wir in unsere hochattraktiven Wachstumsmärkte und bauen gezielt die Produktionskapazitäten und Innovationskraft in unmittelbarer Nähe zu unseren Kunden aus“, erklärte Kai Beckmann, Mitglied der Geschäftsleitung von Merck und CEO Electronics.
Weitere Erweiterungsprojekte im Gange
Neben Kaohsiung erweitert der Electronics-Bereich von Merck derzeit auch seine Fertigungskapazitäten für Halbleitermaterialien auch an weiteren Standorten in Asien, den USA und Deutschland. Eine ganze Reihe von Investitionsprojekten ist dafür in Vorbereitung oder bereits in Umsetzung.
Kürzlich hat Merck zudem das Chemiegeschäft des koreanischen Unternehmens Mecaro übernommen. Damit will der Konzern seine Kompetenzen für Dünnschicht-Materialien bei der Halbleiterherstellung und stärken seine globalen Kapazitäten erweitern. „Die Übernahme des Chemiegeschäfts von Mecaro ist ein erfolgreiches Beispiel dafür, Electronics und Semiconductor Solutions durch gezielte Akquisitionen weiter voranzubringen“, so Beckmann.
Ebenfalls im vergangenen Jahr hat Merck sein China Electronics Technology Center sowie eine Produktionsstätte für OLED-Materialien in Shanghai, China, eröffnet. Damit hat das Unternehmen neben Pyeongtaek, Korea, und Darmstadt bereits die dritte Anlage zur Fertigung von OLED-Materialien in Betrieb genommen. Mit diesen Investitionen baut Merck seine Analysekapazitäten auf dem Gebiet der Materialien für organische Leuchtdioden (OLED) weiter aus. Die OLED-Technologie ermöglicht flexible Displays und zukünftige displaybasierte Unterhaltungselektronik.
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