

Thyssenkrupp befreit sich mit dem Verkauf seines brasilianischen Stahlwerks von seinem größten Verlustprojekt. (Bild: Thyssenkrupp)
Rund acht Milliarden Euro hat Thyssenkrupp in den brasilianischen Sand gesetzt: Auf diesen Betrag summieren sich die Verluste nach dem Verkauf der nun beschlossene Sache ist: Die Ternium-Tochter CSA Siderúrgica do Atlântico (CSA) übernimmt das defizitäre Stahlwerk für 1,5 Mrd. Euro. Mit dem Verkauf wird der Konzern aus Essen zum 30. September sein Kapitel „Steel Americas“ beenden.
Der Konzern hatte sich 2005 dazu entschieden, mit der Stahlsparte nach Amerika zu expandieren. Die ursprüngliche Planung sah vor, in Brasilien zu niedrigen Kosten Stahlbrammen zu erzeugen und diese in den USA und Europa weiterzuverarbeiten und zu vermarkten. Dieses Konzept ist nicht aufgegangen. Nach einem deutlichen Anstieg der Baukosten für die Anlagen in Brasilien und im US-Bundesstaat Alabama sowie technischen Problemen beim Hochfahren der Anlagen und in Folge hoher Anlaufverluste, stellte Thyssenkrupp unmittelbar nach dem Amtsantritt Heinrich Hiesingers das Gesamtprojekt auf den Prüfstand. „Wir haben festgestellt, dass ein integrierter Verbund beider Werke strategisch nicht mehr sinnvoll war. Denn die ökonomischen Rahmenbedingungen hatten sich zu stark verändert. Deshalb haben wir im Zuge der Neuausrichtung von thyssenkrupp die notwendigen und richtigen Schlüsse gezogen und beschlossen, beide Werke zu verkaufen“, so Hiesinger. Bis heute hat der Konzern für Steel Americas über 12 Mrd € für Investitionen und Anlaufverluste ausgegeben. Auch nach Abzug der Verkaufserlöse für die Werke in den USA und Brasilien und der Finanzierungsbeteiligung von Vale verbleibt unter dem Strich ein Verlust von rund 8 Mrd €. Die Auswirkungen sind bis heute in der Bilanz sichtbar. Für die Aufarbeitung wird der Konzern aus Essen noch einige Jahre benötigen.
Das Weiterverarbeitungswerk in den USA konnte Thyssenkrupp bereits im Jahr 2014 an ein Konsortium um Arcelor Mittal und Nippon Steel verkaufen. Eine Trennung von CSA war zu diesem Zeitpunkt noch nicht möglich. Es bestanden komplexe vertragliche Bindungen an den damaligen Mitgesellschafter Vale.
(as)
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