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Durch die Unterstützung von Klimaschutzprojekten können Unternehmen ihren eigenen CO2-Abdruck kompensieren. (Bild: innni – stock.adobe.com)

Die Saropack Gruppe ist ein Anbieter der Verpackungsindustrie, der seine Angebote abgestimmt auf die Nachhaltigkeitsbedürfnisse der Kunden entwickelt. Im Unternehmensleitbild steht der etwas verblüffende Satz: „Zu viel Verpackung erachten wir als Verschwendung.“ Und natürlich stimmt es: Die nachhaltigste Verpackung ist immer die, die gar nicht gebraucht wird. Für die Fälle, in denen es ohne Verpackung nicht geht, arbeitet das Unternehmen dann daran, den CO2-Footprint so gering wie möglich zu halten.

Transparenz durch Impact-Berechnung

Bereits 2013 hat Saropack eine Partnerschaft mit der Klimaschutzstiftung Myclimate geschlossen. In der ersten Phase der Kooperation erfasste und berechnete Myclimate sämtliche CO2-relevanten Aktivitäten und Verbräuche aus den Bereichen Energie, Transport, Geschäftsverkehr, Mitarbeitermobilität, Betriebsmaterialien, Verpflegung und Abfälle. Die Resultate bildeten die Basis für die betrieblichen und strategischen Maßnahmen von Saropack, um den eigenen betrieblichen CO2-Fußabdruck zu reduzieren. Um die Prioritäten bei den ergriffenen Maßnahmen den aktuellen Gegebenheiten anpassen zu können, werden die Daten alle zwei Jahre neu erfasst und berechnet. Für die jeweils festgestellten CO2-Emissionen unterstützt Saropack in gleicher Höhe zertifizierte Klimaschutzprojekte von Myclimate.

Auf Stufe der einzelnen Kundenprodukte hat Myclimate ebenfalls die CO2-Werte berechnet. Damit kann Saropack nun den CO2-Impact von bestellten Produkten auftragsbezogen berechnen und so seinen Kunden anbieten, auftragsbasiert für ihre CO2-Emissionen Verantwortung zu übernehmen. Die Kosten für den Ausgleich in Klimaschutzprojekten werden dabei gesondert zum Produktpreis dargestellt. Im Auftragsfall bucht Saropack die CO2-Menge in der von Myclimate zur Verfügung gestellten Software. Das Inkasso des Klimaschutzbeitrages übernimmt Myclimate und stellt Saropack 100 % in Rechnung – die Kunden erhalten im Anschluss eine Bestätigung für die ausgeglichene CO2-Menge.

Tabelle 1: Ziele und deren zeitlicher Horizont von Saropack.
Tabelle 1: Ziele und deren zeitlicher Horizont von Saropack. (Bild: Saropack)
Tabelle 2: Aktionen und deren Effekt in ausgeglichenem CO2.
Tabelle 2: Aktionen und deren Effekt in ausgeglichenem CO2. (Bild: Saropack)

Konkreter Einbezug der Kunden

Das Saropack-Engagement für den Klimaschutz hatte im Markt und bei vielen Kunden Interesse geweckt, doch war das Verpackungsunternehmen mit den realisierten Mengen an CO2-Ausgleich durch die Kunden nicht vollständig zufrieden. Deshalb wurde 2021 eine „Opt-out“-Strategie gewählt: Saropack verrechnet auf sämtliche Produkte und Dienstleistungen einen prozentualen Klimaschutzbeitrag, der freiwillig von den Kunden geleistet werden kann. Möchte der Kunde die Klimaschutzaktivitäten nicht unterstützen, braucht es lediglich eine kurze Rückmeldung. Das Abmeldeverfahren anstelle einer Zusage hat bewirkt, dass Saropack heute den größten Teil des CO2-Fussabdruckes der verkauften Produkte in Klimaschutzprojekten ausgleichen kann. Die teilnehmenden Kunden erhalten jährlich eine Bestätigung der geleisteten CO2-Reduktionen. Die durch Saropack eingesammelten Mittel fließen einerseits in lokale Klimaschutzprojekte sowie in das internationale Klimaschutzprojektportfolio der Stiftung Myclimate.

Was die lokalen Klimaschutzprojekte betrifft, hat sich Saropack auf Projekte zum Schutz der Moore festgelegt. Denn diese sind nicht nur große CO2-Speicher, sondern bilden gleichzeitig Hotspots der Biodiversität. Durch die Klimaschutzprogramme von Myclimate werden fehlende Geldmittel für die Wiedervernässung von Hoch- und Flachmooren zur Verfügung gestellt und so große Mengen an CO2-Emissionen gebunden. In Deutschland, Österreich und der Schweiz fließen jeweils 5 % der Mittel in lokale Moorprojekte; die restlichen 95 % ins internationale Klimaschutzprojektportfolio von Myclimate.

Information als Marktleistung

Zwar wünschen sich viele Kunden aktive, nachhaltige Veränderungen in ihrer Verpackung, doch stellt Saropack oft fest, dass der Weg dorthin für viele Unternehmen undurchschaubar wirken kann. Aufgrund von fehlenden Nachhaltigkeitskennzahlen werden häufig marketinggetriebene Maßnahmen umgesetzt, die oft keinen oder nur einen geringen Reduktionseffekt haben. Der Vertrieb von Saropack informiert und berät damit mit jährlich mehr als 5 000 Kundenterminen bezüglich effektiver Nachhaltigkeitsoptimierung von Verpackungslösungen. So kann der Anbieter im Rahmen der kundenspezifischen Ausgangslage aufzeigen, welche Maßnahmen möglich und sinnvoll sind.

In komplexen Analysen wird der Kunde gemeinsam mit Myclimate besucht. Detaillierte CO2-Berechnungen, welche über die Folienverpackung hinausgehen, übernimmt die Klimaschutzorganisation im Auftragsverhältnis. Denn nur wenn ein Unternehmen seine CO2-Kennzahlen kennt, kann es die richtigen Optimierungsprioritäten setzen.

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Erfolge der Klimaschutz-Strategie

In den ersten Jahren wurden bei Saropack durch einzelne Kundenprojekte nur wenige Hundert Tonnen CO₂ in den Klimaschutzprojekten ausgeglichen. Diese Bilanz verbesserte sich allerdings mit Einführung der Opt-out-Option massiv. Zuletzt, auch dies gehört zur Wahrheit, stellte das Unternehmen wieder eine erhöhte Zurückhaltung bei der Akzeptanz der zusätzlichen finanziellen Belastung für den Klimaschutz fest. Was zum einen sicherlich an den gestiegenen Rohstoffkosten liegt, aber zum anderen auch daran, dass mittlerweile viele Unternehmen in eigene Klimaschutzaktivitäten investieren.

Bereits im Jahr 2022 wurde die Nachhaltigkeitsstrategie auf die ganze Firmengruppe ausgeweitet; hierzu gehört auch das Erreichen des Netto-Null-Ziels bis zum Jahr 2040. Zudem wurde die Kreislaufwirtschaft als wichtiger Treiber in die Strategie aufgenommen und verschiedene Aktivitäten zur Senkung der betrieblichen CO2-Emissionen im Bereich der Energie und der Mobilität auf den Weg gebracht. Zusätzlich wurden weitere Kunden für die Klimaschutzstrategie gewonnen.

Über Myclimate

Myclimate ist eine internationale Klimaschutzorganisation mit Schweizer Wurzeln und bietet individuelle Branchenlösungen und Klimastrategieberatungen an. Zum Kundenkreis zählen große, mittlere und kleine Unternehmen, die öffentliche Verwaltung, Non-Profit-Organisationen, Veranstalter sowie Privatpersonen. Die Organisation ist international vertreten, hat aber einen starken Fokus auf die DACH-Region. Mit Projekten arbeitet Myclimate weltweit für messbaren Klimaschutz und eine nachhaltige Entwicklung. Seit der Gründung im Jahr 2002 wurden mehr als 195 Klimaschutzprojekte in 45 Ländern der Welt entwickelt und unterstützt. Dort werden Emissionen reduziert, indem unter anderem fossile Energiequellen durch erneuerbare Energien ersetzt, lokale Aufforstungsmaßnahmen mit Kleinbauern umgesetzt und energieeffiziente Technologien implementiert werden.

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