Chemikanten dringend gebraucht

Bau des neuen Lehrtechnikums in Gendorf gestartet

Im Chemiepark Gendorf hat der Bau eines neuen Lehrtechnikums für die Bildungsakademie Inn-Salzach (BIT Gendorf) begonnen. Damit will Standort- und Akademiebetreiber Infraserv Gendorf (ISG) die Ausbildungskapazitäten erweitern und so dem steigenden Bedarf an Chemikanten Herr werden.

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Der erste Spatenstich ist gesetzt: Mit dem symbolischen Akt erfolgte am 3. Juni der Baubeginn des neuen Lehrtechnikums in Gendorf.
Der erste Spatenstich ist gesetzt: Mit dem symbolischen Akt erfolgte am 3. Juni der Baubeginn des neuen Lehrtechnikums in Gendorf.

Beauftragt mit dem Neubau ist das Bauunternehmen Goldbeck Süd aus Rosenheim. Das neue Technikum ermöglicht der BIT Gendorf, deutlich mehr Chemikanten auszubilden: Während derzeit Kapazitäten für 45 Lehrstellen zur Verfügung stehen, ist künftig Platz für bis zu 70 Auszubildende pro Lehrjahr. Die Erweiterung ist notwendig, denn gerade dieser Beruf ist im Chemiepark zunehmend gefragt. Wie das bereits bestehende Technikum ist auch der Neubau in das Campusgelände der Bildungsakademie eingebettet. Mit einer Raumfläche von 2.000 m² wird er ein Schulungs- und Bürogebäude mit Laboren sowie eine technische Halle umfassen. Letztere soll mit ihrer weitläufigen Aufstellfläche das Herzstück des Komplexes darstellen: Auf 850 m² werden dort Ausbildungsanlagen einen realen Produktionsbetrieb in kleinerem Maßstab abbilden. Anstelle von bisher 300 m² steht damit künftig eine mehr als doppelt so große Fläche zur Verfügung.

Die Ausstattung mit modernen Rührbehältern und Festo-Anlagen, die Zusammenhänge zwischen Mechanik, Elektronik und Software vermitteln, sollen die Voraussetzungen für eine moderne Ausbildung geschaffen. Hierbei werden auch Anlagen aus dem bestehenden Technikum integriert, die dem heutigen Technikstandard entsprechen, teilt der Betreiber mit. „Wir freuen uns, dass wir mit dem Neubau unsere Kapazitäten erweitern und technisch auch in Zukunft auf Höhe der Zeit bleiben können“, so Dr. Bernhard Langhammer, Geschäftsleiter InfraServ Gendorf.

Zusammen mit Geschäftsleiter Dominik Gschwendtner (ISG), Jochen Volbracht (Bildungsakademieleiter) sowie den Vertretern von Goldbeck setzte er am 3. Juni 2020 den symbolischen ersten Spatenstich für die Bauarbeiten. Die Fertigstellung des Gebäudes ist bereits für 2021 geplant, da schon im August des kommenden Jahres eine erste Ausbildungsgruppe die neuen Räumlichkeiten nutzen soll. Bis 2023 werden allerdings die Technikumshallen im Parallelbetrieb laufen und der Umzug in das neue Technikum über mehrere Phasen erfolgen. Dies ist notwendig, da Zeitpunkt und Umfang der einzelnen Umzugseinheiten eng mit dem Prüfungsplan der Azubis abgestimmt wird. Die voraussichtlichen Investitionskosten des Neubaus bewegen sich zwischen 8 und 9 Mio. Euro. (jg)

Die größten Chemiestandorte in Deutschland

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Als Chemie- und Industriepark sieht sich der Standort Zeitz in Ostdeutschland. Die Gesamtfläche beträgt 232 ha.
Covestro SVK Chlor
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Bild für Post 45594
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Tanklager der BASF in Ludwigshafen / BASF’s central fuel storage site in Ludwigshafen
Auf Platz 3 der Chemiestandorte landet das BASF-Gelände in Ludwigshafen (1000 ha). Nach jüngster Erhebung stehen dort noch 50 ha für neue Anlagen zur Verfügung.
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Photo: InfraLeuna GmbH
Die Total-Raffinerie in Kombination mit dem Chemiepark-Gelände sorgen dafür, dass der Chemiestandort Leuna mit einer Gesamtfläche von 1300 ha klar auf Platz 1 landet.

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