Die Produktion im Cracker, der wichtige Rohstoffe für den örtlichen Chemiekomplex liefert, ging während des Umbaus "fast ununterbrochen" weiter. (Bild: Borealis)
So wurden im Rahmen des Projekts vier bestehende Steamcracker-Öfen aufgerüstet und auf den heutigen technischen Standard gebracht. Drei weitere Öfen sollen die Produktion erhöhen, während zwei veraltete stillgelegt und zum Jahresende komplett abgeschaltet werden. Die Öfen bilden das „Herz“ eines jeden Crackers.
Während der siebenjährigen Umbaumaßnahmen konnte die Produktion im Cracker laut Unternehmensangaben planmäßig und fast ununterbrochen weiterlaufen. Der laufende Betrieb sorgte jedoch auch für besondere bauliche Herausforderungen, wie zum Beispiel die eingeschränkte Bewegungsfreiheit für Kräne. Außerdem mussten die Öfen einer nach dem anderen einzeln entfernt, abgerissen und dann wieder aufgebaut werden. Während der Bauzeit kam es laut Borealis zu keinen Zwischenfällen oder sogar Personenunfällen.
Steamcracker mit hoher Bedeutung für den Chemiestandort
Die ununterbrochene Produktion und die nun erhöhte Zuverlässigkeit der Anlage ist für Borealis von besonderer Bedeutung, da der Steamcracker die nachgelagerte Chemieproduktion am Standort Stenungsund mit den Rohstoffen Ethylen und Propylen versorgt. Der Cracker beliefert außerdem auch den Mutterkonzern OMV sowie internationalen Kunden von Borealis. Potenzial sieht das Unternehmen vor allem in der „schnell wachsenden Draht- und Kabelindustrie“.
Insgesamt hat der Steamcracker in Stenungsund eine Nennkapazität von 625 kt pro Jahr. Das Modernisierungsprojekt soll sich auch auf die Klimabilanz der Produktion auswirken. Die jährlichen Einsparungen der CO2-Emissionen summieren sich auf etwa 24.000 t, „was der Menge entspricht, die durchschnittlich von 6.000 europäischen Haushalten in einem Jahr ausgestoßen wird“, erklärte Wolfram Krenn, Executive Vice President Operations and Base Chemicals bei Borealis.
