
(Bild: KI-generiert mit OpenAI)
- Der PCD stieg im ersten Quartal 2025 im Vergleich zum Vorquartal um 1,2 %.
- Apparate und Maschinen verteuerten sich deutlich um 2,6 %.
- Auch Montageleistungen haben sich deutlich verteuert.
Der Baupreisindex für Chemieanlagen in Deutschland (PCD) verzeichnete im ersten Quartal 2025 einen Anstieg um 1,2 % gegenüber dem Vorquartal. Die größten Impulse kamen erneut aus dem Bereich Maschinen und Apparate: Hier stiegen die Preise im Vergleich zu Q4/2024 um deutliche 2,6 %. Auch Montageleistungen sowie Dämmung und Beschichtung verteuerten sich mit 1,9 % bzw. 1,8 % merklich. Bautechnik, die in den Vorjahren ein wesentlicher Treiber war, zeigte sich dagegen deutlich entspannter: Mit einem Plus von 0,9 % lag die Preisentwicklung hier unter dem PCD-Gesamtdurchschnitt. Diese Entwicklung korreliert mit den aktuellen Daten des Statistischen Bundesamtes, wonach der Auftragseingang im Bauhauptgewerbe nach dem starken Rückgang im ersten Halbjahr 2022 seitdem stagniert.

Apparate treiben die Preisentwicklung
Besonders ins Auge fällt der starke Anstieg bei Maschinen und Apparaten, der vor allem auf deutliche Preissprünge bei Schlüsselkomponenten wie Behältern, Reaktoren und Kolonnen (jeweils +9,1 %) sowie bei Zentrifugen (+11,4 %) zurückzuführen ist. Diese Entwicklung hebt den Subindex Maschinen und Apparate auch im Jahresvergleich hervor: Verglichen mit dem ersten Quartal 2024 verzeichnete dieser Bereich ein Plus von 6,6 %.
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Neben den Gewerken zeigt sich auch bei den personalintensiven Ingenieurleistungen eine moderate Teuerung von rund 1 % gegenüber dem Vorjahr. Das steht im Gegensatz zur Entwicklung bei allgemeinen Dienstleistungen: Laut Destatis verteuerten sich diese im Schnitt um 3,5 %, was die anhaltende Inflation im Dienstleistungssektor unterstreicht.
Interessant ist, dass sich der PCD im ersten Quartal 2025 nahezu im Gleichschritt mit den allgemeinen Erzeugerpreisen (ohne Energie) entwickelte. Nach einer längeren Phase rückläufiger Erzeugerpreise verzeichneten diese seit dem vierten Quartal 2024 wieder ein moderates Wachstum. Mit einer Inflationsrate von +2,2 % im März 2025 bewegt sich die allgemeine Teuerung auf einem moderaten Niveau, wobei im Hinblick auf die Inflation Dienstleistungen weiterhin als preistreibend gelten.

Projektgeschäft der globalen Prozessindustrien differenziert
Die moderate, aber stabile Preisentwicklung bei Chemieanlagen passt zur aktuellen Lage im globalen Projektgeschäft der Prozessindustrien. Während die Dynamik in Europa weiterhin verhalten ist, zeigen sich weltweit differenzierte Entwicklungen: Investitionen in Zukunftstechnologien und die Energiewende treiben Projekte insbesondere in der Petrochemie und der Energiebranche voran. Der weltweite Petrochemie-Markt wächst weiter und soll Marktforschern zufolge von 649,16 Mrd. USD (2024) auf 900,91 Mrd. USD (2032) steigen, getrieben durch neue Anwendungen und die Nachfrage nach energieeffizienten Lösungen. Vor allem der Bau von Rechenzentren für Künstliche Intelligenz erfordert enorme Anstrengungen in der Energieversorgung.
Gleichzeitig bleiben die Herausforderungen in anderen Prozessindustrien groß – insbesondere hohe Energiepreise, Fachkräftemangel und stagnierende Nachfrage in der europäischen Chemieindustrie setzen der Branche zu. Die Produktionskapazitäten sind vielerorts weiterhin unterausgelastet.
In Europa lag die Auslastung chemischer Produktionsanlagen 2024 bei nur 75 % – weit entfernt vom rentablen Schwellenwert von 85 %. Vor diesem Hintergrund bleibt die präzise Kalkulation von Bauprojekten essenziell: Die moderaten, aber kontinuierlichen Preissteigerungen insbesondere bei Maschinen, Apparaten und Ingenieurleistungen werden das Kostenmanagement im Projektgeschäft weiterhin fordern.
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