Ausrüstung für Wasserstoff, Grundstoffe und SAF

Die neuesten Chemie-Anlagenbauprojekte vom Januar 2025

Januar ist der Monat der guten Vorsätze, was sich auch in der ersten Projektübersicht 2025 widerspiegelt: jede Menge Meldungen zu Anlagen für erneuerbare Kraftstoffe, Wasserstoff und Ammoniak. Aber auch zwei Schließungen – und davon nur eine auf Zeit.

Luftbild der Baustelle, Baufortschritt der Ethenolyse-Anlage von Verbio in Bitterfeld, im Vordergrund die aufgestellte Destillationskolonne
Zwar keine Neuankündigung eines Projekts, doch zumindest einen Baufortschritt konnte Verbio in Bitterfeld an seiner Ethenolyse-Anlage verkünden.

Top motiviert starten die Unternehmen ins neue Jahr und kündigen ihre Bauvorhaben und -fortschritte an. Grundstoffe für Kunststoff, Ausrüstung für die Produktion von grünem Wasserstoff, Umrüsten bestehender Tanklager für die Energieträger der Zukunft, Wasserstoffperoxid für Solarzellen, Produktion von nachhaltigem Flugkraftstoff (SAF) und Baufortschritte an der weltweit ersten großtechnischen Ethenolyseanlage. All diese Meldungen werden ein wenig getrübt von einer Anlagenschließung auf Zeit und einer "für immer".

Am Standort in Hebron im US-Bundesstaat Ohio will Covestro einen niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Betrag investieren, um die dortige Compoundierungsanlage zu erweitern. Das schließt den Bau mehrere Produktionslinien für Materialien aus Polycarbonat ein.
Am Standort in Hebron im US-Bundesstaat Ohio will Covestro einen niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Betrag investieren, um die dortige Compoundierungsanlage zu erweitern. Das schließt den Bau mehrere Produktionslinien für Materialien aus Polycarbonat ein.Zur News.
Standort von Asahi Kasei in Kawasaki, Japan. Das Unternehmen will hier die Kapazitäten für Ausrüstung zur Herstellung von grünem Wasserstoff hochfahren.
Asahi Kasei will seine Kapazitäten für Ausrüstung zur Herstellung von grünem Wasserstoff weiter ausbauen. Der Standort in Kawasaki, Japan, hat entsprechende staatliche Förderzusagen erhalten.Zur News.
Der Düngemittelhersteller SKW Piesteritz drosselt seine Produktion, in dem er eine von zwei Ammoniakanlagen in Wittenberg für unbestimmte Zeit abstellt. Gründe dafür seien die Marktlage und die politischen Rahmenbedingungen.
Der Düngemittelhersteller SKW Piesteritz drosselt seine Produktion, in dem er eine von zwei Ammoniakanlagen in Wittenberg für unbestimmte Zeit abstellt. Gründe dafür seien die Marktlage und die politischen Rahmenbedingungen.Zur News.
INEOS Graduate at Grangemouth
Ineos schließt aufgrund hoher Energiepreise und Kohlenstoffsteuern eine Anlage für synthetisches Ethanol im schottischen Grangemouth. Das Unternehmen appelliert an die britische Regierung, die Rahmenbedingungen für die Industrie im Land zu verbessern.Zur News.
Hauptsitz von Maire in Mailand
KT-Kinetics Technology hat von der Pengerang Bioraffinerie in Malaysia den Auftrag erhalten, eine Wasserstoff-Produktionsanlage zu liefern. Mittels des Wasserstoffs sollen Rohstoffe wie Pflanzenöle in nachhaltige Kraftstoffe umgewandelt werden.Zur News.
Mabanaft hat die Genehmigungsunterlagen für den Bau eines Ammoniak-Importterminals in Hamburg bei der zuständigen Behörde eingereicht. Das Energieunternehmen plant, das Terminal auf seinem bestehenden Tanklager „Blumensand“ zu errichten.
Mabanaft hat die Genehmigungsunterlagen für den Bau eines Ammoniak-Importterminals in Hamburg bei der zuständigen Behörde eingereicht. Das Energieunternehmen plant, das Terminal auf seinem bestehenden Tanklager „Blumensand“ zu errichten.Zur News.
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Mit der ersten aufgestellten Destillationskolonne hat Verbio einen Meilenstein beim Bau der weltweit ersten großtechnischen Ethenolyseanlage auf Basis von Rapsölmethylester erreicht. die Anlage soll 2026 den Betrieb aufnehmen.Zur News.
Wacker Chemie hat im japanischen Tsukuba und im südkoreanischen Jincheon je eine Produktionsanlage für Spezialsilicone in Betrieb genommen. Im Zuge der Kapazitätserweiterungen hat das Unternehmen insgesamt einen zweistelligen Millionenbetrag investiert. Die Anlagen sollen den – vor allem vor Ort – steigenden Bedarf an Spezialsiliconen aus der Automobil- und Bauindustrie bedienen. „Über 40 Prozent unseres Umsatzes erzielen wir in dieser Region. Unser Geschäft in Japan und in Südkorea leistet dazu einen signifikanten Beitrag“, erklärt Angela Wörl, die im Wacker-Vorstand unter anderem das Asiengeschäft verantwortet. Anwender aus der Automobilindustrie, speziell im Bereich Elektromobilität, stehen bei der Kapazitätserweiterung am japanischen Standort Tsukuba im Fokus. Dort wurde ein neues Produktionsgebäude eröffnet, in dem sogenannte thermische Interface-Materialien (TIM) auf Siliconbasis hergestellt werden. Bei solchen Materialien handelt es sich um Siliconkautschuke, die bei der Compoundierung mit diversen Additiven und Füllstoffen wärmeleitfähig modifiziert wurden. Als sogenannte Gap-Filler kommen sie außer in der Auto- auch in der Elektronikindustrie zum Einsatz und dienen dem effektiven Wärmemanagement elektrischer Komponenten. Beispielsweise sind die Batterien von Elektroautos in Siliconvergussmassen eingebettet. So ist eine kontrollierte Abfuhr der beim Betrieb entstehenden Wärme sichergestellt und die Antriebsbatterie vor Überhitzung geschützt. Im Zuge des weltweiten Trends in Richtung Elektromobilität ist auch in Asien mit einer verstärkten Nachfrage nach solchen Siliconen zu rechnen, japanische Automobilzulieferer investieren derzeit massiv in diesen Sektor. „Mit dem Hochleistungswerkstoff Silicon lassen sich neue, innovative Lösungen in der Elektromobilität entwickeln, sei es bei Hybridkabeln oder beim Wärmemanagement, dem Verguss von elektronischen Bauteilen oder in der Batteriesicherheit“, so Wacker-Vorstand Christian Kirsten. Das Unternehmen stellt am Standort Tsukuba im Rahmen des 1999 gegründeten Gemeinschaftsunternehmens Wacker Asahikasei Silicone Siliconprodukte her, betreibt ein Kompetenzzentrum und ein internationales Schulungszentrum für Siliconanwendungen. Am koreanischen Standort Jincheon fertigt Wacker seit 2010 Silicondichtstoffe für die Bauindustrie und seit 2012 auch Spezialsilicone, Flüssigsilicon-Kautschuke und Siliconelastomere für die Automobil- und Elektroindustrie. Beliefert werden Anwender in ganz Asien. Mit der neu in Betrieb genommenen Fertigungslinie erhöht sich nun die Produktionskapazität am Standort signifikant. „Diese Investitionsmaßnahme trägt ganz wesentlich dazu bei, dass wir den steigenden Bedarf in Asien langfristig bedienen können“, erklärt Kirsten.
Wacker Chemie hat im japanischen Tsukuba und im südkoreanischen Jincheon je eine Produktionsanlage für Spezialsilikone in Betrieb genommen. Im Zuge der Kapazitätserweiterungen hat das Unternehmen insgesamt einen zweistelligen Millionenbetrag investiert.Zur News.
Evonik und Fuhua Tongda Chemicals haben im chinesischen Leshan ein Gemeinschaftsunternehmen gegründet, um Wasserstoffperoxid in China zu produzieren und zu vermarkten. Sie wollen die Nachfrage in Märkten wie Solarzellen und Lebensmittelverpackungen bedienen.
Evonik und Fuhua Tongda Chemicals haben im chinesischen Leshan ein Gemeinschaftsunternehmen gegründet, um Wasserstoffperoxid in China zu produzieren und zu vermarkten. Sie wollen die Nachfrage in Märkten wie Solarzellen und Lebensmittelverpackungen bedienen.Zur News.
Greenlyte Carbon Technologies will am Düsseldorfer Flughafen eine Anlage errichten, die direkt aus der Luft abgeschiedenes CO₂ in nachhaltigen Flugkraftstoff umsetzt. Das sogenannte SAF-Reallabor soll bis zu 250 t Kraftstoff pro Jahr produzieren können.
Greenlyte Carbon Technologies will am Düsseldorfer Flughafen eine Anlage errichten, die direkt aus der Luft abgeschiedenes CO₂ in nachhaltigen Flugkraftstoff umsetzt. Das sogenannte SAF-Reallabor soll bis zu 250 t Kraftstoff pro Jahr produzieren können.Zur News.
Flugzeug im Sonnenuntergang
Lydian, ein Hersteller synthetischer Kraftstoffe, hat seine Technologie zur Produktion nachhaltiger Flugkraftstoffe erfolgreich demonstriert. Das dafür entwickelte Power-to-Liquid-Verfahren hat der Hersteller in einer Pilotanlage in North Carolina getestet.Zur News.
Ammoniak-Spaltreaktorzelle in einer Anlage in Ulsan, Südkorea. (Bild:
Lotte Chemical hat eine Reaktorzelle von Syzygy Plasmonics in einem Werk im südkoreanischen Ulsan in Betrieb genommen. Nun gaben die Partner bekannt, die Leistungstests dieser vollelektrischen Ammoniakspaltanlage abgeschlossen zu haben.Zur News.
Quest One MHP: Demonstrationsanlage für Großelektrolyseur
Quest One hat den Bau einer Demonstrationsanlage seines PEM-Elektrolyseurs Modular Hydrogen Platform in Augsburg gestartet. Der Großelektrolyseur kann bereits in der Bauphase und während des Betriebs von Geschäftspartnern besichtigt werden.Zur News.
Evonik und VoltH2 haben eine Vereinbarung unterzeichnet, laut derer das niederländische Unternehmen einen 50-MW-Elektrolyseur im Chemiepark Delfzijl baut. Mit diesem will der Spezialchemiekonzern einen Großteil seines Wasserstoffbedarfs am Standort decken.
Evonik und VoltH2 haben eine Vereinbarung unterzeichnet, laut derer das niederländische Unternehmen einen 50-MW-Elektrolyseur im Chemiepark Delfzijl baut. Mit diesem will der Spezialchemiekonzern einen Großteil seines Wasserstoffbedarfs am Standort decken.Zur News.

Unsere monatliche Projektübersicht ist nicht geografisch begrenzt, aber zukünftige Bauvorhaben hängen immer auch mit politischen Entscheidungen in Bezug auf die Industrie zusammen. Und davon sind in naher Zukunft vielleicht mehr als sonst zu erwarten, in Anbetracht des gerade wieder gewählten Präsidenten der USA Donald Trump und der in Deutschland verfrüht anstehenden Bundestagswahl.