RWE-CEO Markus Krebber und Wael Sawan, Shell

Markus Krebber, Vorstandsvorsitzender RWE, und Wael Sawan, Direktor für Integrated Gas, Renewables and Energy Solutions bei Shell, im Shell Energy and Chemicals Park Rheinland bei Köln. (Bild: RWE)

Shell New Energies und RWE Generation wollen gemeinsam ambitionierte Projekte zur Erzeugung, Nutzung und zum Vertrieb von grünem Wasserstoff sowie Projekte zur Dekarbonisierung von RWE Gas- und Biomasse-Kraftwerken in Nordwesteuropa vorantreiben. Dazu haben Markus Krebber, Vorstandsvorsitzender der RWE, und Wael Sawan, Direktor für Integrated Gas, Renewables and Energy Solutions bei Royal Dutch Shell plc, kürzlich im Shell Energy and Chemicals Park Rheinland bei Köln eine Absichtserklärung unterzeichnet. Ziel des MoU ist es, konkrete Projektoptionen zu identifizieren und bis zu Investitionsentscheidungen zu entwickeln.

Wasserstoff ist entscheidend für die Dekarbonisierung der Industrie, also für Klimaneutralität in großtechnischer Produktion und Verarbeitung. Viele Unternehmen können ihre Klimaziele nur mit Wasserstoff erreichen, bei dessen Herstellung kein CO2 freigesetzt wurde. Entsprechend steigt die Nachfrage nach grünem und blauem Wasserstoff. Dieses Potenzial wollen die beiden Partner bei ihrer Kooperation nutzen.

Projekte im Gigawatt-Maßstab in Prüfung

RWE und Shell arbeiten bereits bei den Projekten NortH2 in den Niederlanden und Aquaventus in Deutschland zusammen. In einem nächsten Schritt sollen auch in Industrieregionen im Nordosten Englands (Teesside und/oder Humberside) integrierte Projekte zur Erzeugung von grünem Wasserstoff durch Offshore-Wind im Gigawatt-Maßstab geprüft werden. Die beiden Energiekonzerne beabsichtigen, gemeinsam die künftige Entwicklung von Elektrolyseanlagen zur Erzeugung von grünem Wasserstoff zu prüfen. Dabei sollen Standorte in Betracht gezogen werden, die über potenzielle Pipelinekapazitäten für Wasserstoff verfügen, aber derzeit nur schwer an das Stromnetz angeschlossen werden können. Die Unternehmen wollen untersuchen, ob und wie grüne Energie von dort aus per Wasserstoffpipeline zum Endkunden transportiert werden kann.

Für industrielle Abnehmer sollen außerdem neue grüne Wasserstofflösungen entwickelt werden, die sich auf den Shell Energy & Chemicals Park Rheinland in Deutschland, auf die Shell-Standorte in Rotterdam und Moerdijk in den Niederlanden sowie auf Abnehmer in deren näherer Umgebung konzentrieren. Zudem sei beabsichtigt, in den Niederlanden und in Großbritannien nach Einsatzmöglichkeiten für grünen Wasserstoff im Mobilitätssektor zu suchen. Ausgangspunkt hierfür könnte etwa das Wasserstoff-Tankstellennetz für schwere Lkws sein, das Shell bis 2024 zwischen Rotterdam, Köln und Hamburg errichten will.

Technische Alternativen für Dekarbonisierung von Kraftwerken gesucht

In dem MoU haben die Unternehmen zudem vereinbart, technische Alternativen für die Dekarbonisierung von Gas- und Biomassekraftwerken von RWE zu prüfen. Dabei geht es zum einen um die Möglichkeit CO2 abzuscheiden und zu speichern. Zum anderen prüfen die Unternehmen den Einsatz von blauem Wasserstoff unter anderem in den RWE Gaskraftwerken in Pembroke (Wales), Emsland (Deutschland) und Moerdijk (Niederlande). In beiden Fällen würde Shell als Wasserstoff-Erzeuger und -Lieferant auftreten und die Speicherung des CO2 übernehmen. Die Ergebnisse der Prüfung könnten später, parallel zu der sich entwickelnden Transport-Infrastruktur für Wasserstoff und CO2, auf weitere RWE Standorte übertragen werden.

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