
(Bild: Thyssenkrupp Uhde)
Planmäßig soll Bio-T-Jet 2029 SAF produzieren, um die Kohlenstoffintensität im Luftfahrtsektor zu reduzieren. Außerdem soll e-Naphtha für den Straßentransport und für bio-basierte chemische Erzeugnisse gewonnen werden. Axens hatte bereits 2024 eine entsprechende Lizenzvereinbarung für Bio-T-Fuel abgeschlossen, welche die Prenflo-Feststoffvergasung von Thyssenkrupp Uhde undAxens' eigene Gasel-Technologie umfasst. Das Basic Engineering wurde im November 2024 abgeschlossen, im Moment läuft die Detail Engineering-Phase.
Die Luftfahrtindustrie gilt als einer der Industriesektoren, in denen die grüne Transformation schwierig durchzuführen ist. In der EU fordert die Refuel-EU Aviation Regulation die Nutzung von SAF, beginnend mit einer Quote von 2 % in 2025. Ziel ist es, bis 2050 alle Flughäfen in der EU auf eine Quote von 70 % SAF zu bringen.
Das Bio-T-Jet Projekt basiert auf dem E-Bio-T-Fuel-Konzept. Es kombiniert Biomasse mit der Nutzung von grünem bzw. emissionsarm hergestelltem Wasserstoff, um fortschrittliche Biokraftstoffe bzw. erneuerbare Kraftstoffe nicht-biologischen Ursprungs (renewable fuels of non-biological origin, RFNBO) gemäß der EU Renewable Energy Directive (RED) zu produzieren. Die Technologie vereint bewährte Prozesse, die von 2020-2021 in einer semi-industriellen Anlage für das Bionext- Konsortium entwickelt und getestet worden sind. Das Konsortium bestand aus Avril, Axens, CEA, IFP Energies Nouvelles, Total Energies und Thyssenkrupp Uhde.
Die Prenflo-Feststoffvergasungs-Technologie ist Teil des Decarbon Technologies-Portfolios von Thyssenkrupp und wird zur nachhaltigen Produktion von synthetischen Produkten auf Biomassebasis beitragen, einschließlich Methanol, Wasserstoff und SAF. Die Prenflo-Technologie hat ihre Ursprünge im Koppers-Totzek-Verfahren und wurde kontinuierlich weiterentwickelt, um den sich wandelnden Anforderungen der Industrie gerecht zu werden. Sie ist für ihre Robustheit und Flexibilität bekannt und kann eine Vielzahl von Rohstoffen verarbeiten. Pascal Penicaud, Präsident von Elyse Energy “Nach eingehender Prüfung der verfügbaren und bankfähigen Technologien sind wir nun mehr denn je davon überzeugt, dass wir mit dem E-Bio-T-Fuel-Konzept und den beteiligten Technologiepartnern die richtige Wahl für unser Projekt getroffen haben, um bis 2030 kostengünstige SAF und Naphtha auf den Markt zu bringen und zur Bekämpfung des Klimawandels beizutragen.”
Nadja Håkansson, CEO von Thyssenkrupp Uhde: “Wir sind stolz darauf, dass das E-Bio-T-Fuel-Konzept – das unsere fortschrittliche Prenflo-Technologie umfasst – nun in eine erste kommerzielle Biomass-to-SAF-Anwendung in der Europäischen Gemeinschaft umgesetzt wird. Die Zusammenarbeit mit unseren französischen Partnern unterstreicht unser Engagement, den grünen Wandel voranzutreiben und einen nachhaltigen Mehrwert für unsere Kunden und Partner zu schaffen.”
Quentin Debuisschert, CEO von Axens: “Axens hat zusammen mit unserer Muttergesellschaft IFP Energies Nouvelles erhebliche Mittel in die Demonstration von Technologien im semikommerziellen Maßstab und die Förderung der Energiewende investiert, insbesondere in Verfahren für nachhaltiges SAF. Wir freuen uns sehr, Teil des Biotjet-Projekts zu sein, das für Axens und unseren langjährigen Partner Thyssenkrupp Uhde von strategischer Bedeutung ist. Das Biotjet-Projekt nutzt eine bahnbrechende Technologie, Bio-T-Fuel, und unterstreicht unser Engagement für innovative Lösungen im Energiesektor.”